- Kremlchef Putin hat am Donnerstagmorgen einen Auslandseinsatz des russischen Militärs in der Ukraine angeordnet.
- Kiew ist unter Raketenbeschuss – Selenskyj will in Hauptstadt bleiben.
- Präsident Selenskyj ruft im ganzen Land den Kriegszustand aus und bricht die diplomatischen Beziehungen zu Russland ab.
- Russland hat die „vollständige Lufthoheit“ über die Ukraine erlangt.
- Über 100.000 Menschen sind auf der Flucht.
- Das Luxemburger Parlament verurteilt den russischen Einmarsch einstimmig.
- Die EU-Staaten und die USA haben am Abend neue Sanktionen gegen Russland beschlossen.
- Russland hat Vergeltung für die vom Westen verhängte Sanktionen angekündigt.
19.08 Uhr: Slowakei zahlt Bürgern 200 Euro pro Monat für Aufnahme von Ukrainern
Die Slowakei unterstützt ihre Bürger, die ukrainische Flüchtlinge aufnehmen. Slowakische Haushalte und Institutionen würden je erwachsenem Flüchtling 200 Euro pro Monat erhalten, sagt Finanzminister Igor Matovic. Pro Kind und Monat seien es 100 Euro. Das EU-Mitglied hat nach eigenen Angaben zuletzt bereits mehr als 10.000 Ukrainer aufgenommen. Reuters
19.06 Uhr: Deutschland liefert Waffen aus Bundeswehrbeständen an Ukraine
Deutschland liefert nun Waffen aus den Beständen der Bundeswehr an die Ukraine. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Samstag mitteilte, werden die ukrainischen Streitkräfte mit 1000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ «Stinger» unterstützt.
18.48 Uhr: Zehntausende bei Ukraine-Solidaritätsaktion in Estland
In Estland ist es nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am Samstag zu Solidaritätskundgebungen in mehreren Städten gekommen. In der Hauptstadt Tallinn kamen mehrere Tausend Menschen auf dem Freiheitsplatz in der Innenstadt zusammen, um gegen den Krieg zu protestieren. Nach Polizeiangaben waren zeitweise geschätzt bis zu 30 000 Demonstranten bei der Kundgebung und dem sich anschließenden Solidaritätskonzert für die Ukraine anwesend. dpa
18.45 Uhr: Auschwitz Komitee kritisiert Russlands Begründung für Ukraine-Angriff
Das Internationale Auschwitz Komitee hat den Angriff Russlands auf die Ukraine verurteilt und dabei insbesondere die Wortwahl zur Begründung der Invasion kritisiert. „Weltweit verfolgen Überlebende des Holocaust und ehemalige Häftlinge der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager die Nachrichten zum Putinschen Überfall auf die Ukraine mit Entsetzen und großem Schmerz“, teilte Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, am Samstag mit. „Nie hätten sie gedacht, dass nach den Erfahrungen von Auschwitz und den Leiden des 2. Weltkrieges ein russischer Staatsmann Europa in die Finsternis eines Krieges zurücktreiben würde.“ dpa
18.21 Uhr: Russische Truppen nehmen strategisch wichtigen Ex-Flugplatz ein
Russische Truppen haben bei ihrem Angriff auf die Ukraine einen strategisch wichtigen früheren Flugplatz im Süden des Landes eingenommen. Wie die Gebietsverwaltung der Großstadt Berdjansk am Samstag mitteilte, befindet sich schweres russisches Militärgerät auf dem Airport. Die Stadt ist Medienberichten zufolge von russischen Truppen eingeschlossen, die von dort weiter auf Mariupol vorrücken und die Stadt in die Zange nehmen könnten. dpa
18.18 Uhr: Deutschland bei Russland-Sanktionen für „gezielte“ Einschränkung von Swift
Im Streit um einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift lenkt Deutschland offenbar ein. Die Bundesregierung arbeite „unter Hochdruck daran, wie die Kollateralschäden einer Abkopplung (Russlands) von Swift so eingegrenzt werden können, dass sie die Richtigen trifft“, erklärten Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Vizekanzler Robert Habeck (beide Grüne) am Samstag. “ Was wir brauchen, ist eine gezielte und funktionale Einschränkung von Swift.“ AFP
17.45 Uhr: Russische Truppen sprengen Damm – Wasserversorgung für Krim
Russland hat nach eigenen Angaben die Wasserversorgung der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim nach acht Jahren wieder sichergestellt. Russische Truppen sprengten einen von der Ukraine errichteten Damm, der seit 2014 den wichtigen Nord-Krim-Kanal vom Fluss Dnipro abgeschnitten hatte, wie der Armee-Fernsehsender Swesda am Samstag berichtete. Fallschirmjäger hatten den Kanal nach dem Angriff auf die Ukraine erobert.
Über das Bauwerk bezog die Krim bis zur Annexion durch Russland bis zu 90 Prozent ihrer Wasserversorgung. dpa
17.30 Uhr: Deutsche Regierung genehmigt den Niederlanden Waffenexport an Ukraine =
Die Bundesregierung hat den Niederlanden die Lieferung von 400 Panzerabwehrwaffen aus deutscher Produktion an die Ukraine genehmigt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus Regierungskreisen. Bisher hatte die Bundesregierung alle Exporte tödlicher Waffen an die Ukraine prinzipiell abgelehnt, weil es sich um ein Krisengebiet handelt. dpa
17.18 Uhr: Pentagon: Militärischer Fortschritt der Russen langsamer als erwartet
Die russische Militäroffensive in der Ukraine macht nach Angaben eines ranghohen Vertreters des US-Verteidigungsministeriums langsamer Fortschritte als von Moskau erwartet. «Sie treffen auf mehr Widerstand, als sie erwartet haben», sagte der Vertreter des Pentagons in einem Briefing für Journalisten. dpa
16.41 Uhr: EU offenbar kurz vor Swift-Entscheidung
In der EU sind die Diskussionen über einen Ausschluss Russlands aus dem Swift-Zahlungsverkehr laut französischen Regierungskreisen weit fortgeschritten. Kein EU-Mitgliedsstaat blockiere einen solchen Schritt, sagt ein Vertreter des Pariser Präsidialamts, der namentlich nicht genannt werden will. Die Gespräche dauerten aber noch an. Die Bundesregierung hatte sich zuletzt noch zurückhaltend zu einem russischen Swift-Ausschluss geäußert.
16.36 Uhr: Russland befiehlt Armee Ausweitung der Offensive in der Ukraine
Russland hat am Samstag eine Ausweitung seiner Militäroffensive in der Ukraine angekündigt. Den Streitkräften sei befohlen worden, nunmehr „die Offensive in alle Richtungen zu erweitern“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Begründet wurde der Befehl damit, dass die Ukraine Verhandlungen mit Russland abgelehnt habe. AFP
16.27 Uhr: Deutschland will Panzerfäuste für Ukraine freigeben
Deutschland bereitet die Genehmigung einer Lieferung von 400 Panzerfäusten durch einen Drittstaat an die Ukraine vor, wie ein EU-Diplomat der Nachrichtenagentur Reuters sagt. Deutschland habe die Panzerfäuste in der Vergangenheit an diesen Drittstaat geliefert. In solchen Fällen benötigt der betreffende Staat bei einer Weitergabe der Waffen grünes Licht aus Deutschland. Kanzler Olaf Scholz hat bisher eine Lieferung tödlicher Waffen an die Ukraine ausgeschlossen. Reuters
16.21 Uhr: Deutliche Zunahme der Zahl geflüchteter Menschen aus der Ukraine erwartet
Angesichts des Kriegs in der Ukraine wächst die Zahl der Menschen, die vor den Kämpfen aus ihrer Heimat fliehen. Seit dem russischen Angriff überquerten nach Angaben aus Warschau vom Samstag rund 100.000 Menschen die Grenze zu Polen. AFP
16.18 Uhr: Athen beklagt Tote und Verletzte unter ethnischen Griechen in Ukraine
Bei einem russischen Luftangriff auf die Siedlung Sartana in der Südostukraine sind nach Angaben des griechischen Außenministeriums vom Samstag zwei ethnische Griechen getötet und sechs weitere verletzt worden. «Griechenland verurteilt unmissverständlich die Bombardierung von Zivilisten durch ein russisches Flugzeug am Rande des Dorfes Sartana», teilte Außenminister Nikos Dendias mit. Athen habe bereits telefonisch beim russischen Botschafter Protest eingelegt und ihn für Sonntag einbestellt. dpa
15.27 Uhr: Polen prangert „Egoismus“ Deutschlands im Ukraine-Konflikt an
Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki hat „steinernen Egoismus“ einiger westlicher Länder, darunter Deutschlands, im Ukraine-Konflikt angeprangert. Mit seinem Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wolle er „das Gewissen Deutschlands“ aufrütteln, damit es sich endlich zu gravierenden Sanktionen gegen Russland entschließe, sagte Morawiecki am Samstag vor polnischen Journalisten in Berlin. dpa
14.57 Uhr: Auch Baltenstaaten werden Luftraum für russische Flugzeuge schließen
Auch die baltischen Staaten wollen wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine ihren Luftraum für Flugzeuge aus dem Nachbarland sperren. „Estland schließt sich der Initiative Polens an und wird allen russischen Fluggesellschaften die Nutzung unseres Luftraums verbieten“, sagte Wirtschaftsminister Taavi Aas einem Rundfunkbericht zufolge am Samstag in Tallinn. dpa
14.33 Uhr: Italien schickt vier weitere Kampfflugzeuge, Belgien Waffen und Heizöl an die Ukraine
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine schickt Italien vier weitere Kampfflugzeuge zur Stärkung der Nato-Südostflanke nach Rumänien. Das kündigte Verteidigungsminister Lorenzo Guerini am Samstag in Rom an. Bislang hatten die Italiener auf dem Militärflughafen Mihail Kogalniceanu bei Constanta bereits vier Eurofighter stationiert, von Sonntag an kommen vier weitere dazu. Seit Dezember ist innerhalb der Nato die italienische Luftwaffe für die Luftraumüberwachung in der Region verantwortlich (“Southern Air Policing“). dpa
14.21 Uhr: Ungarn wird keine Sanktionen gegen Russland blockieren
Ungarn wird Ministerpräsident Viktor Orban zufolge alle Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland mittragen. Was die EU vereinbaren könne, das akzeptiere und unterstütze Ungarn, sagt er bei einem Besuch an der ukrainisch-ungarischen Grenze. „Dies ist die Zeit, um vereint zu sein, es ist ein Krieg“, sagt Orban. Friedensbemühungen seien das Wichtigste. Reuters
14.12 Uhr: USA geben Ukraine 350 Millionen Dollar für „sofortige Verteidigung“
Die US-Regierung stellt Kiew bis zu 350 Millionen US-Dollar (312 Millionen Euro) zur „sofortigen Unterstützung der Verteidigung der Ukraine“ zur Verfügung. Die militärische Unterstützung werde helfen, sich gegen die Bedrohungen durch Panzer und aus der Luft zu wehren, erklärte US-Außenminister Antony Blinken am Samstag. „Das ist ein weiteres Signal, dass die Vereinigten Staaten zu den Menschen in der Ukraine stehen, während sie ihr souveränes, mutiges und stolzes Land verteidigen“, erklärte Blinken.
