RadsportDer WorldTour nahe: Mats Wenzel will sich in diesem Jahr für das Profi-Team von Lidl-Trek empfehlen

Radsport / Der WorldTour nahe: Mats Wenzel will sich in diesem Jahr für das Profi-Team von Lidl-Trek empfehlen
Mats Wenzel, hier im Einsatz bei der Tour de Luxembourg, peilt in diesem Jahr den Sprung ins Profi-Team von Lidl-Trek an Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ab 2024 wird Mats Wenzel das Trikot des Development-Teams von Lidl-Trek überstreifen. Für den 21-Jährigen ist es nach drei Jahren bei Leopard der nächste Schritt in seiner Karriere. Der Dritte des diesjährigen Straßenrennens der Landesmeisterschaft wird aber auch schon Profi-Luft schnuppern dürfen und bei einigen Rennen des WorldTeams um die ganz großen Namen starten. 

Er sei eher der schüchterne Typ, das sagt Mats Wenzel von sich selbst. Umso ehrfürchtiger war er, als plötzlich Weltmeister Mads Pedersen beim Abendessen vor ihm auftauchte. Im Trainingslager in Calpe (Spanien) trainiert das Profi-Team von Lidl-Trek zwar nicht mit dem Development-Team, doch alle weiteren Aktivitäten verlaufen zusammen. „Auch wenn ich schüchtern bin, mit Mads war das kein Problem. Er kam auf mich zu, er war sehr nett. Man erkennt sofort, dass er Leader vom Team ist. Es ist schon cool, mit solchen Weltstars am Tisch zu sitzen. Auch ein Giulio Ciccone saß am Tisch neben mir, das ist schon nicht schlecht.“ 

Am Donnerstag kam Wenzel von seinem ersten Trainingslager mit Lidl-Trek nach Hause. Bei der US-amerikanischen Mannschaft hat sich damit auch ein kleiner luxemburgischer Clan gebildet. Mit Alex Kirsch, der seit 2019 Teil des Teams ist, und mit Glen Leven, der als Team Support Mananger fungiert, sind zwei weitere Luxemburger in der Mannschaft. „Ich kannte Alex nicht wirklich“, sagt Wenzel. „Wir haben uns im Laufe des letzten Jahres ein paar Mal unterhalten, wie bei der WM oder auf dem Podium der Meisterschaft. Er hat mich sehr gut aufgenommen und auch mal nachgefragt, wie es mir geht oder wie es mir gefällt. Es ist schön, wenn jemand deine Sprache spricht. Auch mit Glen hatte ich schon Kontakt.“ 

Rennen mit dem Profi-Team

Wenzel kommt aus einer Saison 2023, die er als „ziemlich durchwachsen, mit einigen Höhen und Tiefen“ beschreibt. „Ich war oft krank, was ich leider nicht vermeiden konnte. Ich muss besser auf meine Gesundheit achten, obwohl ich auch im letzten Jahr nicht fahrlässig damit umgegangen bin. Es wird aber 2024 ein Ziel sein, weniger krank zu sein.“ Von den Resultaten her war es nicht das, was sich Wenzel erhofft hatte. Die Tageblatt-Flèche du Sud beendete er als Zwölfter, die Tour de l’Avenir auf Platz 18. Ein Lichtblick in der durchwachsenen Saison war der Gewinn des Bergtrikots bei der Tour de Luxembourg.

Bereits früh hatte sich Wenzel 2023 seine Zukunft gesichert. „Vor dem Giro Next Gen (im Juni) habe ich bei Lidl-Trek unterschrieben. Ich konnte mir so sicher sein, ein Team für die kommende Saison zu haben. Dann noch bei einem solchen Team! So eine Chance bekommt man nicht oft.“ Im Dezember war Wenzel dann bereits mit seiner neuen Mannschaft – und dem Profiteam von Lidl-Trek – im Trainingslager. Im spanischen Calpe waren seine ersten Eindrücke sehr gut. „Es ist sehr professionell. Alles wird für mich gemacht. Nicht, dass bei Leopard nicht viel für mich gemacht worden wäre, aber hier ist es noch mal etwas besser. Auch vom Material her ist es sehr gut. Da können uns nicht viele Teams etwas vormachen.“ 

14 Fahrer zählt das Development-Team von Lidl-Trek. Zehn Fahrer kommen dabei aus verschiedenen Ländern, doch das Teamverständnis sei wirklich toll. „Man spürt bei jedem die Vorfreude auf die nächste Saison.“ Viel ändert sich am Rennprogramm für Wenzel allerdings nicht. Klassiker wird er keine fahren, eher wird er sich auf bergige Rennen fokussieren. Seine Saison startet er Ende Januar, wo er an zwei Rennen auf Mallorca teilnehmen wird. Im Februar wird er dann die Vorteile des Development Teams nutzen dürfen: So wird es in der Saison vorkommen, dass Fahrer aus dem Profi-Team beim Conti-Team starten und umgekehrt. Wenzel wird im Februar aller Voraussicht nach für die WorldTour-Mannschaft beim Figueira Champions Classic (10. Februar/1. Pro) in Portugal sowie bei den französischen Rennen Faun-Ardèche Classic und Faun Drôme (24./25. Februar/1. Pro) starten. 

Keine Cross-Rennen mehr

Eines der ersten Saison-Highlights steht dann mit Liège-Bastogne-Liège der Espoirs am 13. April an. In der ersten Saisonhälfte finden zudem die Tageblatt-Flèche du Sud, der Orlen Nations Grand Prix sowie der U23-Giro statt. Wenzel hat dabei klare Ziele: „Ich will mich in diesem Jahr beweisen, um in den Profikader aufzusteigen. Es ist mein letztes Jahr bei den U23. Es ist die beste Möglichkeit, mich zu zeigen. Mein Ziel ist ambitioniert, aber ich denke, ich muss so hoch ansetzen. Ich glaube, dass ich das Training, dass ich 2023 mehr gemacht habe, nun verdaut habe.“ 

Der Fokus liegt für Wenzel jetzt klar auf der Straße. Deswegen wird er kein Cross-Rennen mehr fahren. Somit wird er auch seinen Landesmeistertitel bei den Espoirs nicht verteidigen. „In den nächsten Tagen liegt der Fokus auf Erholung und darauf, das Training wirken zu lassen. Im Januar geht es dann noch einmal nach Denia – wo wir hoffentlich erneut in der Sonne trainieren können.“