Freitag7. November 2025

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Wochen der mentalen Gesundheit„Akuter Handlungsbedarf“: Jugendliche leiden unter psychischen Störungen

Wochen der mentalen Gesundheit / „Akuter Handlungsbedarf“: Jugendliche leiden unter psychischen Störungen
Weltweit leben etwa 13 Prozent der Jugendlichen zwischen 10 und 19 Jahren mit einer psychischen Störung Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Die unter psychischen Problemen leidenden Menschen werden Studien zufolge immer jünger. Die diesjährige Ausgabe der Woche der mentalen Gesundheit steht deshalb unter dem Motto „Jugendliche stärken, die Zukunft gestalten“.

Es steht nicht gut um das mentale Wohlbefinden von Jugendlichen im schulfähigen Alter. Aus einer 2022 in Luxemburg durchgeführten Studie1) geht u.a. hervor, dass rund ein Fünftel der 11- bis 18-Jährigen depressionsgefährdet ist, wobei es allerdings einen großen Unterschied zwischen Jungen (13,5 Prozent) und Mädchen (28 Prozent) gibt. 48,8 Prozent der Befragten gaben multiple psychosomatische Gesundheitsbeschwerden an. Nur eine Minderheit von 28,7 Prozent der Jugendlichen in Luxemburg sprachen von einer hohen Zufriedenheit mit ihrer Lebenssituation. „Es herrscht akuter Handlungsbedarf in dem Bereich“, resümiert Melissa Da Silva, Kommunikationsbeauftragte der „Ligue d’hygiène mentale“, die Situation.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation leiden weltweit mehr als 20 Prozent der Menschen über 60 Jahren an einer psychischen oder neurologischen Störung. Psychische Störungen treten in der Regel erstmals im frühen Jugend- oder Erwachsenenalter auf, schreibt das Gesundheitsministerium im „Nationalen Plan für psychische Gesundheit 2024-2028“. Schätzungen zufolge treten 50 Prozent der Störungen bereits im Alter von 14 Jahren auf und 75 Prozent manifestieren sich bis zum Alter von 25 Jahren. Weltweit leben etwa 13 Prozent der Jugendlichen zwischen 10 und 19 Jahren mit einer psychischen Störung.

„Junge Menschen stärken, die Zukunft gestalten“, lautet deshalb das Motto der diesjährigen mentalen Gesundheitswoche. In den nächsten Tagen gibt es dazu eine Reihe von Veranstaltungen2) zum Thema mentale Gesundheit, u.a. ein Theaterstück, ein Konzert und Konferenzen. In Moutfort3) findet sogar am kommenden Samstag das erste Festival der Psychiatrie statt, mit Vorträgen und sonstigen Information über mentale Probleme. Mithilfe von virtueller Realität kann man sogar am eigenen Leib erfahren, bzw. mit eigenen Augen sehen, was eine Psychose ist.

1) „Health Behaviour in school-aged Children“ ist eine in 51 Ländern alle vier Jahre durchgeführte Studie. 2022 wurde in dem Rahmen eine Umfrage in Luxemburg unter 7.893 Schülern im Alter von 11 bis 18 Jahren durchgeführt. Den Bericht finden Sie unter hbsc.lu

2) Das komplette Veranstaltungsprogramm der „Semaine de la santé mentale“ finden Sie unter www.semainesantementale.lu

3) Mutferter Haff, 12 Um Kinert, 5334 Moutfort, 11.00-18.00 Uhr

500 neue Ersthelfer gesucht

Die Organisatoren haben sich dieses Jahr das konkrete Ziel gesetzt, 500 neue Ersthelfer für mentale Gesundheitsfragen auszubilden. Um dieses Ziel zu erreichen, bietet die „Ligue Santé Mentale“ den verschiedenen Gemeinden, Vereinen und Unternehmen 33 kostenlose Kurse für die breite Öffentlichkeit an. Informationen hiezu finden Sie unter www.prevention-psy.lu/pssm/a-propos/