Mit der neuen Tranche summierten sich die Militärhilfen für die Ukraine seit dem vergangenem Jahr auf eine Milliarde US-Dollar, hieß es weiter. dpa
14.05 Uhr: Putin-Vertrauter Medwedew droht mit Abbruch diplomatischer Beziehungen
In der russischen Führung wird ein Ende diplomatischer Beziehungen mit westlichen Staaten ins Spiel gebracht. Eigentlich brauche man keine diplomatischen Beziehungen zum Westen mehr, sagte der Vize-Vorsitzende des nationalen Sicherheitsrats und ehemalige Präsident, Dmitri Medwedew, am Samstag. Die Sanktionen der EU und der USA seien ein Grund für Russland, sich aus dem Dialog über strategisch-nukleare Stabilität und möglicherweise aus dem 2010 mit Washington unterzeichneten und 2021 verlängerten Vertrag über die Verringerung strategischer Waffen (New Start) zurückzuziehen.
„Wir brauchen nicht unbedingt diplomatische Beziehungen … Es ist an der Zeit, die Botschaften zu verschließen und die Kontakte fortzusetzen, indem man sich gegenseitig durch Ferngläser und Gewehrvisiere betrachtet“, schrieb der Vertraute von Präsident Wladimir Putin auf seinem Account im russischen Online-Netzwerk VK. Reuters
13.53 Uhr: Kiew weitet Ausgangssperren aus
Aus Furcht vor einem großen Angriff russischer Truppen weitet die ukrainische Hauptstadt Kiew die nächtliche Ausgangssperre aus. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko gilt sie von diesem Samstag an bereits ab 17 Uhr (Ortszeit, Uhr MEZ) bis 8 Uhr (7 Uhr MEZ) am nächsten Morgen. Zuvor galt sie ab 22 Uhr Ortszeit. Zudem habe die U-Bahn ihren Betrieb eingestellt, schrieb Klitschko im Nachrichtenkanal Telegram. Die Metro-Stationen werden von Einwohnern derzeit als Schutzraum bei Luftangriffen genutzt. dpa
13.30 Uhr: Ukraine lehnt offenbar Verhandlungen ab
Die Ukraine hat nach Kremlangaben Friedensverhandlungen mit Russland abgelehnt. „Da sich die ukrainische Seite grundsätzlich weigerte zu verhandeln, wurde der Vormarsch der wichtigsten russischen Streitkräfte heute Nachmittag gemäß dem Operationsplan wieder aufgenommen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der Agentur Interfax zufolge. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab es zunächst nicht. dpa
11.23 Uhr: Moskau: Ukrainische Nationalisten greifen Wohnhäuser an
Russland hat der ukrainischen Seite den Beschuss von Wohngebieten im Separatistengebiet Donbass vorgeworfen. „Ukrainische Nationalisten“ hätten am Samstagvormittag unter anderem die Stadt Starobilsk im Luhansker Gebiet angegriffen, erklärte das Moskauer Verteidigungsministerium der Agentur Interfax zufolge. „Infolgedessen ist in der Stadt ein Feuer ausgebrochen, es gibt zerstörte Wohngebäude und Tote unter der Zivilbevölkerung“», hieß es. Russland bezeichnet die ukrainischen Streitkräfte regelmäßig als Nationalisten und Nazis. Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.
Zugleich betonte das Ministerium in Moskau erneut, die russische Seite attackiere keine ukrainischen Wohnsiedlungen. Zuvor war allerdings ein Hochhaus in der Hauptstadt Kiew bei schweren Angriffen russischer Truppen getroffen worden. Bilder von dem Hochhaus zeigten deutlich sichtbar einen Einschlag in oberen Stockwerken.
11.20 Uhr: „Lage in Kiew unter Kontrolle“

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko weiter in der Hand der Regierung. Mit Stand 5.00 Uhr MEZ gebe es 35 Verletzte, unter ihnen zwei Kinder.
Klitschko rief die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu bringen. „Bleibt in den Bombenschutzkellern, denn der Feind greift aus der Luft an.“ Die Infrastruktur funktioniere, die U-Bahn fahre.
Zuvor hatte auch der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podolak gesagt, die Regierung beherrsche die Lage. „Sowohl in der Stadt selbst als auch am Stadtrand von Kiew ist die Situation unter Kontrolle“.
Augenzeugen berichteten von Dutzenden Detonationen in der Stadt mit etwa 2,8 Millionen Einwohnern. Auch zahlreiche Schüsse seien zu hören gewesen. dpa
Anfang Samstag, 26.2.: 11 Uhr: „198 Zivilisten getötet“
Bei Angriffen der russischen Streitkräfte sind nach Angaben der ukrainischen Behörden bislang 198 Zivilisten getötet worden. Unter den Todesopfern seien drei Kinder, erklärte der ukrainische Gesundheitsminister Viktor Ljaschko am Samstag im Online-Netzwerk Facebook. Zudem seien 1115 Menschen verletzt worden, darunter 33 Kinder. Diese Angaben lassen sich von unabhängiger Seite kaum überprüfen. AFP
Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geht es mittlerweile um die Kontrolle der Hauptstadt Kiew. Die ukrainische Armee erklärte am frühen Samstagmorgen, einen Angriff russischer Streitkräfte auf eine wichtige Stellung in der Hauptstadt abgewehrt zu haben.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor vor einem Großangriff der russischen Kräfte auf Kiew gewarnt. Auch in vielen anderen Landesteilen wurde gekämpft, zehntausende Ukrainer flohen angesichts der Gewalt in die Nachbarstaaten.

21.47 Uhr (Ende Freitag)
Nach der Europäischen Union will auch die US-Regierung Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow verhängen. Das sagte US-Präsident Joe Bidens Sprecherin, Jen Psaki, am Freitag.
21.45 Uhr
Russische Soldaten haben nach ukrainischen Angaben die Region um die Hafenstadt Odessa an der Schwarzmeer-Küste mit Raketen beschossen. Es seien am Freitag mehrere Raketen vom Meer aus auf Grenzschutzanlagen abgefeuert worden, teilte der Grenzschutz von Odessa mit. Betroffen sei auch Infrastruktur in der Region Mykolajiw. Mehrere Beobachtungsposten seien beschädigt worden. Befürchtet wird, dass russische Truppen nach Odessa vorrücken könnten – eine strategisch wichtige Stadt.
Zuvor hatten russische Truppen nach ukrainischen Angaben den Fluss Dnipro in der Südukraine überschritten. Damit hätten sie nun Zugang zur strategisch wichtigen Stadt Cherson, die wiederum eine wichtige Rolle beim Schutz von Odessa spielt. (DPA)
21.43 Uhr
Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat am Freitag an einer außerordentlichen Sitzung des „Conseil ‚Affaires étrangères‘„ in Brüssel teilgenommen. Der Minister zeigte sich zufrieden mit den beschlossenen umfangreichen Sanktionen gegen Russland. Es handele sich um eines der umfangreichsten Sanktionspakete in der Geschichte der Europäischen Union, heißt es in einer Pressemitteilung des Außenministeriums vom Freitagabend.
Jean Asselborn sagt, dass „Russland für seine Taten zur Rechenschaft gezogen werden muss“. Sollte die im UN-Sicherheitsrat ausgearbeitete Resolution am Freitagabend durch das russische Veto blockiert werden, müssten dennoch alle möglichen rechtlichen Wege ausgelotet werden, so etwa jene über den Internationalen Gerichtshof und den Internationalen Strafgerichtshof. „Die Justiz ist geduldig“, meint Asselborn.
