RadsportTom Wirtgen wechselt zum österreichischen Team Felt-Felbermayr

Radsport / Tom Wirtgen wechselt zum österreichischen Team Felt-Felbermayr
Nach einem Jahr bei Global 6 Cycling wechselt Tom Wirtgen seinen Arbeitgeber Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Tom Wirtgen hat ein neues Team gefunden: Nach einem Jahr bei Global 6 Cycling wechselt der 27-jährige Radsportler zum österreichischen Team Felt-Felbermayr. 

Der Radsport ist ein schnelllebiges Geschäft. Steht man in einem Jahr noch kurz vor dem Karriereende, können zwölf Monate später gleich mehrere Türen aufgehen. So – oder so ähnlich – hat es auch Tom Wirtgen erfahren. Nach dem Jahr 2022 suchte er zwingend nach einem Team, um seine Karriere nicht beenden zu müssen. Mit der neu gegründeten Mannschaft Global 6 Cycling wurde er quasi im letzten Moment noch fündig. „Die Situation damals war ohne Zweifel sehr schwer“, sagt Wirtgen. „Der Mangel an Plätzen bringt leider jedes Jahr viele Fahrer in die gleiche Situation und jeder wünscht sich, selber entscheiden zu können, wann er seine Karriere beenden möchte. Mit Global 6 hatte ich die Chance, zu zeigen, was ich drauf habe. Ich bin ihnen auch dankbar dafür.“ 

In einer Saison bei Global 6 kam Wirtgen auf 37-UCI-Renntage, darunter ein dritter Platz beim Prolog der Tour of Malopolska (2.2). „Ich bin ganz zufrieden mit meiner Saison 2023“, sagt der 27-Jährige. „Jedes Rennen, bei dem ich am Start war, habe ich 100 Prozent gegeben und habe versucht, das beste Resultat herauszufahren. Ich war mehrmals in den Top 10 und sogar auf dem Treppchen.“ 

Doch das Kapitel Global 6 schließt sich für Wirtgen – und das, obwohl Global 6 ab 2024 eine luxemburgische Lizenz erhalten wird und somit auch nach luxemburgischen Fahrern sucht. Mit Loïc Bettendorff (von Leopard TOGT), Ivan Centrone (Materiel-Velo.com) und Rafael Pereira (CT Kayldall) hat das Team bereits drei Luxemburger unter Vertrag genommen, deren offizielle Bestätigungen allerdings noch ausstehen. 

„Stimmung war immer gut“

Offiziell ist, dass Wirtgen nicht mehr für Global 6 fahren wird. „Das Team hat während der Saison immer ihr Bestes gegeben, im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Es ist eine kleine Struktur mit vielen passionierten Helfern. Ich konnte mich viel einbringen, auch dank meiner Erfahrung im Radsport. Die Stimmung war immer gut.“

Wirtgen war in Gesprächen mit dem Team, um seinen Vertrag zu verlängern. Doch letztendlich entschied er sich für das östrerreichische Team Felt-Felbermayr, das ebenfalls in der 3. Liga fährt. „Mich hat Felt-Felbermayr mit seinem Konzept, seiner Mentalität und seinen Ambitionen überzeugt. Deshalb musste ich nicht lange überlegen, einer neuen Herausforderung nachzugehen.“

Aktuell hat das Team 14 Fahrer im Kader, darunter neun Österreicher. Mit Miguel Heidemann hat das Team einen Radsportler verpflichtet, der zwei Saisons bei Leopard fuhr. „Ich habe das Team seit ein paar Jahren auf dem Radar. Wenn man ihnen bei Rennen begegnet ist, hat man sofort gesehen, dass der Teamspirit und das menschliche Wohlbefinden auf erste Stelle stehen. Das spiegelt meine Vorstellung wider. Es ist wichtig, dass man sich mit einem Team identifizieren kann und die gleichen Ziele verfolgt“, sagt Wirtgen. 

Der Radsportler hat in Österreich einen Einjahresvertrag unterschrieben. „Das Team fährt in der 3. Division, doch von der Struktur her ist es Pro-Continental-Level. Das Team hat große Ziele und gemeinsam mit den Jungs möchte ich alles Mögliche tun, diese auch umzusetzen. Das Rennprogramm verspricht vieles. Wir sind fast alle erfahrene Fahrer und unser Ziel wird es sein, auf dem Conti-Level die Rennen so gut es geht als Team in die Hand zu nehmen und Resultate einzufahren. Die Mannschaft wird meinen Erwartungen bereits jetzt mehr als gerecht. Wir haben die gleiche Einstellung.“

Felt-Felbermayr-Auto in schweren Verkehrsunfall verwickelt

Vor etwa zwei Wochen war das Team Felt-Felbermayr mit mehreren Fahrzeugen auf den Weg ins Trainingslager nach Kroatien. Ein Fahrzeug wurde dabei in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt. Während das Auto an einer roten Ampel hielt, wurde es von einem Lkw erfasst – in dem ein alkoholisierter Fahrer am Steuer saß. Der Lieferwagen soll beim Aufprall eine Geschwindigkeit von rund 100 km/h gehabt haben. Die drei Fahrer wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Der Fahrer des Lieferwagens, bei dem laut Pressemitteilung des Teams „weit über zwei Promille Alkohol festgestellt“ worden seien, wurde verhaftet. Der Sportliche Leiter Rupert Hödlmoser gab wenige Tage nach dem Unfall Entwarnung: Keiner der Fahrer schwebe in Lebensgefahr. „So brutal, wie der Unfall war, sind die Jungs fast noch glimpflich davongekommen. Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut. Es werden noch letzte Checks durchgeführt, um einfach alles auszuschließen, in den nächsten Stunden werden wir Informationen bezüglich der Transportfähigkeit bekommen“, sagte Hödlmoser radsport-news.com.