Der Abschlussbericht der Konsultationsdebatte „Schwätz mat!“ rund um die Rentenreform liegt vor. Ministerin Martine Deprez (CSV) will den Abschlussbericht nun in die Dreierrunde mit Gewerkschaften und Patronat am 9. Juli mitnehmen. „Der Abschlussbericht ist jetzt ein weiteres Werkzeug für den Sozialdialog“, sagt Deprez. Der Bericht reflektiere die Sorgen der Menschen, und diese wolle man ernst nehmen.
Insgesamt stellen sich mit dem nun vorliegenden Dokument mehr Fragen rund um Premierminister Luc Friedens (CSV) Ankündigungen im „Etat de la nation“ Mitte Mai. Damals erklärte Frieden: „Dofir wäerte mir d’Cotisatiounsjore lues a lues eropfueren. D’Carrière, déi ee muss absolvéiert hunn, fir en Urecht op eng Pensioun ze hunn, wäert iwwert eng Rei Joren all Joers stufeweis ëm dräi Méint verlängert ginn.“ Diese Vorgabe, über die weite Teile des Koalitionspartners DP nicht informiert waren, wurde später von Regierungsmitgliedern und Abgeordneten als „eine von vielen möglichen Stoßrichtungen“ verklärt. Dass sich der Premierminister mit seinen Ankündigungen möglicherweise zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte, wurde nicht zuletzt an der großen Mobilisierung der Gewerkschaften am 28. Juni deutlich. Sowohl DP-Präsidentin Carole Hartmann als auch Vizepremier Xavier Bettel erklärten in rezenten Interviews, auch eine Erhöhung der Beitragszahlungen als möglichen Reformweg diskutieren zu wollen.
Noch weit vom Ziel entfernt
Umso unverständlicher ist der Vorschlag von Premierminister Frieden auch deswegen, weil eine Erhöhung des effektiven Renteneintrittalters als einer der größten Streitpunkte während der Konsultationsphase identifiziert wurde. Und wie Ministerin Deprez auf Tageblatt-Nachfrage erklärte, sei der endgültige Abschlussbericht erst am Mittwoch vorgestellt worden. Die darin enthaltenen Erkenntnisse seien ihr jedoch schon bekannt gewesen – wenn auch nicht in zusammengefasster Form –, da sie bereits erste Zwischenberichte vorliegen hatte und persönlich bei den Expertenrunden dabei gewesen sei. Auf die Frage, wie es denn möglich sei, dass genau die Vorschläge von Premierminister Frieden im „Etat de la nation“ gemacht wurden, zitierte Deprez wieder eine erstmals vorläufige „Stoßrichtung“ der Regierung, die auch im Vorfeld des 9. Juli nicht vom Tisch sei, sondern mit den Sozialpartnern diskutiert werde. Deprez räumte jedoch ebenfalls ein, dass dies nur eine Maßnahme sei, da diese das System nur um drei bis vier weitere Jahre stabilisieren würde. „Déi eng Piste, déi elo um Dësch läit, geet souwisou net duer“, so die ehemalige Mathematiklehrerin. Von einer mittelfristigen Absicherung des Systems auf 15 Jahre und dem somit eigens gesetzten Reformziel ist man somit noch weit entfernt.
Déi eng Piste, déi elo um Dësch läit, geet souwisou net duer
Durch die Konsultationsdebatte hinweg haben die Teilnehmer ihre Erwartungen an die Rentenreform mitgeteilt. Unter anderem wurden folgende Prioritäten formuliert: Altersarmut muss vorgebeugt werden, Lebensrealitäten müssen berücksichtigt werden und die Generationengerechtigkeit soll im Falle einer Reform in den Blick genommen werden. Und vor allem wünschen sich die Bürger: Es solle Wahlfreiheit beim Renteneintrittsalter gelten und eine offene und transparente Kommunikation um die Reform herrschen. „Es braucht verantwortungsvolle Menschen, um das System neu aufzustellen“, so Deprez. Dieser Verantwortung wolle man sich nicht entziehen. Das Ganze erinnert an das oftmals vorgetragene Credo von Luc Frieden: „Es wäre einfacher, nichts zu machen, als das Problem anzugehen.“ Ein Blick auf den Abschlussbericht macht jedoch deutlich: Es gibt eine gewisse Bereitschaft für eine Rentenreform. Nur: Weder die Art und Weise, wie diese in die Wege geleitet wurde, noch die ersten präsentierten inhaltlichen „Stoßrichtungen“ entsprechen dem, was in dem Abschlussbericht der Konsultationsdebatte steht.