21.24 Uhr
Der EU-Beitrittskandidat Serbien ringt angesichts des Kriegs in der Ukraine um eine Balance seiner Beziehungen zu Russland und der EU. Präsident Aleksandar Vucic kritisierte am Freitag den Angriff Russlands auf die Ukraine, lehnte aber eine Beteiligung an westlichen Sanktionen gegen Russland ab. Die Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine wie auch anderer Staaten sei falsch, sagte Vucic nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats. Er kündigte zudem an, Serbien werde auf gemeinsame Militärübungen mit anderen Ländern künftig verzichten und militärisch neutral bleiben.
Serbien bewirbt sich um eine Aufnahme in die EU und pflegt gleichzeitig enge politische und wirtschaftliche Kontakte mit Russland. Beide Länder berufen sich auf historisch gewachsene kulturelle und religiöse Beziehungen. Die russischen Staatskonzerne Gazprom und Gazprom Neft halten die Mehrheit an wichtigen Gas- und Ölgesellschaften des Balkanlandes. (Reuters)
20.46 Uhr
Im Rahmen der Verstärkung der Nato-Ostflanke hat Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) die Stationierung einer Kompanie in der Slowakei angekündigt. Diese werde „zügig in Gang gesetzt“, sagte Lambrecht am Freitagabend in einer ZDF-Sondersendung zum Krieg in der Ukraine. Deutschland werde sich so bei der Aufstellung einer sogenannten Battlegroup und auch bei der Luftverteidigung engagieren. Dies habe sie in einem Gespräch mit ihrem slowakischen Amtskollegen vereinbart.
Zuvor hatte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bereits gesagt, neben der Entsendung mehrerer Schiffe prüfe Deutschland die Stationierung von „Patriot“-Flugabwehrraketensystemen in Osteuropa. (AFP)
20.39 Uhr
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind in Rumänien nach Angaben von Ministerpräsident Nicolae Ciuca 19.000 ukrainische Flüchtlinge eingetroffen. Davon hätten 8.000 ihren Weg nach Bulgarien und Ungarn fortgesetzt. (Reuters)
Die Slowakei hat am ersten Tag nach dem russischen Angriff auf die Ukraine mehr als fünfmal so viele Grenzübertritte aus dem Nachbarland verzeichnet wie normalerweise. Von Mittwochnachmittag bis Donnerstagnachmittag seien 7.490 ukrainische Staatsbürger über die Grenze gekommen, teilte das Innenministerium in Bratislava am Freitag mit. Normalerweise seien es rund 1.400 an einem Tag. Von den in die Slowakei eingereisten Ukrainern beantragten bis Freitagnachmittag aber nur 14 Personen offiziell Schutz als Flüchtlinge. Sie wurden im grenznahen Flüchtlingslager Humenne untergebracht. (DPA)
19.47 Uhr
Nach schweren Kämpfen haben russische Truppen den Fluss Dnipro in der Südukraine überschritten. Damit hätten sie nun Zugang zur strategisch wichtigen Stadt Cherson, teilte die Gebietsverwaltung am Freitag mit. Der Gegner habe mit schweren Kräften angegriffen und heftige Verluste erlitten. Schließlich hätten die Verteidiger aber die Kontrolle verloren. Die Führung der Region unternehme alle Anstrengungen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten und Leben zu retten. Die Großstadt mit knapp 300.000 Einwohnern spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Hafenstadt Odessa im Südwesten des Landes. (DPA)
19.44 Uhr
Der ehemalige französische Premierminister François Fillon hat als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine seinen Rückzug aus den Aufsichtsräten zweier russischer Konzerne angekündigt. „Ich kann meine Tätigkeit in den Aufsichtsräten der russischen Unternehmen Sarubeschneft und Sibur nicht fortsetzen“, schreibt Fillon in einem Beitrag, der am Sonntag in der Zeitung „Journal du Dimanche“ veröffentlicht werden soll.
In einem vorab veröffentlichten Auszug aus dem Beitrag prangert Fillon ein „kollektives Versagen“ an, das dazu geführt habe, „dass heute der Krieg ins Herz Europas zurückgekehrt ist“. Jedoch sei Russlands Staatschef Wladimir Putin der Einzige, der Schuld daran trage, „einen Konflikt begonnen zu haben, der vermeidbar gewesen wäre“. (AFP)
19.36 Uhr
Die Nato baut ihre Präsenz an der Ostflanke als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine deutlich aus. Die Verbündeten hätten ihre Verteidigungspläne aktiviert und würden infolgedessen mehr Kräfte zur Verteidigung „zu Lande, zu Wasser und in der Luft“ für die Eingreiftruppe Nato Response Force (NRF) bereitstellen, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag nach einem Videogipfel mit Staats- und Regierungschefs der Nato.
Dazu gehöre die Entsendung von tausenden Soldaten und von über 100 Kampfjets, die an 30 Orten in höchste Alarmbereitschaft versetzt würden. „Wir setzen zum ersten Mal die Eingreiftruppe im Rahmen der kollektiven Verteidigung ein, um Ausschreitungen auf dem Territorium des Bündnisses zu verhindern“, sagte er weiter. Damit sei man in der Lage, schnell auf alle Eventualitäten nach der russischen Invasion in der Ukraine zu reagieren.
Der Eingreiftruppe NRF stehen insgesamt rund 50.000 Soldatinnen und Soldaten zur Verfügung. Mit den aktivierten Verteidigungsplänen war der Weg frei, um die Truppe in Einsatzbereitschaft zu versetzen. (AFP)
18.13 Uhr
Russland will das soziale Netzwerk Facebook teilweise beschränken. Das gelte vom Freitag an und sei eine Reaktion auf Sperrungen staatlicher russischer Medien, teilte die Kommunikationsaufsicht Roskomnadsor in Moskau mit. Das habe die Generalstaatsanwaltschaft nach Rücksprache mit dem Außenministerium entschieden. Der Zugang solle teilweise eingeschränkt werden. Unklar blieb zunächst, welche Konsequenzen das genau hat. Am Abend ließ sich etwa die Facebook-App über Smartphones weiterhin öffnen.
Die Behörde warf dem Facebook-Konzern Meta vor, mit der Sperrung russischer Medien bei Facebook „grundlegende Menschenrechte und Freiheiten sowie der Rechte und Freiheiten russischer Bürger“ verletzt zu haben. Betroffen seien etwa die Facebook-Auftritte der russischen Staatsagentur Ria Nowosti und des Senders Swesta gewesen. (DPA)
18.12 Uhr
Aus Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine soll der Eiffelturm am Freitagabend in den Farben des osteuropäischen Landes angestrahlt werden. Drei Abende lang werde eines der meistbesuchten Monumente der Welt blau und gelb beleuchtet werden, teilte die Eiffelturm-Gesellschaft Sete am Freitag in Paris mit.
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo habe um die Geste gebeten, um die Solidarität der Stadt mit der ukrainischen Bevölkerung zu zeigen. Bereits am Mittwoch war das Pariser Rathaus in Blau und Gelb angestrahlt gewesen. (AFP)
17.52 Uhr
Der Vorstoß der russischen Streitkräfte in der Ukraine verliert nach Darstellung der USA etwas an Dynamik. Der Widerstand in der Ukraine sei größer als von der Führung in Moskau erwartet, sagt ein ranghohes Mitglied des US-Militärs. Die militärische Kommandogewalt der Ukraine sei intakt. Russland greife hauptsächlich militärische Ziele an. Aber auch Wohngegenden seien von Raketen getroffen worden. (Reuters)
17.14 Uhr
Das russische Präsidialamt wirft der Ukraine vor, sich derzeit in der Frage von Verhandlungen zurückzuhalten. Man habe der Ukraine Gespräche in der belarussischen Hauptstadt Minsk angeboten, doch die Regierung in Kiew habe dann Gespräche im polnischen Warschau vorgeschlagen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagt, es gebe derzeit von der ukrainischen Seite eine „Pause“ bei den Kontakten. Dazu war von den ukrainischen Behörden zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. (Reuters)
17.07 Uhr
Der Europarat hat Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine suspendiert. Das Ministerkomitee mit Vertretern der 47 Mitgliedsländer entschied am Freitag, Russland wegen schwerer Verstöße von seinen Repräsentationsrechten innerhalb der Straßburger Organisation zu entbinden. Russland bleibt dennoch formell Mitglied. (DPA)
16.38 Uhr
Russland hat der Ukraine eigenen Angaben zufolge ein Angebot für Verhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk überreicht. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitagabend der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Die ukrainische Seite habe stattdessen Polens Hauptstadt Warschau als Verhandlungsort vorgeschlagen. (DPA)
16.18 Uhr
Der chinesische Staatschef Xi Jinping hat Russlands Präsident Wladimir Putin nach Angaben des Moskauer Präsidialamts im Konflikt mit der Ukraine Unterstützung im UN-Sicherheitsrat zugesichert. Xi respektiere das Vorgehen Russlands in der Ukraine und sei zu enger Koordination und gegenseitiger Unterstützung in dem Gremium bereit, erklärte der Kreml am Freitag nach einem Telefonat der beiden Politiker. Russland und China sind ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und können Entscheidungen per Veto blockieren. Das chinesische Staatsfernsehen hatte zuvor berichtet, Xi habe Putin gesagt, die Volksrepublik unterstütze Russland bei Bemühungen, die Ukraine-Krise im Dialog zu lösen. (Reuters)
16.17 Uhr
Polen bereitet die Sperrung seines Luftraums für russische Fluggesellschaften vor. Regierungschef Mateusz Morawiecki ordnete dies am Freitag an, wie er im Onlinedienst Facebook mitteilte. Polen folgt damit dem Beispiel Großbritanniens, das bereits am Donnerstag seinen Luftraum für die russische Airline Aeroflot gesperrt hatte. Auch Moldawien verbannte russische Maschinen am Donnerstag aus seinem Luftraum.
