Formel 1Wie geht es im Fall Horner weiter? Fragen und Antworten zum Rennen in Saudi-Arabien

Formel 1 / Wie geht es im Fall Horner weiter? Fragen und Antworten zum Rennen in Saudi-Arabien
Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner und seine Frau Geri Halliwell Foto: AFP/Guiseppe Cacace

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Die Formel 1 macht keine Pause – nur eine Woche nach dem Saisonauftakt bestreiten Max Verstappen und Co. nun in Saudi-Arabien das zweite Rennen der Saison. Und wie schon in Bahrain wird das Programm um einen Tag vorgezogen: Training am Donnerstag, Freitag das Qualifying und am Samstag steigt das Rennen. 

Und worum geht es wirklich?
Natürlich um die Eskalation der Affäre um Teamchef Christian Horner beim Verstappen-Team Red Bull. Der Brite wurde in einer internen Konzern-Ermittlung zwar vom Vorwurf entlastet, sich gegenüber einer Mitarbeiterin „unangemessen“ verhalten zu haben – doch die Wellen schlagen weiter hoch. Auch weil Verstappens Vater Jos relativ unverhohlen den Rücktritt von Horner fordert. Der Skandal ist noch längst nicht beendet.

Was spielt in der Affäre noch eine Rolle?
Wie fast immer in der Formel 1 geht es nun im Fall Horner auch um Macht und Eitelkeiten. Bei Red Bull soll es schon länger zwei Lager geben – eines um Horner, das andere um Helmut Marko, Motorsportberater des Brauseherstellers und Vertrauter des verstorbenen Firmengründers Dietrich Mateschitz. Horner hatte nach dem Tod von Mateschitz (2022) offenbar versucht, Marko loszuwerden – um alleine walten und schalten zu können. Marko wiederum gilt als enger Vertrauter von Superstar Verstappen, der Österreicher war die maßgebende Kraft, Max Verstappen 2016 als 17-Jährigen in den Red Bull zu setzen. Der dreimalige Weltmeister soll seine Red-Bull-Zukunft vertraglich sogar mit der von Marko verbunden haben.

Bremst der Wirbel Verstappen ein?
Alles andere als der nächste Sieg des Niederländers wäre eine ziemliche Überraschung, der RB20 scheint wieder einmal allen anderen Autos im Feld überlegen zu sein. Doch Experten gehen davon aus, dass sich die Unruhe im Team mittelfristig auf die Performance auf der Strecke auswirken wird. „Spätestens“ im Sommer erwartet Sky-Experte Ralf Schumacher „Riesenprobleme“, sollte die Sache nicht geklärt werden: „Wenn ein Zahnrad bricht, geht das ganze Getriebe kaputt.“ Zudem gehe es auch um die Zukunft von Chefdesigner Adrian Newey, das Superhirn sei ein Harmoniemensch und werde sich diese Unruhe „auf Dauer nicht antun“.

Was ist sonst noch los?
Als wäre das Pulverfass bei Red Bull nicht schon genug, droht der Formel 1 der nächste Skandal. Laut eines BBC-Berichts soll sich Mohammed bin Sulayem, Präsident des Weltverbandes FIA, angeblich in die Wertung eines Rennens eingemischt haben. Konkret geht es um den Vorwurf, dass Sulayem persönlich gegen eine Strafe für Fernando Alonso (Aston Martin) in Saudi-Arabien vor einem Jahr interveniert habe. Der Spanier hatte das Rennen damals als Dritter beendet, erhielt aber eine Zehn-Sekunden-Strafe, weil er eine vorherige Fünf-Sekunden-Strafe während des Rennens nicht korrekt abgesessen hatte. Das wurde im Zuge einer Berufung seines Teams einige Stunden später aber wieder revidiert und Alonso erhielt sein Podium zurück. Laut des BBC-Berichts soll sich die Ethikkommission der FIA mit den Vorwürfen befassen. Die FIA wollte sich auf SID-Anfrage dazu zunächst nicht äußern.