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LuxemburgSirenen und SMS: Regierung testet Warnsysteme für den Ernstfall

Luxemburg / Sirenen und SMS: Regierung testet Warnsysteme für den Ernstfall
Jede Person auf dem Luxemburger Gebiet müsste am Montag eine Warn-SMS erhalten haben Foto: Editpress/Tania Feller

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Alarm, Alarm – testweise. Die Regierung hat am Montag zum ersten Mal das SMS-Warnsystem getestet. Für eine erste Bilanz ist es laut Innenministerium noch zu früh. Dass die Textnachrichten teilweise mit leichter Verspätung angekommen sind, sei allerdings normal.

Haben Sie am Montag um 12 Uhr auch eine SMS-Warnmeldung von „LU-Alert“ erhalten? Keine Sorge, dabei handelt es sich um einen Test der Regierung. Zusätzlich zum Sirenentest wird nun jeden ersten Montag des Monats auch eine Test-SMS verschickt. Mit dem System der Warn-SMS soll es möglich sein, im Falle von Naturkatastrophen, Industrieunfällen oder Anschlägen die Luxemburger Bevölkerung frühzeitig über mögliche Gefahren zu informieren.

„Ziel der Tests ist es, die Funktionalität der verschiedenen Warnkanäle sicherzustellen, mögliche Verbesserungspunkte zu identifizieren und vor allem die Bürgerinnen und Bürger für die Nutzung der Warnkanäle zu sensibilisieren“, schreiben das Hochkommissariat für nationale Sicherheit, das Staats- und das Innenministerium am Freitag in einer Pressemitteilung.

In der Test-SMS steht folgender Text: „LU-ALERT / ALERTE TEST / NO ACTION REQUIRED / AUCUNE ACTION REQUISE / KEINE HANDLUNG ERFORDERLICH / INFOS: MINT.PUBLIC.LU“. Im Ernstfall werde die Anmerkung „No action required / Aucune action requise / Keine Handlung erforderlich“ nicht mehr Teil der SMS sein. Der Link in der Test-Textnachricht führt beim Anklicken auf die Startseite des Innenministeriums. Sollte allerdings eine richtige Warn-SMS verschickt werden, wird man auf die passende Internetseite weitergeleitet, bestätigt eine Pressesprecherin des Innenministeriums gegenüber dem Tageblatt.

LINK: Nationales Sirenennetz: So werden Luxemburgs Einwohner über eine nukleare Bedrohung informiert 

SMS kommen nicht alle gleichzeitig an

Doch an wen werden diese SMS gesendet? „Alle Menschen, die sich zu diesem Moment auf Luxemburger Territorium befinden“, sagt die Pressesprecherin. Ob es sich dabei um eine luxemburgische oder ausländische Nummer handelt, spiele keine Rolle. Heißt: Der Pendler, der um 12 Uhr seine Mittagspause in einem Luxemburger Restaurant befindet, erhält eine Nachricht – der Luxemburger Student in Köln allerdings nicht. In Zukunft soll es laut Pressesprecherin auch möglich sein, nur spezifische Gebiete innerhalb Luxemburg zu erreichen.

In den sozialen Netzwerken haben verschiedene Menschen behauptet, die Warn-SMS mit Verspätung oder überhaupt nicht erhalten zu haben. „Es ist normal, dass die Nachrichten leicht zeitversetzt bei den Menschen ankommen – die längeren Verzögerungen werden analysiert und verbessert, das gehört zu der Bilanz“, sagt die Pressesprecherin. Personen, die die Nachricht nicht erhalten haben, können laut Presseschreiben ein Feedback an folgende Adresse senden: [email protected].

Diese Einsendungen könnten dann auch in die Analyse einfließen. „Bilanz ziehen können wir heute noch nicht, aber das wird in den nächsten Tagen gemacht“, sagt die Pressesprecherin am Montag.

Die SMS soll Teil eines Gesamtkonzeptes werden

„Die Regierung möchte ein Multikanal-Warnsystem einrichten, das zuverlässig, effizient und effektiv ist, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten“, steht in der Pressemitteilung. Bei einem technischen Briefing Anfang März wurde die Konzeption des Warnsystems über mehrere Kanäle vorgestellt. Das Ziel: ein Maximum der Bevölkerung zu erreichen, indem eine einzige Plattform verwendet wird, die mit mehreren Kommunikationskanälen verknüpft wird.

Dazu gehört die getestete SMS, aber auch die Luxemburger App „GouvAlert.lu“, die 2018 eingeführt wurde. „Am GouvAlert Update wird aktuell gearbeitet und es wird demnächst auch getestet“, schreibt Paul Schroeder, der Generaldirektor des CGDIS, auf Twitter. Die App funktioniere zwar schneller, erreiche allerdings weniger Menschen, da man das Programm installieren muss. „Kein System erreicht 100 Prozent der Bevölkerung“, so Schroeder weiter. Deswegen müsse man die Warnungen über mehrere Kanäle vermelden.

Flut hatte Schwächen von GouvAlert offengelegt

Die Jahrhundertflut des vergangenen Jahres hatte die Schwächen der offiziellen Warn-App entblößt. Eine Meldung wurde verschickt, allerdings hat sie die Nutzer nicht sofort erreicht. Auf eine Anfrage des Tageblatt hin antwortete das Innenministerium im Juni des vergangenen Jahres: „Über die App GouvAlert wurde letzte Woche Mittwoch, gegen Mitternacht, eine offizielle Warnung verschickt. Ein bestehendes technisches Problem, das schnellstmöglich analysiert und behoben werden konnte, führte allerdings dazu, dass die Nutzer die Warnung über die App nicht sofort erhielten.“ Die Regierung hatte gleichzeitig über andere Kanäle gewarnt.

Die App, die man sich zuerst herunterladen und richtig installieren muss, hat zwei Funktionen: Zum einen können darüber Notrufe abgesetzt werden. Die App teilt den Notdiensten auch den Standort der Person in Not mit, sodass ihr schneller geholfen werden kann. Zum anderen können über diese App im Katastrophenfall Warnungen verschickt werden – wenn gewünscht, lokal.

Mehr Informationen zu potenziellen Notfallsituationen gibt es auf der Regierungsseite infocrise.public.lu. (Red./fey)

Grober J-P.
3. Mai 2022 - 11.18

Sehr beruhigend, wenn zwischen Katastrophe und Alarm 2 Stunden vergehen.
Bei nuklearer Katastrophe !

HTK
3. Mai 2022 - 10.20

Genau. Nach dem Motto " Wollt ihr ewig leben.." sitzen die Schweizer auch schon seit geraumer Zeit in ihren privaten Schutzbunkern. Die sind dort "Pflicht" bei jedem Neubau. Nur, wohin gehen wir wenn wir nach dem Supergau die Köpfe wieder aus den Löchern strecken und so ziemlich alles für tausend Jahre "ungenießbar" ist ? Mut der Verzweiflung!? Laut Wissenschaft hätten wir noch für einige hundert oder tausend Jahre,sollten wir den Klimawandel,die Überbevölkerung usw. in den Griff bekommen.Danach wird's ungemütlich.So oder so. Allerdings haben wir Putins und Kims und Religionsführer und,und...es wird wohl nicht mehr solange dauern. Wir haben etliche potentielle Notsituationen...mit Nachhaltigkeit wollen wir uns gegenseitig in die Luft sprengen. Das ist pure Dummheit.

rczmavicrom
3. Mai 2022 - 7.45

Wenn die Hyperschallraketen aus Russland kommen nützt das auch nichts mehr!