Als Reaktion auf die britischen Restriktionen verbannte Russland am Freitag alle britischen Fluggesellschaften aus seinem Luftraum. Das schließt auch Überflüge, etwa nach Asien, ein. (AFP)
16.13 Uhr
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Armee aufgefordert, die Macht in Kiew zu übernehmen und Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein Umfeld zu stürzen. „Nehmt die Macht in Eure Hände. Mir scheint, Verhandlungen zwischen Euch und uns wären einfacher“, sagte Putin am Freitag in einer an die ukrainischen Streitkräfte gerichteten Rede, die im russischen Fernsehen übertragen wurde. Die Mitglieder der ukrainischen Regierung bezeichnete Putin als „Bande von Drogenabhängigen und Neonazis“ und „Terroristen“. (AFP)
15.50 Uhr
Angesichts einer möglicherweise großen Fluchtbewegung aus der Ukraine in die EU wollen die Innenminister der 27 EU-Staaten am Wochenende zu einem Krisentreffen zusammenkommen. In einer Sondersitzung solle «über konkrete Antworten auf die Situation in der Ukraine» gesprochen werden, teilte der französische Innenminister Gérald Darmanin am Freitag auf Twitter mit. Frankreich hat derzeit den rotierenden Vorsitz der EU-Staaten inne.
Das Treffen wird nach endgültigen Angaben eines Sprechers der französischen Ratspräsidentschaft am Sonntag in Brüssel stattfinden. Ein Sprecher des deutschen Bundesinnenministeriums hatte zuvor noch den Samstag genannt. Details zur Tagesordnung waren zunächst nicht bekannt.
Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, sagte, man erwarte derzeit, dass Polen für flüchtende Menschen aus der Ukraine die erste Anlaufadresse sein werde. Die Bundesregierung und das Innenministerium hätten ihre Hilfe angeboten.
Die Vereinten Nationen stellen sich wegen des Krieges in der Ukraine auf bis zu vier Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine ein, sollte sich die Situation weiter verschlechtern. (DPA)
15.36 Uhr
Die Bundeswehr beteiligt sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine an der Luftbetankung von Nato-Flugzeugen entlang der östlichen und südöstlichen Flanke des Bündnisses. Seit Donnerstag war dazu im Luftraum über Rumänien ein A400M unterwegs, wie öffentlich zugängliche Informationen im Internet zeigten. Mit deutscher Beteiligung fliegen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zudem seit dem Vortag zwei multinational betriebene A330-Tanker über Polen, um dort Kampfflugzeuge der Verbündeten mit Treibstoff zu versorgen. Die Nato hat Sicherungsmaßnahmen im Luftraum verstärkt. (DPA)
14.37 Uhr
Die EU wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow auf ihre Sanktionsliste setzen. Dies bedeutet, dass möglicherweise in der EU vorhandene Vermögenswerte der beiden Politiker eingefroren werden. Zudem dürfen sie nicht mehr in die EU einreisen. (DPA)
14.28 Uhr
Überschattet von einem Streit über das internationale Bankzahlungssystem SWIFT hat die EU am Donnerstag die bisher massivsten Sanktionen gegen Russland auf den Weg gebracht. Die 27 Staats- und Regierungschefs der EU beschlossen am Donnerstagabend in Brüssel bei ihrem Krisengipfel harte und umfassende Strafmaßnahmen gegen russische Banken sowie Einschränkungen in den Bereichen Energie und Transport. Sie sollen bereits am Freitag in Kraft treten. Vor einem Ausschluss Russlands aus SWIFT und einer persönlichen Bestrafung von Kremlchef Wladimir Putin schreckten die EU-Chefs aber zurück. Vor allem der deutsche Kanzler Olaf Scholz, aber auch die Regierungschefs aus Österreich, Italien und Ungarn standen auf der Bremse. Dahinter steht die Sorge, dass ein Bruch bei SWIFT auch zu einer Unterbrechung der Gasversorgung führen könnte.
Hier geht es zum ganzen Artikel: Börsen bereits wieder stabilisiert – Unsicherheit wegen Ukraine-Krieg bleibt
14.15 Uhr
Tageblatt-Korrespondentin Inna Hartwich berichtet heute aus Moskau von den Demonstrationen gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine: „‚Friede für die Welt‘, rufen die Menschen quer durch Russland. ‚Nein zum Krieg‘. Tausende sind das. Vermeintlich wenig. In einem Land aber, in dem es – offiziell aus Pandemiegründen – verboten ist, selbst Einzelmahnwachen abzuhalten, in dem das Auftauchen bei ‘nicht genehmigten’ Kundgebungen Strafverfahren nach sich ziehen kann, ist das ein mutiges Aufbäumen. Das Regime macht Kritiker mundtot, viele aus der liberalen Opposition sind ins Ausland geflohen, um nach konstruierten Verfahren Gefängnisstrafen zu entgehen. Selbst ein kritischer Post in einem sozialen Netzwerk führt so manchen hinter die Mauern einer Strafkolonie. Auch dieses Mal lässt der Staat die Demonstranten nicht lange gewähren. Die hochgerüstete Spezialpolizei Omon jagt die Menschen auseinander, sei es in Moskau, Sankt Petersburg oder Nowosibirsk. Knapp 2.000 von ihnen nimmt sie quer durchs Land fest.
Hier geht es zum ganzen Artikel: Auch in Russland regt sich Widerstand gegen Putins Krieg – doch der Staat schlägt zurück
13.57 Uhr
Russland ist nach Kremlangaben bereit zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine. Moskau sei bereit, eine russische Delegation zu den Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu schicken, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das Angebot für ein Treffen dem russischen Staatschef Wladimir Putin zweimal unterbreitet. (DPA)
Hier geht es zum ganzen Artikel: Kreml – Russland zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine bereit
13.50 Uhr
Der Migrationsexperte Gerald Knaus nennt den russischen Angriff auf die Ukraine das „schlimmstmögliche Szenario“. Der Leiter der Europäischen Stabilitätsinitiative rechnet damit, dass sich viele Menschen aus der Ukraine auf den Weg in die EU machen werden. Im Tageblatt-Interview sagt Knaus:
„Man muss jetzt davon ausgehen, dass es zu Fluchtbewegungen kommen wird, zumindest für Kinder und Frauen. Dabei muss man Dimensionen im Auge behalten: Kiew hat so viele Einwohner wie Bosnien-Herzegowina, die Ukraine ist eines der bevölkerungsreichsten Länder Europas. Andererseits hat der bisherige Krieg in der Ostukraine der zurückliegenden acht Jahre vor allem zur Flucht innerhalb des Landes geführt – es gab mehr als eine Million Binnenflüchtlinge, drei Millionen Ukrainer sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Allerdings waren diese Kämpfe lokal begrenzt. Heute muss man befürchten, dass viele Menschen aus der Ukraine flüchten könnten.“ (Redaktion)
Hier geht es zum ganzen Interview: Migrationsexperte Gerald Knaus spricht vom „schlimmstmöglichen Szenario“
13.39 Uhr
Russisches Militär blockiert die ukrainische Hauptstadt Kiew im Westen, berichtet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Moskauer Verteidigungsministerium. Wohnviertel der Stadt sollten nicht beschossen werden. Wie mehrere Agenturen berichten, hat Russland die Kontrolle über einen Flugplatz in der Nähe von Kiew erlangt. Dort seien Fallschirmjäger gelandet. (Reuters)
13.35 Uhr
Der russische Präsident Wladimir Putin ist dem chinesischen Staatsfernsehen zufolge zu Gesprächen mit der Ukraine auf höchster Ebene bereit. Bei einem Telefonat mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping habe Putin seine Bereitschaft geäußert, berichtet der Sender CCTV. „Die USA und die Nato haben lange die berechtigten Sicherheitsinteressen Russlands ignoriert, ihre Verpflichtungen missachtet und ihre militärische Ausweitung nach Osten verfolgt“, zitiert der Sender Putin aus dem Telefonat. Xi habe Putin seine Unterstützung bei der Lösung der Ukraine-Krise mittels Dialog zugesagt. (Reuters)
13.15 Uhr
Die mit Sanktionen belegten russischen Banken haben eigenen Angaben zufolge genügend Liquidität, um ihre Kunden bedienen zu können. Es gebe keine Obergrenzen für Bargeld an ihren Geldautomaten oder in ihren Filialen, erklären die Institute in einer gemeinsamen Mitteilung. (Reuters)
12.50 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft den europäischen Staaten vor, zu langsam und unzureichend auf den russischen Angriff auf sein Land zu reagieren. „Europa ist stark genug, um diese Aggression aufzuhalten“, erklärt er. „Sie können diese Aggression immer noch stoppen. Sie müssen schnell handeln.“ Alle Sanktionen sollten auf dem Tisch liegen, vom EU-Einreiseverbot für Russen über einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift bis hin zu einem Öl-Embargo. (Reuters)
12.45 Uhr
Rumänien hat am ersten Tag der russischen Invasion der Ukraine fast 11.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland gezählt. Etwa 3.660 davon seien am Donnerstag auf ihrem Weg nach Bulgarien und Ungarn durch Rumänien gekommen, sagt Innenminister Lucian Bode. Rund 7.000 befänden sich im Land. Der UN-Flüchtlingshilfe zufolge sind innerhalb der Ukraine derzeit mindestens 100.000 Menschen auf der Flucht. Neben Rumänien seien auch Tausende nach Moldawien und nach Polen. (Reuters)
13.10 Uhr
Russland ist nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow in der Ukraine-Krise zu Gesprächen bereit – wenn sich die ukrainische Armee ergibt. „Wir sind jederzeit zu Verhandlungen bereit, sobald die ukrainischen Streitkräfte auf unsere Aufforderung reagieren und ihre Waffen niederlegen“, sagte Lawrow am Freitag. Die russischen Truppen würden das Land von „Unterdrückung“ befreien wollen, fügte er hinzu.
