Wer repariert, statt neu zu kaufen, schont Umwelt und Ressourcen – und spart dabei oft deutlich gegenüber dem Kauf eines neuen Produkts. Ab Freitag, 20. Juni, führt die EU einen Reparaturfähigkeitsindex ein, der Verbraucher auf besonders leicht reparierbare Produkte hinweisen und sie zu nachhaltigen Käufen anregen soll. Der neue Index zwingt Hersteller von Smartphones und Tablets dazu, zusätzliche Informationen auf den Verpackungen anzubringen. Künftig müssen die Geräte ein Etikett mit Informationen zur Energieeffizienz (A-G), zur Batterielebensdauer, zur Robustheit sowie einem Reparatur- und Schutzindex tragen.
In einer parlamentarischen Anfrage vom 14. Mai erkundigen sich die LSAP-Abgeordneten Mars di Bartolomeo und Claude Haagen unter anderem danach, wie weit die Vorbereitungen für die Umsetzung der neuen EU-Vorschriften in Luxemburg fortgeschritten sind. Verbraucherschutzministerin Martine Hansen (CSV) weist in ihrer Antwort vom vergangenen Donnerstag darauf hin, dass auch in Luxemburg ab dem 20. Juni die neuen Regeln gelten. Vertreiber von Smartphones und Tablets müssten sicherstellen, dass die genannten Energie- und Produktinformationen sichtbar sind – sowohl im physischen Handel als auch online. Die Informationen müssten zudem „in alle Werbe- und Verkaufsförderungsmaterialien aufgenommen werden“. Als zuständige Behörde für die Überwachung des Marktes werde die Ilnas dafür sorgen, dass die neu eingeführten Verpflichtungen von den betroffenen Anbietern und Händlern eingehalten werden.
Was die Aufnahme weiterer Produkte in den Reparaturfähigkeitsindex angeht, so unterstütze die Regierung generell „konzertierte Initiativen auf europäischer Ebene, die die Entwicklung eines Binnenmarktes fördern, der stärker auf Kreislaufwirtschaft und die Förderung der Reparatur von Gütern setzt“. Derzeit sehe der EU-Rechtsrahmen jedoch noch keine verpflichtende Einführung des Indexes für alle Mitgliedstaaten vor. Das Arbeitsprogramm 2025-2030 für Ökodesign und Energieverbrauchskennzeichnung der EU-Kommission lege fest, welche Produkte künftig vorrangig reguliert werden sollen. In diesem Programm sei für 2027 eine Anforderung hinsichtlich der Reparierbarkeit vorgesehen. In welcher Form diese umgesetzt werde, sei derzeit jedoch noch offen.
Weitere Produkte könnten also folgen – irgendwann. (les)
De Maart
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