De Maart

Wenn es in einem Unternehmen nicht mehr rund läuft, wird sehr oft eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. In der Praxis ist es nichts anderes, dass CEO und seine Manager nicht mehr wissen wie es weitergehen soll und holen sich Rat bei den Angestellten. Im Endeffekt eine "gut gemeinte" Geste welche die Zufriedenheit der Belegschaft fühlen soll... mehr auch nicht.
Zwischen Auswertung der Punkte und Umsetzung (wenn überhaupt) liegen meist Welten.
Nota: "Gut gemeint ist das Gegenteil von gut!"
"auch eine Erhöhung der Beitragszahlungen" Nur so geht es, aber gestaffelt, bitte!
Pension, Eintrittsalter sollte man freiwillig bestimmen dürfen.
Der "Schwaetzmat" wurde auch schon bei der misslungenen Verfassungsreform vorgeschoben um die "fait accompli Mentalitaet" der Veranwortlichen zu uebertuenchen. Kuerzlich hat der neue Generalstaatsanwalt im LW Artikel vom 27 Juni zugeben muessen dass die Exekutive heute immer noch Einfluss nehmen kann auf Einzelentscheidungen zur Strafverfolgung, Anachronismus welchem die Reform ja hauptsaechlich entegenwirken sollte. Vox populi vox Riendvieh ? Diese Arroganz wird immer unertraeglicher. Tageblatt haken Sie nach !
Schwätz mat esou lâng wéi de wëlls, mir machen genau esou wéi mir wëllen egal wât's du schwätz. A bonne entendeur.
Esou eng Sozialpolitik gouf zanter Joseph Bech Zeiten net mei.
Wat machen Chomeuren?
Wei as et mat der Sondesarbecht?
Wat sinn dei genau Arbechtszeiten?
Weini mat wivill Dengstjoeren kann een an Pensioun goen?
an esou weider.......
Des Regierung versteht just ee knallhart Wuert:
Generalstreik
D'Regierungsgeschaeft ass net einfach .
Wann een d'Leit freht ass et net gutt, freht een se net dann meckeren se och !!
ët ass wéi beim Turmbau vu Babel..
Jidderee schwätzt a kee versteet ët..
Dieses schwaetz mat laeuft ohnehin nach dem franzoesischen sprichwort "cause toujours,tu m interesses"
Es ist wohl whisfull thinking zu glauben dass diese Regierung jetzt die Renten absichern kann für die nächsten 15-20 Jahre oder noch länger, weil das alles von Faktoren abhängt, die man nicht voraussehen kann oder nur hypothetisch prognostizieren kann und wenn die Hypothesen nicht eintreten das Ganze eben nicht hinhauen tut.
Einerseits ist es zwar vorhersehbar (ungefähr) wie viele Leute zu einem gewissen Zeitpunkt im Voraus in Pension gehen wollen ab es ist sehr schwer zu sagen wie viele Beitragszahler man da haben wird um die Rente zu garantieren Auch die Indexanpassungen kann man ja nicht voraussahen, denn die treten ja auch nur a posteriori erst ein, idem das Wirtschaftswachstum das man braucht, oder die Reserven der Rentenkasse die man gegebenenfalls brauchen würde, im Falle eines Falles….und daran ändert die ehemalige Mathematik Lehrerin und der CEO Luc gar nichts…..