Der russische Präsident Wladimir Putin habe „die Entscheidung getroffen, eine spezielle Militäroperation zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine durchzuführen, damit die von der Unterdrückung befreiten Ukrainer selbst über ihre Zukunft bestimmen können“, sagte Lawrow auf einer Pressekonferenz in Moskau. Die Aussagen geben Rückschluss darauf, dass Moskau einen Sturz der Regierung in Kiew plant.
„Niemand hat die Absicht, die Ukraine zu besetzen“, fügte Lawrow hinzu. Er wies ukrainische Behauptungen zurück, russische Streitkräfte hätten zivile Infrastrukturen getroffen, obwohl es zahlreiche Beweise für Angriffe auf Wohngebiete gibt. (AFP)
13.05 Uhr
Der Luxemburger Außenminister, Jean Asselborn, wird am Freitag an der außerordentlichen Sitzung des Rates für auswärtige Angelegenheiten der Europäischen Union teilnehmen. Das meldet das Außenministerium am Freitagmittag. „Die Debatten werden sich insbesondere auf die jüngsten Entwicklungen in Bezug auf die politische, militärische und humanitäre Lage in der Ukraine sowie auf die Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland konzentrieren“, schreibt das Ministerium. (Redaktion)
12.50 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft den europäischen Staaten vor, zu langsam und unzureichend auf den russischen Angriff auf sein Land zu reagieren. „Europa ist stark genug, um diese Aggression aufzuhalten“, erklärt er. „Sie können diese Aggression immer noch stoppen. Sie müssen schnell handeln.“ Alle Sanktionen sollten auf dem Tisch liegen, vom EU-Einreiseverbot für Russen über einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift bis hin zu einem Öl-Embargo. (Reuters)
12.35 Uhr
Die Nato und der Westen hätten nach Ansicht des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan entschiedener auf den russischen Angriff auf die Ukraine reagieren müssen. Er hoffe, dass der Nato-Gipfel an diesem Freitag zu einer entschlosseneren Vorgehensweise der Allianz führen werde und nicht nur zu den üblichen Verurteilungen, sagt Erdogan. (Reuters)
12.28 Uhr
Ein drittes Sanktionspaket gegen Russland ist nicht zeitnah zu erwarten. Die Abstimmungen dazu in der EU seien erst in einem frühen Stadium, sagt der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit. (Reuters)
12.18 Uhr
Eine Reihe von EU-Ländern wollten keine Sanktionen für den Bezug von Gas und Öl aus Russland, sagt der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit. Der Grund sei, dass die Energielieferungen aus Russland nicht sofort ersetzt werden könnten. Sanktionen sollten aber so ausgestaltet sein, dass sie auch „durchhaltefähig“ seien. Er würde sich freuen, wenn sich die Schweiz den EU-Sanktionen anschließen würde. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums erklärt, es würde Ersatz für Kohleimporte aus Russland geprüft. (Reuters)
12.09 Uhr
Die beschlossenen Sanktionen gegen Russland sollen schnell in Kraft treten. „Das ist jetzt sehr zeitnah“, sagt der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit. Beim Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift habe nicht nur Deutschland Bedenken, auch Italien und Frankreich hätten Einwände angemeldet. Diese Maßnahme bräuchte eine längere Vorbereitung und hätte auch in Europa spürbare Auswirkungen. (Reuters)
12.02 Uhr
Die beschlossenen Sanktionen gegen Russland sollen schnell in Kraft treten. „Das ist jetzt sehr zeitnah“, sagt der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit. Beim Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift habe nicht nur Deutschland Bedenken, auch Italien und Frankreich hätten Einwände angemeldet. Diese Maßnahme bräuchte eine längere Vorbereitung und hätte auch in Europa spürbare Auswirkungen. (Reuters)
11.59 Uhr
Russland kann Außenminister Sergej Lawrow zufolge die aktuelle ukrainische Regierung nicht als demokratisch anerkennen. Russland wolle, dass das ukrainische Volk unabhängig sei und sein Schicksal frei bestimmen könne. Wenn der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj anbiete, über Neutralität zu reden, lüge er, sagt Lawrow. Niemand greife das ukrainische Volk an. Zu Gesprächen sei Russland bereit, sobald die ukrainische Armee die Kampfhandlungen einstelle. Russland wolle nicht, dass die Ukraine von Neo-Nazis regiert werde. (Reuters)
11.58 Uhr
Russland hat Vergeltung für vom Westen verhängte Sanktionen angekündigt. „Es versteht sich von selbst, dass Vergeltungsmaßnahmen folgen werden“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. „Wie symmetrisch oder asymmetrisch sie sein werden, wird von der Analyse der Beschränkungen abhängen“, die Russland auferlegt worden seien.
Der Westen hatte den russischen Großangriff auf die Ukraine scharf verurteilt. US-Präsident Joe Biden gab am Donnerstag Strafmaßnahmen gegen mehrere russische Banken sowie Exportkontrollen bekannt, die nach seinen Worten „mehr als die Hälfte der High-Tech-Importe Russlands abschneiden“ werden.
Die EU-Staats- und Regierungschefs gaben am Donnerstagabend grünes Licht für ein neues Sanktionspaket. Die Sanktionen betreffen laut einer Gipfelerklärung den russischen Finanz-, Energie- und Transportsektor, den Export von Dual-Use-Gütern, die für zivile und militärische Zwecke genutzt werden können, die Visa-Vergabe für russische Staatsbürger sowie eine Reihe „russischer Einzelpersonen“. (AFP)
11.32 Uhr
Das russische Präsidialamt nimmt nach eigenen Angaben das Gesprächsangebot aus der Ukraine zur Kenntnis. Zu möglichen Gesprächen zwischen Präsident Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj äußert sich Sprecher Dmitri Peskow allerdings nicht. Das Angebot würde zunächst evaluiert. An den seit langem bekannten Forderungen ändere sich nichts. Russland verlangt Garantien, unter anderem, dass die Ukraine kein Nato-Mitglied wird. (Reuters)
11.30 Uhr
Die Nato kann nach den Worten von Ministerpräsident Mario Draghi auf 3.400 zusätzliche Soldaten aus Italien zählen. Draghi sagt vor dem Parlament in Rom, die Truppen sollten das Verteidigungsbündnis dabei unterstützen, die Krise unter Kontrolle zu halten. In der Frage von Sanktionen sei sich Italien vollständig mit Deutschland und Frankreich einig. „Unsere Priorität sollte heute sein, die Sicherheit unseres Kontinents zu stärken und maximalen Druck auf Russland auszuüben, damit es seine Truppen abzieht und an den Verhandlungstisch zurückkehrt“, sagt Draghi. (Reuters)
11.25 Uhr
Die Behörden der ukrainischen Hauptstadt Kiew rufen die Bevölkerung im nordwestlichen Stadtteil Obolon dazu auf, die Straßen zu meiden. „Im Zusammenhang mit der Annäherung aktiver Feindseligkeiten werden die Bewohner des Obolon-Bezirks gebeten, nicht nach draußen zu gehen.“ (Reuters)
11.20 Uhr
Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen rechnen mit vier bis fünf Millionen Flüchtlingen, sollte sich die Lage in der Ukraine weiter zuspitzen. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef spricht von fünf Millionen, die UN-Flüchtlingshilfe von vier Millionen. Das UN-Menschenrechtsbüro erklärt, es gebe Berichte über mindestens 127 zivile Opfer in der Ukraine, davon 25 Tote und 102 Verletzte. Die eigentliche Zahl dürfte aber weitaus höher liegen. (Reuters)
11.16 Uhr
Russische Truppen rücken nach Angaben der Ukraine von Nordosten und Osten auf die Hauptstadt Kiew vor. Russische Einheiten seien in der nordöstlich von Kiew gelegenen Stadt Tschernihiw von den Regierungstruppen zurückgedrängt worden, teilte die ukrainische Armee am Freitag mit. Daher versuche die russische Armee nun, nach der Eroberung der weiter östlich gelegenen Stadt Konotop von dort aus auf Kiew vorzurücken.
