Rund 437.900 Asylbewerber erhielten im vorigen Jahr einen Schutzstatus in den EU-Staaten zuerkannt. Das sind 6,9 Prozent mehr als im Jahr 2023, als 409.530 erfolgreiche Asylanträge gezählt wurden. Damit wurde 2024 die dritthöchste Zahl an positiv beschiedenen Asylanträgen in den letzten 17 Jahren verzeichnet, nur im Jahr 2016 und im Jahr 2017 lag diese Zahl mit 698.450 respektive 515.110 noch höher. Diese Zahlen sind auf den syrischen Bürgerkrieg und die große Flüchtlingswelle vom Herbst 2015 zurückzuführen, in deren Verlauf rund eine Million an syrischen Flüchtlingen in die EU gelangte.
Den Eurostat-Zahlen zufolge führten damit nicht einmal die Hälfte der 939.985 Entscheidungen zu eingereichten Asylanträgen zu einem positiven Bescheid. 754.525 Entscheidungen wurden in erster Instanz gesprochen, 185.455 waren definitive Entscheidungen. Von den 437.900 erfolgreichen Asylanträgen erhielten 42,4 Prozent (185.550 Personen) einen Flüchtlingsstatus, 38,8 Prozent (169.875 Personen) erhielt subsidiären Schutz und 18,8 Prozent (82.480 Personen) erhielten humanitären Status. Unter subsidiären Schutz fallen die Menschen, denen zwar nicht der Flüchtlingsstatus gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention zuerkannt werden kann, die jedoch bei der Rückkehr in ihr Herkunftsland mit der Todesstrafe, mit Folter oder anderen unmenschlichen Behandlungen und dergleichen konfrontiert werden.
Die meisten positiven Asylanträge fielen nach wie vor auf Menschen aus Syrien (32,3 Prozent), gefolgt von Afghanistan (16,5 Prozent), Venezuela (7,9 Prozent) und der Ukraine (3,2 Prozent) (siehe Grafik). Im Dezember des vorigen Jahres hingegen fiel das diktatorische Regime des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. In der Folge setzten eine Reihe von EU-Staaten die Asylverfahren von Menschen aus Syrien aus, da sich eine Verbesserung der Situation für die Menschen in dem seit 2011 unter einem Bürgerkrieg leidenden Land erwartet wird. Nach Angaben des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen UNHCR sind seit dem Sturz des Assad-Regimes insgesamt 1,4 Millionen syrische Flüchtlinge in das Land zurückgekehrt.
Die meisten positiven Asylbescheide in Deutschland
Die höchste Anerkennungsratio für einen Schutzstatus hatten im vorigen Jahr mit 91,5 Prozent Menschen aus Syrien, gefolgt von Antragstellern aus Venezuela (88,8 Prozent), der Ukraine (87,2 Prozent) und Afghanistan (80,5 Prozent). Weniger aussichtsreich sind jedoch die Chancen für Menschen aus dem Irak, einen positiven Asylbescheid zu erhalten. Ihre Anerkennungsrate lag im vorigen Jahr bei 35,8 Prozent, gefolgt von Pakistan (22,4 Prozent), der Türkei (16,4 Prozent) und Bangladesch (15,3 Prozent).
In Deutschland erhielten 2024 weitaus die meisten Asylbewerber einen Schutzstatus: 150.550 Menschen wurden als Asylanten anerkannt, das sind mehr als doppelt so viele wie in Frankreich, wo 63.230 Asylanträge positiv entschieden wurden. Es folgen Spanien (50.915), Griechenland (40.235), Italien (39.645) und Österreich (25.075). Luxemburg liegt in diesem Ranking mit 975 anerkannten Flüchtlingen (davon 35 unbegleitete Minderjährige) auf dem 16. Rang. Am wenigsten positive Asylbescheide wurden in Portugal (10 Personen), Ungarn (15), der Slowakei (65), Kroatien (145) und Slowenien (185) ausgestellt
De Maart

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