Radsport„Ziel ist der Aufstieg in die Profiklasse“: Luxemburgisches Team Global 6 will 2024 angreifen

Radsport / „Ziel ist der Aufstieg in die Profiklasse“: Luxemburgisches Team Global 6 will 2024 angreifen
Giacomo Ballabio gewann letztes Jahr für Global 6 eine Etappe der Tageblatt Flèche du Sud Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Im Jahr 2021 wurde die Kontinentalmannschaft Global 6 Cycling in Neuseeland gegründet. Seit Beginn dieses Jahres fährt die Mannschaft, die jetzt Global 6 United heißt, unter luxemburgischer Lizenz. Vor dem ersten Rennen hat das Tageblatt sich mit Sportdirektor Keith McRae unterhalten, um mehr über das Projekt zu erfahren.

Tageblatt: Wie lange sind Sie schon im Radsport aktiv?

Keith McRae: Ich bin 39 Jahre alt und komme aus Schottland. Bis zu meinem 17. Lebensjahr bin ich Rennen gefahren. Nach einem schweren Unfall musste ich längere Zeit pausieren und habe meine Lust am Training und an den Rennen verloren. 2013 bin ich als Mechaniker und Sportdirektor in den Profi-Radsport zurückgekehrt. Zuvor war ich längere Zeit in verschiedenen Funktionen bei einheimischen Teams in Großbritannien tätig.

Was sind Ihre Aufgaben bei Global 6 United?

Als Sportdirektor bin ich für viele Dinge im Team zuständig, vom Rennplan über Logistik und Beziehungen zu den Fahrern bis hin zu ein wenig Coaching/Fitness, Ausrüstung und Personal. Die finanzielle Verantwortung überlasse ich dem Teameigentümer. Er koordiniert die Sponsoren und stellt sicher, dass wir ein gutes Rennprogramm haben, ohne unser Budget zu überziehen.

Können Sie das Projekt und die Philosophie des Teams beschreiben?

Bei Global 6 United geht es uns darum, gleiche Chancen für Fahrer zu schaffen, die auf Talent und Hingabe basieren und nicht auf geografischer Herkunft oder finanziellen Mitteln. Wir wollen die nächste Generation von Fahrern ansprechen und inspirieren, ihr Bestes zu geben. Die Fahrer sollen den Radsport, der sich zu einem sehr elitären Sport entwickelt hat, ohne Barrieren betreiben können.

Sportdirektor von Global 6: Keith McRae
Sportdirektor von Global 6: Keith McRae Foto: Screenshot Instagram/gkam84

Was waren die Beweggründe dafür, die luxemburgische Lizenz zu beantragen?

Die Gründe sind recht einfach: Der Kern unseres Rennprogramms besteht aus europäischen Rennen. Obwohl wir 2024 rund um den Globus fahren werden, war es sinnvoll, eine zentralere Basis für unsere Aktivitäten zu haben. Luxemburg hat viele talentierte Fahrer hervorgebracht. Im Gegensatz zu anderen Ländern wird der Radsport eher neutral gesehen. Es gibt keine Rivalitäten zwischen den Teams und den Radsportanhängern. Da Luxemburg Ende 2023 das einzige kontinentale Team verloren hat, wollten wir einspringen und den Luxemburger Fans ein Team bieten, das sie auf der Weltbühne unterstützen können.

Gibt es Ambitionen, zum Pro-Kontinentalteam aufzusteigen?

Die Konti-Mannschaften sind immer sehr motiviert. Viele machen diesen Schritt jedoch zu früh und haben nicht die Ressourcen oder das solide Fundament, um das Team weiterzubringen. Wir haben einen ruhigeren Ansatz gewählt. Ja, das Ziel ist der Aufstieg in die Profiklasse und darüber hinaus, wenn alles funktioniert. Wir wollen eine Kernstruktur aufbauen, die den Sprung in die nächsthöhere Klasse ermöglicht. Dafür ist es von entscheidender Bedeutung, die richtigen Mitarbeiter, Sponsoren und Fahrer zu haben. Andernfalls ist ein Team auf Dauer nicht lebensfähig.

Wie lauten die sportlichen Ziele von Global 6 United für 2024?

Für 2024 liegt unser Fokus darauf, das zu verbessern, was wir 2023 erreicht haben. Wir haben ein Team zusammengestellt, von dem wir glauben, dass es in der Lage ist, gute Ergebnisse zu erzielen. Unser erklärtes Ziel ist es, Podiumsplätze, Siege und Trikots herauszufahren. Gleichzeitig konzentrieren wir uns aber auch auf die Qualität der Rennen, an denen wir teilnehmen. Wir werden nicht bei allen Rennen starten, zu denen wir eingeladen werden. Wir setzen uns als Management zusammen und gehen verschiedene Szenarien durch. Wir starten nur dann, wenn es sportlich und finanziell sinnvoll ist.

Mit welchem Rennen wird das Team in die Saison starten?

Das Team wird später als die meisten anderen, bei der Tour of Taiwan, antreten. Das ist der Ausgangspunkt für ein umfangreiches Rennprogramm. Wir werden 2024 viele großartige Etappenrennen in Europa, Asien und Nordamerika bestreiten.