LebensmittelAlkohol rettet Luxemburgs Wettbewerbsfähigkeit in der Großregion

Lebensmittel / Alkohol rettet Luxemburgs Wettbewerbsfähigkeit in der Großregion
Das Angebot in der Großregion ist sehr vielfältig: Von rund 100.000 untersuchten Produkten waren nur 147 in allen vier Ländern verfügbar. Foto: AP/Daniel Roland

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Um in die ewige Debatte Klarheit zu bringen, ob Kosten für Lebensmittel in Luxemburg höher als in den angrenzenden Regionen sind oder nicht, wurde 2006 entschieden, alle zwei Jahre eine Studie durchzuführen. Nun liegen neue Ergebnisse vor.

Im November 2019 wurden die Preise von 110.000 Produkten aus 22 Supermärkten, von denen keiner mehr als 50 Kilometer von der luxemburgischen Grenze entfernt liegt, unter die Lupe genommen. Darunter sechs Lebensmittelhändler aus Luxemburg, vier aus Belgien, sechs aus Frankreich und sieben aus Deutschland. Die Resultate der „étude4frontières“ wurden letzte Woche vom „Observatoire de la formation des prix“, an dem sowohl Gewerkschaften als auch Arbeitgeber beteiligt sind, vorgestellt.

Am günstigsten sind, der Studie zufolge, die Preise in Deutschland. Sie erreichen im Schnitt nur den Referenzwert 93,2 (100 bezeichnet den Durchschnittspreis in der Großregion). Am teuersten ist das Einkaufen von Lebensmitteln in Belgien (104,6).

Ganze 64,9 Prozent der 2.013 identischen Produkte zwischen Deutschland und Luxemburg sind billiger in Deutschland, so die Autoren. 41 Prozent der Produkte sind dabei in Deutschland gute zehn bis 40 Prozent billiger als im Großherzogtum. Am deutlichsten ist der Preisvorteil Deutschlands bei Drogerie-Parfum-Hygiene-Produkten. Zu den wenigen Produkten, die im Großherzogtum billiger als in Deutschland sind, zählen alkoholische Getränke und Kaffee.

Auch deutlich preiswerter als Luxemburg ist Frankreich, mit einem Ergebnis von 94,7 (100 ist der Durchschnittspreis in der Großregion). Der Ländervergleich zeigt, dass satte 65,7 Prozent der 5.340 gemeinsamen Produkte in Frankreich billiger sind. Jedoch sind die Unterschiede weniger ausgeprägt als zu Deutschland: Bei 75,3 Prozent der Produkte liegt der Preisunterschied bei weniger als 20 Prozent, so die Studie. Einen deutlichen Preisvorteil für das Großherzogtum gibt es bei alkoholischen Getränken (18,6 Prozent) – nicht-alkoholische Aperitifs sind jedoch in Frankreich günstiger.

Im Gegensatz zu Deutschland, das im Vergleich zur letzten Ausgabe dieser Studie leicht an Wettbewerbsfähigkeit verloren hat, konnten Frankreichs Lebensmittelhändler ihre Preis-Attraktivität steigern. Bereits zum dritten Mal in Folge. Vor zwei Jahren waren erst 62,8 Prozent aller untersuchten gemeinsamen Waren billiger als in Luxemburg.

Shopping in Belgien ist am teuersten

Teurer als Luxemburg, und als die Durchschnittspreise in der Großregion, ist der Studie zufolge nur Belgien. Das Land erreichte den Wert 104,6 (100 ist der Durchschnittspreis in der Großregion). Die große Mehrheit der 7.747 gemeinsamen Produkte zwischen Belgien und Luxemburg (65 Prozent) sind hierzulande billiger. Die Preis-Wettbewerbsfähigkeit der belgischen Händler hat sich in den letzten Jahren weiter verschlechtert: 2011 waren erst 49,6 Prozent der Waren billiger in Luxemburg.

Vor allem bei Getränken, insbesondere Digestifs, Likören, Branntweinen sowie Whisky und Bourbon, hat Luxemburg einen Preisvorteil gegenüber Belgien, so die Studie (bis zu 43,3 Prozent). Günstiger sind hierzulande jedoch auch Salz, Pfeffer, Gewürze und Kräuter sowie Teigwaren.

Große Unterschiede innerhalb Luxemburgs

Die Luxemburger Supermärkte konnten ihre Preis-Wettbewerbsfähigkeit, verglichen mit der letzten Studie, stabil halten. Hierzulande liegen die Preise demnach bei 99,9 (100 ist der Durchschnittspreis in der Großregion). Vor zwei Jahren wurde der Wert 99,6 erreicht. Langfristig war das eine Verbesserung: In den ersten Ausgaben der Studie waren die Preise in Luxemburg noch leicht höher als der Durchschnitt der Großregion.

Im Vergleich der fünf untersuchten Produktkategorien zeigt sich ein ähnliches Bild. Deutlich billiger als in allen drei angrenzenden Regionen ist Luxemburg nur im Bereich Getränke, und das auch nur bei Getränken mit Alkohol. In den anderen vier Kategorien (Lebensmittel, Drogerie, frische Produkte und Nicht-Lebensmittel wie Batterien oder Glühbirnen) ist Einkaufen in Deutschland und Frankreich billiger. Nur Belgien ist, laut der Studie, in jedem untersuchten Bereich teurer als Luxemburg.

Doch auch mit diesen Ergebnissen könne man nicht wirklich sagen, ob ein Land teurer ist als ein anderes, so die Autoren der Studie. So gebe es beispielsweise eine Reihe methodologischer Schwierigkeiten bei der Erstellung eines solchen grenzübergreifenden Preisvergleichs. Etwa beim Sammeln von Daten: Aus regulatorischen Gründen muss die Studie Angebotspreise, die in Belgien, Frankreich und Luxemburg physisch in den Regalen erfasst werden, mit den computergestützten Registrierkassenaufzeichnungen aus Deutschland vergleichen. „Dieser methodische Unterschied könnte einige der zugunsten Deutschlands festgestellten Preisunterschiede erklären“, schreiben die Autoren.

Auch innerhalb der Länder gibt es deutliche Preisunterschiede zwischen den einzelnen Supermärkten. Von den 16.314 Produkten, die in mindestens zwei luxemburgischen Geschäften erhältlich sind, haben nur 2.212 Waren identische Preise. Vier der sechs in Luxemburg untersuchten Supermärkte bieten in vier Bereichen (Getränke, Lebensmittel, Drogerie, frische Produkte) Preise an, die unter dem Durchschnitt der Großregion liegen.

De queschen Eisleker
6. Juni 2020 - 15.10

E Patriot keeft a senger Heemecht an net am Ausland. Eis Butteker hunn alles wat ee brauch.

lucilinburhuc
29. Mai 2020 - 12.42

Nach Deutschland zum DM mit DM, war schon vor 20 Jahren die Devise

Ingelberg
28. Mai 2020 - 22.10

Alkohol Ist dein Sanitäter in der Not Alkohol Ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot Alkohol Ist das Drahtseil, auf dem du stehst Alkohol, Alkohol