KunsteckeLiebesgrüße aus 66 Museen

Kunstecke / Liebesgrüße aus 66 Museen
„Folklore- und Weinmuseum A Possen“ in Bech-Kleinmacher  Foto: Alain Rischard/Editpress

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Der Agententhriller „From Russia With Love“ ist jedem James-Bond-Fan in guter Erinnerung. Um potenziellen Besuchern einen Abstecher ins „Musée Dräi Eechelen“ schmackhaft zu machen, sendet dieses nun die Message „From the fortress with love“. Greifen wir die Liebesgrüße von Kirchberg auf und weiten sie auf die 66 musealen Einrichtungen unterschiedlicher Art im Großherzogtum aus. 

In der Tat, im neuen Faltblatt mit obigem Titel sind 66 solcher Einrichtungen/Orte aufgeführt. „Vakanz doheem“ bedeutet im Corona-Jahr: die Schönheiten der heimischen Landschaft, die Bademöglichkeiten von Seen und Flüssen genießen, die zahlreichen Radwege befahren, der lokalen Gastronomie frönen und intelligenten Urlaub mit Kultur verbringen. Kulturbegeisterten und Freunden der bildenden Kunst empfehlen wir selbstredend einen Museumsbesuch, wobei der Begriff „Museum“ recht dehnbar erscheint, sieht man sich die Liste der 66 angeführten „Museen“ genauer an. Man hat der vereinfachten Übersicht halber 66 interessante Orte und Einrichtungen mit kulturellem Schwerpunkt in einem handlichen, putzig gestalteten, aber informativen Merkblatt zusammengefügt.

Erinnern wir vorab daran, dass zu einem Museum die klassischen Aufgaben gehören: das Sammeln, Bewahren, Erforschen und Präsentieren von Kunst. Diese im Kunst-Brockhaus dokumentierte Definition des Begriffs Museum hat sich im Laufe der Zeit etwas verdünnt, auch weil zwangsläufig neue Herausforderungen zwecks Förderung der Attraktivität von Museen auf diese zugekommen sind. Es gibt heutzutage nicht nur Kunstmuseen, sondern museale Einrichtungen in so manchen Bereichen. Gesammelt und ausgestellt wird vieles, so auch in Luxemburg.

Kultur in allen Regionen tanken

Der „Enjoy Luxembourg’s Museums“-Flyer reicht vom hohen Norden mit dem landwirtschaftlichen Museum „A Schiewesch“ in Binsfeld und der „The Family of Man“-Sammlung in Clerf über das „Geschichts-Angebot“, einer Ausstellung historisch wertvoller Autos, dem „Nationalen Museum der Militärgeschichte“ oder der „Brauereigeschichte“ in Diekirch bis zum „Michel Lucius Museum“ in Reimberg, dem „Tudor Museum“ in Rosport, dem „Millermusée“ in Beckerich und dem „Ausgriewermusée“ in Nospelt. Mit Letzterem sind wir bei Nummer 31 der aufschlussreichen Aufzählung angelangt. Ab Nummer 34 geht es dann in den Süden und Osten sowie zum Zentrum des Landes, wobei natürlich die Stadt Luxemburg einen eigenen Stellenwert einnimmt.

Kennen Sie das „Gendarmerie- und Polizei-Museum“ in Capellen, das „Spielkartenhaus“ in Grevenmacher, das „Folklore- und Weinmuseum A Possen“ in Bech-Kleinmacher, das „Flugmuseum“ in Mondorf, das „Sportcenter Bim Diederich“ in Petingen, das „Migrationsmuseum“ in Düdelingen oder das „Science Center“ in Differdingen? Wenn nicht, dann sind das neben vielen anderen Einrichtungen Stationen für Ihre „museale Rundfahrt“ durch das Land in diesem Sommer. Neben diesen Abstechern lohnt es sich besonders, Häuser mit politisch-geschichtlichem Hintergrund zu besuchen, etwa das „Europäische Museum“ in Schengen, das „Nationale Resistenz-Museum“ in Esch/Alzette, das „Memorial of Deportation“ sowie das „Luxembourg City Museum“ in Luxemburg-Stadt oder das Festungsmuseum „Dräi Eechelen“ auf Kirchberg.

„Flugmuseum“ in Mondorf
„Flugmuseum“ in Mondorf Foto: Editpress

Museumsnacht 2020 fällt aus

Wer sich lieber für bildende Kunst interessiert, dem empfiehlt sich die „Valentiny Foundation“ in Remerschen, derweil man in Luxemburg-Stadt nicht am Kunstzentrum „Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain“ sowie den Kunstmuseen „Nationales Geschichts- und Kunstmuseum“ am Fischmarkt, „Villa Vauban“ im Stadtpark und dem Tempel für zeitgenössische Kunst Mudam auf Kirchberg vorbeikommt.

Natürlich hätte eine Auflistung aller 66 im Prospekt erwähnten Museen den Rahmen dieser Rubrik gesprengt, doch so viel sei schlussfolgernd angemerkt. Anlässlich der alljährlichen Tage der offenen Türen in musealen Einrichtungen im Frühjahr stehen all diese Häuser auf der Matte, doch ist ein Wochenende zu knapp bemessen, um sie alle besuchen zu können. Die Mühe lohnt sich aber, auch wenn es in Einzelnen an umfassender Information und moderner Darstellungsweise mangelt. Die meisten bieten Wissenswertes und Sehenswertes an, will man das Großherzogtum mal aus ganz neuen Blickwinkeln kennenlernen. Greifen wir in diesen Zeiten des „social distancing“ die virtuell gesendeten Liebesgrüße auf und gönnen uns eine studienvolle Auszeit in den heimischen Museen, dies umso mehr weil die für den 10. Oktober geplante Museumsnacht im Corona-Jahr 2020 ausfällt.

Rosie
9. August 2020 - 13.26

Ech souz och an esou enger Bänk an och mat esou enger Schifertafel. Just Wäin ass et kee ginn.

CESHA
8. August 2020 - 16.21

Niedlich, die Bärchen-Klasse! Noch niemand auf die Idee gekommen, den Plüschis Masken aufzusetzen? ;-)

Leila
8. August 2020 - 16.01

Guter Artikel! "A Possen" kann sich wirklich sehen lassen und locker mithalten. Es ist eins der schönsten Museen seiner Art - die Bärenschule, der Bären-OP-Saal - mit soviel Fantasie und Ideenreichtum bis ins kleinste Detail ausgestattet - begeistert garantiert nicht nur Kinder! In der historischen Weinstube möchte man sich am liebsten niederlassen und was bestellen. Schade dass es solche gemütlichen Lokale nur noch im Museum gibt.