Russland hatte am Donnerstagmorgen mit einem Großangriff auf die Ukraine begonnen. Russische Bodentruppen drangen anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vor.
Am Freitagmorgen kam es auch in einem nördlichen Stadtviertel von Kiew zu Gefechten, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Menschen rannten demnach weg, um sich in Sicherheit zu bringen. Schüsse waren dem AFP-Reporter zufolge dort zu hören und bis ins Stadtzentrum auch größere Explosionen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums handelte es sich um eine Sabotageaktion eines russischen Aufklärungstrupps. (AFP)
11.07 Uhr
Russland will seine Wirtschaftsbeziehungen mit Asien ausbauen, um Folgen durch die Sanktionen des Westens abzufedern. Der bereits seit 2014 ausgehende Druck durch Strafmaßnahmen werde zunehmen, teilt das russische Wirtschaftsministerium weiter mit. Russland bereite sich seit geraumer Zeit darauf vor und wolle durch Gegenmaßnahmen die Auswirkungen minimieren. (Reuters)
11.05 Uhr
Russischen Medienberichten zufolge dementiert Russland, die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Raketen beschossen zu haben. Russische Nachrichtenagenturen berufen sich auf einen Vertreter des Verteidigungsministeriums. Dieser sagt demnach auch, dass es sich bei dem am Freitagmorgen über Kiew abgeschossenen Kampfjet um ein ukrainisches Militärflugzeug gehandelt habe, das von der eigenen Seite getroffen worden sei. (Reuters)
10.55 Uhr
Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich für Gespräche offen. „Wir wollen Frieden“, sagt Mychailo Podoljak der Nachrichtenagentur Reuters. Wenn Gespräche noch möglich seien, sollten diese geführt werden. Die Ukraine schrecke auch nicht davor zurück, über Neutralität zu reden, sollte sich Russland willens zeigen. (Reuters)
10.50 Uhr
Russland hat einem Agenturbericht zufolge Vergeltungssanktionen vorbereitet. Die Regierung in Moskau sei sich der Schwächen des Westens bewusst, zitiert die Nachrichtenagentur Tass die Präsidentin des Oberhauses des russischen Parlaments, Walentina Matwienko, die auch Mitglied im Sicherheitsrat ist. (Reuters)
10.45 Uhr
In der ostukrainischen Stadt Charkiw sind laute Explosionen zu hören, wie ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Reuters sagt. (Reuters)
10.42 Uhr
Der europäische Fußballverband Uefa verlegt die Austragung des Finales der Champions League von St. Petersburg nach Paris. (Reuters)
10.30 Uhr
Nach Angaben des ukrainischen Militärs nutzt Russland den belarussischen Flugplatz Gomel zur Aufstellung von Truppen für einen Angriff auf die Hauptstadt Kiew, nachdem der Militärflughafen Hostomel in der Nähe von Kiew zerstört worden sei. Russland wolle zunehmend zivile Infrastruktur und Häuser zerstören, schreibt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook. (Reuters)
10.16 Uhr
Der russische Außenminister Sergej Lawrow will mit Abgesandten der selbst ernannten Republiken Donezk und Luhansk in der Ostukraine über deren Pläne zur Eröffnung diplomatischer Vertretungen in Moskau sprechen. Das Außenministerium teilt mit, beide Seiten würden zudem über die russischen Militäroperationen in der Ukraine reden und über diplomatische Vertretungen Russlands in Donezk und Luhansk. (Reuters)
10.12 Uhr
Polen verzeichnet weitere Hackerangriffe auf Rechner der Regierung und das Abrechnungsverfahren des Landes. Wer hinter den Angriffen stehe, sei noch nicht klar, sagt der Cybersicherheits-Beauftrage der Regierung, Janusz Cieszynski, im Radio. In den letzten Tagen seien verstärkte Aktivitäten registriert worden. (Reuters)
10.11 Uhr
Medienberichten zufolge sind Schüsse in der Nähe des Regierungsviertels in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu hören. Das meldet die Agentur RIA unter Berufung auf AP. (Reuters)
10.15 Uhr
Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums die ersten russische Einheiten in die Hauptstadt Kiew vorgedrungen. Russische „Saboteure“ hielten sich im Bezirk Obolon im Norden Kiews auf, teilte die Behörde am Freitag über Facebook mit. Solche Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Das Ministerium rief die Bevölkerung auf, sogenannte Molotow-Cocktails zum Kampf vorzubereiten und Sichtungen über russische Militärtechnik zu melden. Einwohner sollten ihre Wohnungen nicht verlassen. Das ukrainische Heer warnte, russische Einheiten nutzten teilweise eroberte ukrainische Technik. (AFP)
09.48 Uhr
Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums eine Insel vor der ukrainischen Hafenstadt Odessa eingenommen. Die 13 ukrainischen Grenzschützer der Schlangeninsel im Schwarzen Meer seien durch Beschuss eines russischen Kriegsschiffs getötet worden. 82 ukrainische Soldaten hätten sich ergeben. (Reuters)
09.35 Uhr
Russland strebt nach Angaben eines Beraters des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Einnahme von Kiew an. Selenskyj solle getötet werden, sagt Mychailo Podoljak. Das sei das einzige Ziel der russischen Aktion. Selenskyi befinde sich weiterhin in Kiew. (Reuters)
09.18 Uhr
Der britische Premierminister Boris Johnson hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat weitere Unterstützung versprochen. „Der Premierminister hat zugesagt, die Ukraine in den kommenden Tagen weiter zu unterstützen, da das ukrainische Volk und die Welt weiter zeigen, dass Putin nicht ungestraft handeln kann“, teilt Johnsons Büro mit. (Reuters)
09.15 Uhr
Russland hat eigenen Angaben zufolge 118 ukrainische Militärstandorte zerstört. Fallschirmjäger würden nach Tschernobyl gebracht, um dort das Atomkraftwerk zu bewachen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Die Strahlung rund um das Kraftwerk sei normal. (Reuters)
09.12 Uhr
Für den französischen Finanzminister Bruno Le Maire bleibt ein Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift eine Option, sei aber das „letzte Mittel“. (Reuters)
09.10 Uhr
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums in den letzten 24 Stunden 33 zivile Ziele getroffen. Zwei Kinder seien getötet worden. (Reuters)
09.09 Uhr
In einem nördlichen Bezirk der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es am Freitag zu Gefechten gekommen. Auch Explosionen waren im Stadtteil Obolonsky zu hören, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die russischen Streitkräfte rücken bei ihrem Großangriff auf die Ukraine derzeit auf die Hauptstadt vor. (AFP)
08.58 Uhr
Nach großangelegten russischen Angriffen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem Kreml ein gezieltes Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung vorgeworfen. „Das Ziel dieser Attacke ist Druck“, sagte Selenskyj am Freitag in einer Videobotschaft an seine Landsleute. „Druck auf Sie, liebe Bürger. Druck auf unsere Gesellschaft.“ Die Russen machten entgegen eigener Ankündigungen keinen Unterschied zwischen militärischen Zielen und Wohnhäusern.
Zugleich kritisierte der ukrainische Staatschef mangelnde Unterstützung aus dem Ausland: „Wir verteidigen unseren Staat allein. Die mächtigsten Kräfte der Welt schauen aus der Ferne zu.“ Auch die neuen westlichen Strafmaßnahmen gegen Moskau seien nicht genug: „Haben die gestrigen Sanktionen Russland überzeugt? Am Himmel über uns und auf unserer Erde hören wir, dass dies nicht ausreicht.“
An die russische Bevölkerung gerichtet sagte Selenskyj: „Liebe Bürger der Russischen Föderation, wie ich bereits sagte, wurde heute Nacht begonnen, Wohngebiete der Heldenstadt Kiew zu bombardieren. Das alles erinnert an 1941.“ Damals begann nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion der Zweite Weltkrieg für das damalige kommunistische Imperium, zu dem die Ukraine gehörte.
Mit Blick auf die Menschen, die trotz Strafandrohung in Moskau und anderen Städten gegen den Krieg demonstrierten, fügte Selenskyj hinzu: „Alle Bürger, die protestieren: Wir sehen Euch.“ Uniformierte russische Sicherheitskräfte gingen dabei teils mit roher Gewalt vor. Es gab mehr als 1700 Festnahmen bei den Protesten in 55 Städten Russlands, wie das Menschenrechtsgruppe OWD-Info mitteilte. (AFP)
08.48 Uhr
Ein Ausschluss Russlands aus dem internationalen Währungssystem Swift ist nach Angaben von Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn nicht vom Tisch. Man könne sich dies vornehmen, wenn Russland Kiew weiter bombardiere, sagt er im ZDF. Aber man müsse bei Sanktionen immer sehen, wer davon stärker betroffen werde – Russland oder der Westen. Die von der EU beschlossenen Sanktionen im Finanzbereich seien aber bereits sehr schmerzhaft für Russland. (Reuters)
08.37 Uhr
Nach Ansicht des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace will Russland in die ganze Ukraine einmarschieren. Russland habe am ersten Tag der Invasion versagt und keines seiner vorrangigen Ziele eingenommen. Er schätze die Zahl der Opfer auf russischer Seite auf mehr als 450. (Reuters)
08.28 Uhr

Der Luxemburger Verteidigungsminister François Bausch (déi gréng) hat sich am Freitagmorgen beim Radiosender RTL zu der Ukraine-Krise geäußert. „Das Ziel Putins ist ganz klar, bis nach Kiew zu kommen und die Regierung durch eine Marionettenregierung zu ersetzen“, sagt der Minister. Er glaube nicht, dass das Endziel eine komplette Annektierung der Ukraine sei.
