ForumFundamental, wie’s im Buche steht

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I. Die einen

Sie schreiben in einem Buch, dass Gott ihnen gesagt hat, er habe extra für sie ein Land ausgewählt, wo sie sich niederlassen und wohnen können. Denn, sagt Gott, ich tu das für euch, denn ihr seid mein auserwähltes Volk. Es gibt aber da noch einen Haken, fügt Gott beiläufig hinzu: In dem von mir auserwählten Land wohnen zurzeit einige Völker, die dort ihre Häuser gebaut und ihre Felder bestellt haben. Aber das Problem werden wir gemeinsam lösen. Wir werden ihre Städte und Dörfer platt machen, ihre Häuser zerstören, ihre Gärten und Felder verwüsten, die Olivenbäume mit den Wurzeln aus dem Boden reißen, und wir werden diese Völker verjagen und töten, die Hetiter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Pheresiter, die Hewiter, die Jabusiter.

„Ihr sollt nichts leben lassen, was Odem hat“, sagt Gott, der Herr (5. Buch Mose, Vers 16), wir machen das Land leer, töten die Männer, die Frauen, die Greise, die Kinder, die Säuglinge, die Ziegen, die Schafe, die Hühner, die Hennen, die Hähne, die Küken; die piepsenden quicklebendigen Küken, alle piepsenden quicklebendigen Küken, alle, die Katzen, die Kaninchen, die Meerschweinchen, die Kanaris, die Eidechsen, die Schmetterlinge, die Bienen, die Marienkäfer, alles Lebendige, wie geschrieben steht. Und wenn dann das Land leer ist, richtet ihr euch ein, es ist fortan euer Land, ihr könnt eure Fahnen hissen im Blau des Himmels. So steht alles geschrieben in dem Buch, das sie schrieben, und sie sagen: Gott selber habe das Buch geschrieben, ein heiliges Buch. Mit göttlichen Tötungsaufträgen.

II. Die anderen

Sie schreiben ein Buch, in dem Gott sagt, es gibt nur einen Gott, und das bin ich, euer Gott, der Gott eures Buches. Und wer das nicht glaubt, ist ein Ungläubiger. Und in dem Buch gibt es zahllose Stellen, wo den Ungläubigen mit den grausamsten Höllenstrafen gedroht wird. „Für die Ungläubigen haben wir die Hölle als Aufenthaltsort vorbereitet“ (Sure 18, 102). „Diejenigen aber, die ungläubig sind und unsere Verse der Lüge bezichtigen, werden (dereinst) die Insassen des Höllenbrandes sein“ (Sure 5, 86). Die Höllenqualen werden mit unerbittlicher Deutlichkeit geschildert: „Diejenigen, die unsere Zeichen leugnen, werden wir bald im Feuer brennen lassen. Jedes Mal, wenn ihre Haut verbrannt ist, werden wir ihnen eine andere geben, damit sie die Strafe kosten“ (Sure 4, 56). „Den Gläubigen werden (dereinst) Gewänder aus Feuer zugeschnitten und siedend heißes Wasser über ihre Köpfe gegossen werden, /20/ das den Inhalt ihrer Bäuche und ihre Häute schmelzen wird, /21/ und sie werden mit Eisenstangen geschlagen werden, /22/ jedes Mal wenn sie aus Kummer versuchen daraus zu fliehen, werden sie zurückgetrieben, und es wird ihnen gesagt: kostet die Pein des Brennens“ (Sure 22, 19-22).

An mehreren anderen Stellen des heiligen Buches werden die Gläubigen aufgefordert, die Ungläubigen umzubringen: „Tötet sie, wo immer ihr ihnen begegnet“ (Sure 2, 191 und auch Sure 4, 55-56, Sure 9, 5). Der Hauptauftrag aber lautet, dass die Gläubigen alles (in heiligem Eifer und mit Knüppeln, Schwertern, Maschinenpistolen, Sprenggürteln, Raketen, iranischen Drohnen) dransetzen mögen, damit eines Tages ihr Gott überall in der Welt als einziger Gott anerkannt wird. „bekämpft die Ungläubigen, bis die Religion Allahs allgemein anerkannt ist“ (Sure 2, 193) und die ganze Menschheit nach Mekka kommt. Das alles schreiben sie in ihrem Buch, und sagen, Gott selbst habe es im VII. Jahrhundert einem arabischen analphabetischen Wüstenbewohner unter Vermittlung des Erzengels Gabriel diktiert. Ein heiliges Buch, mit göttlichen Tötungsaufträgen.

III. Und wir?

Wir lesen mehr als ein Buch. Wir lesen Homer, Ovid, Lukrez, Villon, Christine de Pisan, Grimmelshausen, Montaigne, Spinoza, La Fontaine, Diderot, Gottfried Keller, Tschechow, Robert Walser, Emily Dickinson, Melville, Virginia Woolf, Beckett. Herrlich unheilige gottlose Bücher. Und freuen uns des Lebens, brüderlich, schwesterlich.

Lambert Schlechter ist ein luxemburgischer Schriftsteller
Lambert Schlechter ist ein luxemburgischer Schriftsteller Foto: Editpress/Tania Feller
Hary
3. Januar 2024 - 10.44

Alles ur-al orientalesch Märercher vu méi ewéi 2000 Joer. A nach ëmmer méi oder manner aktuell. Jiddenfalls aktuell genug fir sech nach haut géigeséiteg d'Käpp anzeschloen. Traureg mee wouer.

fraulein smilla
3. Januar 2024 - 9.47

Es gab keine Posaunen vor Jericho . Kanaan wurde im 12 .Jahrhundert v Chr erobert und platt gemacht , nicht von den Hebraier sondern von den Seevoelker . Den Monotheismus im Judentum gibt es erst seit dem 8. Jahrhundert v Chr . -Israel Finkelstein Keine Posaunen vor Jericho C H Beck Verlag . Wie haelt es Lambert Schlechter mit der Forderung Geert Wilders den Koran zu verbieten .?

JJ
3. Januar 2024 - 8.09

Zu III. Wäre das nur wahr. Das EINE Buch hält sich eisern.Sowie das EINE Buch der Moslems und das der Juden. DAS Buch für das wir uns bis heute die Köpfe einschlagen.