HandballLoïc Kaysen ist in Krefeld zum Führungsspieler herangewachsen

Handball / Loïc Kaysen ist in Krefeld zum Führungsspieler herangewachsen
Loïc Kaysen ist in der FLH-Auswahl zur festen Größe geworden Foto: Editpress/Gerry Schmit 

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Handball-Nationalspieler Loïc Kaysen ist beim deutschen Drittligisten HSG Krefeld Niederrhein zur Führungspersönlichkeit herangewachsen. Im Gespräch mit dem Tageblatt erklärt er, was die Ziele des Teams in dieser Saison sind und was er in Zukunft plant. 

Er ist noch keine ganze zwei Jahre bei der HSG Krefeld Niederrhein, aber dennoch schon zur Führungspersönlichkeit herangewachsen. Mit seinen erst 22 Jahren hat sich Loïc Kaysen in der Staffel Süd-West der dritten Liga in Deutschland einen Namen gemacht. „In der vergangenen Saison war die Aufstiegsrunde mit sieben Spielen ziemlich lang“, erklärt der Nationalspieler. „Wir haben immer gegen sehr gute Teams gespielt. Wenn man mir das Vertrauen gibt, kann ich als Führungsspieler agieren. Dann kann ich konstante Leistungen über einen längeren Zeitraum abrufen.“ 

In der vergangenen Saison klappte es nicht mit dem Aufstieg in die zweite Liga, doch das soll in diesem Jahr anders sein. Am vergangenen Wochenende gewannen die „Eagles“ knapp mit 30:29 gegen HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II. Nach 22 von insgesamt 30 Spielen in der Meisterschaft liegt das Team auf dem zweiten Platz. Der Vorsprung auf den dritten Platz beträgt komfortable neun Punkte. Jeweils die besten zwei Teams aus allen vier Staffeln in Deutschland qualifizieren sich für die Aufstiegsrunde. In einem Halbfinale und einem Finale werden dann zwei Aufsteiger gesucht. 

Grundausbildung als Sportsoldat

„Diese Saison haben wir das Problem, dass uns die Konstanz fehlt“, sagt Kaysen. „Mal gewinnen wir gegen ein Team aus dem unteren Tabellendrittel mit 20 Toren Vorsprung, in der nächsten Woche aber dann nur mit einem Tor Unterschied.“ Doch die Zielsetzung bleibt nicht intern. Nach außen hin kommuniziert der Klub, dass man den Aufstieg in diesem Jahr erreichen will. „Wenn wir unser Potenzial in den beiden Spielen der Aufstiegsrunde abrufen, kann uns das gelingen. Es ist auch mein persönliches Ziel, aufzusteigen.“ 

Kaysen fühlt sich in Krefeld wohl. Er pendelt unter der Woche nach Köln, wo er Sport und Französisch auf Lehramt studiert. Sein Bachelor-Abschluss verschiebt sich allerdings, weil der 22-Jährige die Grundausbildung zum Sportsoldaten absolvieren will. Wie es dann in der nächsten Saison mit dem Handball aussieht, weiß Kaysen noch nicht so genau. „Aktuell ist es schwierig zu sagen, ob ich verlängere oder woanders unterschreibe“, sagt er. „Das Problem ist, dass ich wegen des Studiums standortgebunden bin. Ein Schritt in die zweite Liga wäre möglich, es müsste aber in der Umgebung sein.“

Seine sportliche Entwicklung schreitet jedenfalls weiter voran. Kaysen, der, bevor er in Krefeld spielte, beim VfL Gummersbach II aktiv war, musste in dieser Saison auch schon als Linksaußen ran. „Verbesserungspotenzial sehe ich bei meinem Spiel in der Abwehr. Ich spiele im Verein nicht so viel in der Defensive, weil wir da sehr gute Spieler haben.“ Sein Fortschritt ist auch für die Nationalmannschaft erkennbar. 2019 wurde er erstmals berufen, bei den vergangenen beiden Spielen gegen Lettland und Israel nahm er eine zentrale Rolle ein.