KonjunkturAuch im Februar bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt schwierig

Konjunktur / Auch im Februar bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt schwierig
Seit Jahresbeginn ist die Zahl der Arbeitssuchenden um etwa 200 Personen zurückgegangen Foto: Editpress/Alain Rischard

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Trotz einer leichten Verbesserung im Monat Februar bleibt die Situation auf dem Luxemburger Arbeitsmarkt weiterhin schwierig. Nach wie vor sind deutlich mehr Menschen auf Arbeitssuche als vor der Corona-Krise.

Zum Ende des Monats Februar waren insgesamt 19.476 Personen beim Arbeitsamt Adem eingeschrieben. Das sind zwar 406 Menschen weniger als vor einem Monat – jedoch mit 2.824 Personen (oder 17 Prozent) immer noch deutlich mehr als vor einem Jahr. Das hat die Behörde am Montag mitgeteilt

Im Februar 2020, dem Monat vor dem Corona-Stillstand, lag die Zahl der Arbeitssuchenden laut Statec erst bei 15.986 Personen. Im April 2020 hatte sie dann die Marke von 20.000 Menschen auf Arbeitssuche überschritten. Von Juni bis August besserten sich die Zahlen Monat für Monat wieder leicht, doch mit neuen Corona-Maßnahmen verschlechterten sie sich zum Jahresende wieder. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2021 gab es nur wenig Bewegung. 

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich sei weiterhin hauptsächlich auf einen Rückgang bei den Einstellungen zurückzuführen, schreibt die Adem am Montag erneut. Nicht auf eine Zunahme der Neueinschreibungen. Bereits im Gesamtjahr 2020 lag die Zahl der Neueinschreibungen 5 Prozent unter der von 2019. Gleichzeitig hatte die Adem jedoch 12 Prozent weniger „Dossiers“ abschließen können als im Vorjahreszeitraum.

Entwicklung der Arbeitslosenquote: Die Corona-Krise hat die Quote nachhaltig um einen Prozentpunkt in die Höhe schnellen lassen
Entwicklung der Arbeitslosenquote: Die Corona-Krise hat die Quote nachhaltig um einen Prozentpunkt in die Höhe schnellen lassen Screenshot: Adem/Statec

Mit anderen Worten: Obwohl die Zahl der Unternehmenspleiten in den letzten Monaten rückläufig war, gestaltet sich die Suche nach Arbeit schwieriger als sonst. Im Februar 2021 hatten Arbeitgeber der Adem 3.014 neue offene Stellen gemeldet, 13,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Vergleicht man den Februar 2021 mit den vorangegangenen drei Monaten, so ist jedoch wieder ein Anstieg zu verzeichnen, fügt das Arbeitsamt hinzu.

Zu den am meisten gesuchten Qualifikationen/Berufen zählten im Februar ICT-Fachkräfte, Mitarbeiter für die Buchhaltung, Maurer sowie Finanzexperten.

Besonders hart getroffen von der schwierigeren Suche nach einem neuen Job sind derweil Personen mit mittlerer oder höherer Bildung. In dieser Kategorie wurde ein Anstieg von Menschen auf Arbeitssuche von mehr als 22 Prozent innerhalb eines Jahres gemessen. Bei Menschen mit einem niedrigeren Bildungsniveau wurde hingegen „nur“ ein Anstieg von 10,2 Prozent festgestellt.

Anstieg der Arbeitslosenquote wird erwartet

Die von Statec errechnete saisonbereinigte Arbeitslosenquote bleibt im Februar stabil bei 6,3 Prozent. Im Mai 2020 hatte sie einen Höchststand von 7 Prozent erreicht. Vor einem Jahr, Ende Januar 2020, lag sie jedoch erst bei 5,4 Prozent, wie Daten von Statec zeigen. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet das Statistikamt mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 6,8 Prozent. Die Schaffung von Arbeitsplätzen werde demnach erst im Jahr 2022 wieder deutlich zunehmen, erwarten die Statistiker. Dennoch wird auch langfristig nicht mit Besserung gerechnet: Bis 2024 wird die Quote der Arbeitssuchenden auf 7,1 Prozent zulegen. So hoch war die Arbeitslosenquote hierzulande zuletzt im Jahr 2014, nach der Finanz- und der Schuldenkrise.

Im Februar war derweil die von Statec erfasste Zahl aller Arbeitsplätze in Luxemburg weiter auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Insgesamt 480.581 Stellen hat das statistische Institut Statec in dem Monat gezählt. Das sind 780 Arbeitsplätze mehr als vor einem Monat – ein geringer Anstieg für ein Land, das monatliche Zuwachsraten von etwa 1.000 neuen Stellen gewohnt war. Im Februar 2020 waren es sogar 1.573 neue Stellen.

Zugelegt hat im Februar dieses Jahres auch wieder die Zahl der Grenzgänger. Auch sie stieg auf ein neues Rekordhoch von 208.832 Personen. Ihre Zahl war im März 2020 um rund 4.000 Personen eingebrochen, erreicht seit August jedoch jeden Monat wieder neue historische Rekordhöhen. Seit Ende April 2020 wurden hierzulande 13.929 neue Arbeitsplätze geschaffen – 8.639 Grenzgänger wurden in dieser Zeit eingestellt.