Die Nato habe Russland nicht unterschätzt, könne allerdings nicht „anfangen, so zu handeln wie Putin“ und internationale Rechte missachten. Ein Einmarsch der Nato in die Ukraine sei nicht sinnvoll und könne einen dritten Weltkrieg auslösen. „Die Nato ist ein Defensivbündnis“, sagt Bausch. Trotzdem würde man die Ukraine nicht allein lassen. Andere Länder würden wegen der Sanktionen auch leiden – Cargolux müsse momentan Umwege um die Ukraine und Russland fliegen, was den Betrieb viel koste.
Die Nato sei Russland militärisch überlegen und Putin würde sich nicht trauen, ein Nato-Land anzugreifen. Luxemburger Lkws seien momentan in Litauen stationiert. „Diese Truppen werden nun verstärkt – das ist reine Grenzabsicherung, eine defensive Maßnahme“, sagt Bausch. Momentan seien vier luxemburgische Soldaten an der Grenze zur Ukraine. (Redaktion)
07.59 Uhr
Frankreich wird nach Angaben von Verteidigungsministerin Florence Parly in Kürze über weitere Waffenlieferungen an die Ukraine entscheiden. Man prüfe das Thema, eine Entscheidung solle „sehr bald“ fallen, sagt sie dem Radiosender RTL.
07.56 Uhr
Die Bundesregierung will der Nato nach einem Bericht des „Spiegel“ mehr Kräfte für die Ostflanke des Bündnisses zur Verfügung stellen. Die Militärs hätten Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ein Paket zusammengestellt, heißt es darin. Danach könnte eine Infanterie-Kompanie mit rund 150 Soldaten mit „Boxer“-Radpanzern an die Nato-Ostflanke verlegt werden. Daneben könnte Deutschland das „Patriot“-Flugabwehrraketensystem etwa für das Baltikum anbieten. Zudem wolle die Regierung für Nato-Missionen in der Nord- und Ostsee eine Korvette und eine Fregatte bereitstellen. Das Verteidigungsministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
07.41 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der russischen Armee vorgeworfen, bei ihren Angriffen auch auf zivile Gebiete zu zielen. Gleichzeitig lobte der Staatschef in einer Videoansprache am Freitagmorgen die Ukrainer für ihren „Heldenmut“ angesichts des russischen Vormarsches. Die ukrainischen Streitkräfte „tun alles, was sie können“, um das Land zu verteidigen, versicherte er.
Russland müsse „früher oder später“ mit der Ukraine „sprechen“, um die Kämpfe zu beenden, sagte er weiter. „Je früher dieses Gespräch beginnt, desto geringer werden die Verluste für Russland selbst sein“, fügte er hinzu. Selenskyj rief zudem die russische Bevölkerung zum Protest gegen den Angriff auf die Ukraine auf. (AFP)
07.30 Uhr
In der ukrainischen Hauptstadt wird nach dem Einschlag von russischen Raketen Fliegeralarm ausgelöst, wie das Fernsehen berichtet. Die Behörden rufen demnach die Bevölkerung auf, den nächstgelegenen Schutzraum aufzusuchen. (Reuters)
07.20 Uhr
Die Ukraine rechnet im Laufe diesen Freitags mit Panzerangriffen auf die Hauptstadt Kiew. „Heute wird der härteste Tag“, sagt Anton Heraschtschenko, Berater des ukrainischen Innenministers. Die Verteidiger von Kiew stünden mit Panzerabwehrraketen bereit, die von internationalen Verbündeten stammten.
07.06 Uhr
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge zeigen die anhaltenden Angriffe Russlands auf die Ukraine, dass die Sanktionen des Westens gegen Russland nicht ausreichten. Die Welt beobachte aus der Ferne weiter, was in der Ukraine geschehe. (Reuters)
06.49 Uhr
Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind am Freitagmorgen nach Angaben einer AFP-Reporterin zwei laute Explosionen hörbar gewesen. Die ukrainische Armee teilte auf ihrem Facebook-Account mit, dass „Raketenbeschuss“ auf Kiew gerichtet sei, und gab an, zwei dieser Raketen im Flug zerstört zu haben. Sie veröffentlichte ein kurzes Amateurvideo, auf dem ein Wohnhaus zu sehen war, das in Flammen stand.
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, teilte mit, dass drei Menschen durch Raketenteile, die in einem Wohngebiet im Südosten der Hauptstadt niedergegangen waren, verletzt worden waren – einer davon schwer. Auf einem von Klitschko veröffentlichten Foto waren zwei Feuerwehrleute vor einem rauchenden und stark beschädigten Gebäude im Einsatz.
In der Region Saporischschja im Süden der Ukraine meldete das ukrainische Verteidigungsministerium am Freitagmorgen ebenfalls russischen Raketenbeschuss. Bei dem Angriff auf eine Einheit des Grenzschutzes habe es „Tote und Verletzte“ gegeben. (AFP)
06.40 Uhr
Ukrainische Truppen liefern sich nach Angaben des Generalstabs heftige Gefechte mit russischen Angreifern im Kiewer Gebiet. In Iwankiw rund 80 Kilometer nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt hätten sich Fallschirmjäger einer „überwältigenden“ Anzahl russischer Truppen entgegengestellt, die mit gepanzerten Fahrzeugen vorrückten. Eine Brücke sei zerstört worden. Auch auf dem strategisch wichtigen Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew werde gekämpft, teilte der Generalstab weiter mit. Ukrainische Truppen hielten auch dort Stand.
Zudem gebe es in mehreren Städten russische Luftangriffe. In Kiew heulten erneut die Sirenen, wie ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Die Stadtverwaltung rief alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich möglichst in Sicherheit zu bringen. Die U-Bahn-Stationen der Stadt mit etwa 2,8 Millionen Einwohnern dienten als Schutzräume.
Medienberichten zufolge griffen russische Truppen den Flughafen der Stadt Riwne im Westen an. Auch aus Sumy im Nordosten des Landes nahe der russischen Grenze wurden Kämpfe gemeldet. Diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. (dpa)
06.18 Uhr
Nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Russland um 04.00 Uhr Ortszeit die Raketenangriffe wieder aufgenommen. Beschossen würden sowohl zivile als auch militärische Ziele, teilt er in einer im Fernsehen übertragenen Rede mit. Der Vormarsch der russischen Truppen sei an den meisten Stellen gestoppt worden. (Reuters)
06.10 Uhr
Die ukrainische Zentralbank untersagt den Zahlungsverkehr an Einrichtungen in Russland und Belarus. Zudem verbietet sie Transaktionen mit den Währungen beider Länder, wie die Aufsichtsbehörde mitteilt. (Reuters)
06.05 Uhr
In der westukrainischen Stadt Lwiw schrillen die Sirenen. Das berichtet ein Reuters-Augenzeuge. (Reuters)
05.00 Uhr
Wie die russische Nachrichtenagentur Tass meldet, behält Russland sich das Recht vor, auf das britische Flugverbot für die Aeroflot mit ähnlichen Maßnahmen zu reagieren. Tass berief sich dabei auf die russische Luftfahrtbehörde. (Reuters)
04.20 Uhr
Dem Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, zufolge, haben ukrainische Streitkräfte ein feindliches Flugzeug über Kiew abgeschossen. Das Flugzeug sei in ein Wohnhaus gestürzt und habe dieses in Brand gesetzt, schreibt Heraschtschenko in einer Nachricht über den Messenger-Dienst Telegram. Noch sei unklar, ob das Flugzeug bemannt war. (Reuters)
A #Russian aircraft shot down by #Ukrainian air defenses falls on residential areas in #Kyiv. pic.twitter.com/kNR9yFwSGv
— NEXTA (@nexta_tv) February 25, 2022
04.00 Uhr
Die russische Nachrichtenagentur Interfax meldet mehrere Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Der in Polen ansässige Nachrichtenkanal Nexta twittert, dass mindestens sechs Explosionen die Stadt erschüttert haben. Nexta zitiert in seinen Posts auch den ukrainischen Abgeordneten des Parlaments, der Werchowna Rada, Oleksii Hontcharenko. Der Abgeordnete berichtet, dass die Luftverteidigung von Kiew im Moment von russischen Raketen beschossen wird. Der Nachrichtenkanal postet auch Videos, die Explosionen und brennende Häuser zeigen. (Reuters)
03.24 Uhr
EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen erklärt auf der Pressekonferenz nach dem Zusammentreffen der EU-Staats- und Regierungschefs, dass Russlands Präsident Wladimir Putin scheitern werde. Auf Twitter schreibt Von der Leyen: „Diese Ereignisse markieren den Beginn einer neuen Ära. Putin versucht, ein befreundetes europäisches Land zu unterjochen. Er versucht, die Landkarte Europas mit Gewalt neu zu zeichnen. Er muss und wird scheitern.“ (Reuters)
02.55 Uhr
Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich auf Finanzsanktionen gegen Moskau verständigt, die auf 70 Prozent des russischen Bankenmarkts abzielen. Das Paket massiver Sanktionen zeige, wie geeint die EU sei, schreibt EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen in einem Tweet. Das Paket ziele auch auf wichtige staatliche Unternehmen, einschließlich der Verteidigung, ab. (Reuters)
