Esch2022Differdingen im Mittelpunkt der Kulturhauptstadt

Esch2022 / Differdingen im Mittelpunkt der Kulturhauptstadt
„Lommelshaff“: Der ehemalige Bauernhof liegt quasi im Zentrum von Differdingen. Im Hinblick auf Esch2022 hat die Gemeinde ihn erworben, um der Kultur ein weiteres Standbein zu geben. Später soll in der Scheune eine „Maison relais“ entstehen. Foto: Editpress/Tania Feller

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Vom 22. September bis zum 21. Oktober rückt Differdingen in den Fokus des Programms der Europäischen Kulturhauptstadt Esch2022. Im Mittelpunkt stehen Industriegeschichte, ein Bauernhof und mehr als 80 Kulturevents.

Der „Lommelshaff“ ist ein gutes Beispiel dafür, was Kulturhauptstädte an Dynamik auslösen und nachhaltig prägen können. Die Gemeinde Differdingen hat den ehemaligen Bauernhof erworben, um ihn vor dem Abriss zu schützen. Ein Teil des Gebäudes, eine große Scheune, soll später, so heißt es, eine „Maison relais“ werden. Das stattliche Anwesen, quasi mitten im Zentrum der Stadt, steht aber bereits jetzt diversen kulturellen Aktivitäten offen. Konzerten und Theater beispielsweise.

Wenn Differdingen nun vom 22. September bis zum 21. Oktober mit im Mittelpunkt von Esch2022 steht, ist der „Lommelshaff“ Aufführungsort des Projektes „Terre Ferme“. Es geht um Geschichten von früher, um Landwirtschaft und Landwirte, um Erinnerungen, die, interaktiv, in geselliger Runde, Speise und Trank inklusive, festlich inszeniert, wiederbelebt werden. Premiere ist am 27. September.

„Terre Ferme“ ist aber nur eines von 80 Kulturevents, welche die kulturelle Vielfalt und die Geschichte der Südgemeinde hervorheben sollen, wie man dem Veranstaltungskalender entnehmen kann.

Schicksal der Immigrantinnen

Bereits vor dem eigentlichen Auftakt des Differdinger Monats soll an diesem Wochenende das internationale Puppentheaterfestival „Les marionnettes sauvages“ mit Künstlern aus ganz Europa nicht nur Kinder begeistern.

„DifferDanceDays“  ist dann ein Projekt, das sich auf Tanz und den „Remix“ der Künste konzentriert und verschiedene Akteure des Tanzsektors zusammenbringt.

Im Rahmen des Projekts „our archive. your story“ gibt das „Centre national de l’audiovisuel“ (CNA) einen Einblick in den Reichtum und die Vielfalt seines Archivs. Musikalisch begleitet werden die Bilder vom Pit Dahm Quartett, das eigens für diesen Anlass eine Klangkreation geschaffen hat.

Passend zu unseren etwas turbulenten Zeiten ist „Panta rhei“. „Alles fließt“ will den Besuchern zeigen, dass die Welt in ständiger Bewegung ist und dass – gemäß dem Philosophen Heraklit – „nichts dauerhaft ist, außer der Veränderung“.

Um das Schicksal der Immigrantinnen in Europa, besonders aber in Luxemburg geht es beim multidisziplinärem Spektakel „Pont invisible“. 50 Jahre Frauenfußball in Luxemburg werden im Mittelpunkt von „Um Ball“ stehen. Der Dokumentarfilm illustriert in sechs jeweils 20-minütigen Kapiteln die Umwege und Neuanfänge der Frauenfußballliga hierzulande.

„Kabaischen“ im Oktober

Bei „Spieglein Spieglein – miroir miroir“, einer partizipativen Wanderausstellung, wird ausdrücklich um Selfies gebeten. Das Kollektiv Maskénada indes stellt den Besuchern im Rahmen von „E roude Fuedem duerch de roude Buedem“ den etwas abseits gelegenen Ortsteil Lasauvage und seine in ganz Luxemburg bekannte Einwohnerin, die „Zowaasch“, vor. Das Publikum wird auf eine Reise durch Zeit und Raum eingeladen und zu den Ursprüngen dieser spannenden und geheimnisvollen Geschichte begleitet. 

Weitere Informationen zum Programm der Gemeinde Differdingen im Rahmen der Kulturhauptstadt, vor allem die genauen Orte und Uhrzeiten, gibt es auf den Webseiten der Gemeinde Differdingen sowie von Esch2022.

Übrigens, die Differdinger Hütte am Minett-Trail, eines von elf „Kabaisercher“, wird am 13. Oktober offiziell in Lasauvage eingeweiht.