Bauernproteste120 Traktoren blockieren Brücke in Schengen – Luxemburgs Regierung stellt Gespräche in Aussicht

Bauernproteste / 120 Traktoren blockieren Brücke in Schengen – Luxemburgs Regierung stellt Gespräche in Aussicht
300 bis 350 Bauern haben sich am Mittwoch für den Protest in Schengen eingefunden Foto: Editpress/Alain Rischard

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Die Polizei spricht von 120 Traktoren: Die Jungbauern protestieren und blockieren am Mittwoch die Moselbrücke in Schengen. Im Gespräch mit dem Tageblatt erzählt der Präsident der „Lëtzebuerger Landjugend a Jongbaueren“ vom Protest.

120 Traktoren blockieren am Mittwoch die Moselbrücke zwischen Schengen und Perl, bestätigte eine Sprecherin der Polizei dem Tageblatt. Die Jungbauern selbst sprechen von 200 Traktoren und 300 bis 350 Bauern. Eine Rettungsgasse sei aber vorhanden. Die Umleitung erfolgt über die N10, sagt die Sprecherin.

Eine Pressekonferenz war für 14 Uhr anberaumt. Diese werde symbolisch in vier Sprachen – Luxemburgisch, Deutsch, Französisch und Englisch – abgehalten, berichtet Charel Ferring, Präsident der „Lëtzebuerger Landjugend a Jongbaueren“ (LLJ), am Mittwoch dem Tageblatt. Nach dem Ende der Konferenz gegen 15 Uhr wollen die Jungbauern sich auf den Weg nach Hause machen, sagt Ferring: „Die Straßen sollen für den Berufsverkehr wieder frei sein“.

Die „Lëtzebuerger Landjugend a Jongbaueren“ wollen ein Zeichen setzen. Darum hätte sich der Interessenverband spontan dazu entschieden, gemeinsam mit der belgischen „Fédération des jeunes agriculteurs“, den „Jeunes agriculteurs de Moselle“ und der Landjugend Saar die Mahnwache am Mittwoch zu organisieren. „Wir blockieren die Brücke als Symbol gegen die Agrarpolitik der Europäischen Union“, sagt Charel Ferring, Präsident der LLJ, im Telefonat am Mittwoch. Die Politik der EU zeige ihnen Grenzen auf, wo eigentlich keine seien, sagt er.

Eine große Gruppe aus Frankreich, eine Reihe Deutscher und ein paar vereinzelte Belgier seien gekommen, sagt Ferring. „Das interessante Element an diesem Protest ist vor allem der Austausch zwischen den Jungbauern“, erzählt der Präsident der LLJ. So könnten sie erfahren, was in den anderen Ländern besser oder schlechter laufe als in Luxemburg, und sich auf EU-Ebene organisieren.

Am Mittwochabend gibt das Staatsministerium schließlich eine Pressemitteilung heraus – mit einer Gesprächsankündigung. Darin heißt es: „Premierminister Luc Frieden wird in Begleitung von Landwirtschaftsministerin Martine Hansen und Umweltminister Serge Wilmes am Donnerstag, 8. Februar, Vertreter der luxemburgischen Landwirtschaft empfangen, um die aktuelle Lage des Agrarsektors zu erörtern.“