02.37 Uhr
Taiwan will sich demokratischen Ländern anschließen und ebenfalls Sanktionen gegen Russland verhängen. Premierminister Su Tseng-chang nannte jedoch keine Details zu den geplanten Strafmaßnahmen. Die Ukraine-Krise wird in Taiwan sehr genau verfolgt. China betrachtet den Staat als Teil der Volksrepublik und hat in den vergangenen zwei Jahren seinen militärischen und diplomatischen Druck auf die Insel vor dem chinesischen Festland erhöht. Dessen Regierung betont stets, sie wolle Frieden, werde die Insel aber im Falle eines Angriffs verteidigen. (Reuters)
02.30 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will in Kiew bleiben. „Der Feind hat mich zur Zielscheibe Nummer eins erklärt“, sagt er in einer Videobotschaft. „Meine Familie ist das Ziel Nummer zwei. Sie wollen die Ukraine politisch zerstören, indem sie das Staatsoberhaupt zerstören.“ Er werde dennoch in der Hauptstadt bleiben, so Selenskyj weiter. Der ukranische Präsident bestätigt außerdem, dass bei den Kämpfen bisher 137 Militärangehörige und Zivilisten getötet und Hunderte von Menschen verletzt worden seien. Nach Angaben amerikanischer und ukrainischer Regierungsvertreter ist es das Ziel Russlands, Kiew einzunehmen und die Regierung zu stürzen. (Reuters)
02.15 Uhr
Australien verhängt weitere Sanktionen gegen Russland. Die Strafmaßnahmen zielten auf Einzelpersonen und Abgeordnete ab, sagt Australiens Regierungschef Scott Morrison. Australien werde bei den Sanktionen zusammen mit seinen Partnern arbeiten und den Druck auf Russland erhöhen. Er kritisierte zudem China, weil die Volksrepublik derzeit die Handelsbeschränkungen mit Russland lockere. (Reuters)
01.55 Uhr
Die ukrainische Regierung bittet um Freiwillige aus dem ukrainischen Hacker-Untergrund, um kritische Infrastrukturen zu schützen und Cyberspionage-Aufträge gegen russische Truppen zu erledigen. Wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagen, tauchte die Anfrage der Regierung in Hackerforen auf. „Ukrainische Cybercommunity! Es ist an der Zeit, sich an der Cyberverteidigung unseres Landes zu beteiligen“, heißt es in dem Posting. Vertreter des ukrainischen Verteidigungsministeriums reagierten bisher nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. Ein Verteidigungsattaché in der ukrainischen Botschaft in Washington erklärt, er kann Informationen über den Aufruf weder bestätigen noch dementieren. Einem Insider zufolge, seien bereits Hunderte Bewerbungen eingegangen, die jetzt geprüft würden, um sicherzustellen, dass darunter kein russischer Agent sei. (Reuters)
01.20 Uhr
Auch Japan legt bei den Sanktionen gegen Russland nach. Ziel der Strafmaßnahmen seien nun auch Banken, sagt Ministerpräsident Fumio Kishida. Sanktionen gebe es auch bei der Ausfuhr vom militärischem Gerät. Japan werde sein Bestes geben, um den wirtschaftlichen Schaden auf das eigene Land in Grenzen zu halten. (Reuters)
00.50 Uhr
Das weltweit tätige Handelsunternehmen für Agrarrohstoffe, Cargill, teilt mit, dass ein von ihm gechartertes Schiff im Schwarzen Meer von einem Projektil getroffen worden sei. Laut dem Unternehmen hat sich der Vorfall am Donnerstag (Ortszeit) vor der ukrainischen Küste ereignet. (Reuters)
00.38 Uhr
Durch den russischen Einmarsch sind auf ukrainischer Seite laut Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr als 130 Menschen getötet worden. „Heute haben wir 137 unserer Helden, unserer Bürger, verloren. Militär und Zivilisten“, sagte Selenskyj in der Nacht zum Freitag in einer Videoansprache. Außerdem seien 316 Menschen bei den Gefechten verletzt worden.
Russland hatte am Donnerstagmorgen einen groß angelegten Angriff auf die Ukraine gestartet und war von mehreren Seiten aus einmarschiert. Binnen weniger Stunden rückten die russischen Streitkräfte bis in den Großraum Kiew vor. Russische Truppen eroberten laut ukrainischen Angaben nach heftigen Kämpfen unter anderem einen Militärflugplatz nahe der Hauptstadt sowie den Atomreaktor von Tschernobyl.
Am Donnerstagabend ordnete Selenskyj die Generalmobilmachung an. Wehrpflichtige und Reservisten in allen Regionen werden damit zum aktiven Dienst einberufen. Das Dekret soll 90 Tage lang gelten.
00.35 Uhr
Das amerikanische Präsidialamt äußert sich empört über Berichte von Geiselnahmen auf dem Gelände des ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerks Tschernobyl. Russische Truppen hatten nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums die Region Tschernobyl bereits am Donnerstagnachmittag erreicht. (Reuters)
00.32 Uhr
Die Weltbank ist nach dem Angriff Russlands zu einer sofortigen finanziellen Unterstützung der Ukraine bereit. Weltbank-Präsident David Malpass teilt mit, dass die Entwicklungsbank an Optionen für eine zügige Auszahlung arbeite. Nach früheren Angaben bereitet die Weltbank die Auszahlung von 350 Millionen Dollar an die Ukraine vor. (Reuters)
00.19 Uhr
Die Bundesregierung gibt eine Reisewarnung für Belarus aus. Die Grenzübergänge zur Ukraine seien geschlossen, teilt das Auswärtige Amt mit. Das gelte auch für den Grenzübergang Kuznica-Bruzgi zu Polen. Weiteren Schließungen seien nicht ausgeschlossen. Zusätzliche Kontrollmaßnahmen an den Grenzübergängen zu Litauen, Polen und Lettland seien angekündigt. Von Belarus aus waren zuvor russische Verbände in Richtung der Hauptstadt Kiew vorgestoßen. (Reuters)
21.55 Uhr
Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine hat Russlands Staatschef Wladimir Putin mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron telefoniert. Das teilte der Kreml am Donnerstagabend in Moskau mit. Es habe einen „ernsthaften und offenen Meinungsaustausch über die Lage in der Ukraine“ gegeben. Putin habe ausführlich seine Gründe für den Einmarsch erläutert, hieß es in der Mitteilung weiter. Beide hätten vereinbart, in Kontakt zu bleiben. Macron ist der erste westliche Politiker, der mit Putin nach dessen international scharf kritisierten Einsatzbefehl sprach. Die Initiative für das Telefonat sei von Paris ausgegangen.
Macron hatte sich verstärkt für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts eingesetzt und den Kremlchef auch persönlich in Moskau getroffen. Beide telefonierten zuletzt mehrfach miteinander.
21.45 Uhr
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR rund 100.000 Menschen in dem Land auf der Flucht. Mehrere tausend Menschen seien zudem bereits aus dem Land geflüchtet, sagte UNHCR-Sprecherin Shabia Mantoo am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
21.20 Uhr
Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs schnüren am Abend ein umfangreiches Sanktionspaket gegen Russland. Auf dem Sondergipfel in Brüssel dürfte es nach Angaben von Insidern aber noch nicht um einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift gehen. Kanzler Olaf Scholz sagte, man behalte sich dies für einen nächsten Schritt vor. Auch Länder wie Frankreich und Italien und einige andere Staaten sind derzeit nach Angaben von EU-Insidern gegen eine Aufnahme des Swift-Ausschlusses in das Sanktionspaket.
Ein Ausschluss aus Swift hätte sehr weitreichende Konsequenzen, würde allerdings auch einige Zeit zur Vorbereitung brauchen. Mit Swift müsse man sehr vorsichtig sein, ergänzte ein anderer Insider. Die Kollateralschäden müssten noch klarer sein.
Russland vom internationalen Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift auszuschließen, wäre eine der härtesten Maßnahmen gegen das Land. Das System wird von mehr als 11.000 Finanzinstitutionen in über 200 Ländern genutzt und ist wichtig für den globalen Geldfluss.
21.04 Uhr
Nach Angaben des ukrainischen Gesundheitsministers Oleh Ljaschko sind durch russische Angriffe am Donnerstag bisher 57 Menschen getötet und 169 verletzt worden. Zudem spricht der stellvertretende Verteidigungsminister davon, dass es heftigen russischen Beschuss in der Ostukraine gebe.
20:55 Uhr
Der Wasserturm am Ban de Gasperich leuchtet in den Farben der ukrainischen Flagge. „In diesen Stunden zeigt sich die Stadt Luxemburg solidarisch mit der Ukraine“, heißt es in einem Facebook-Post der Stadt Luxemburg.
20.35 Uhr
Russland hat mit seinem Großangriff auf die Ukraine nach Angaben eines westlichen Geheimdienstvertreters die „vollständige Lufthoheit“ über die Ukraine erlangt. Die Ukraine verfüge nun über keinerlei Luftabwehrkapazitäten mehr, sagte der Geheimdienstvertreter am Donnerstag in Brüssel: „Sie haben keine Luftwaffe mehr, um sich zu schützen.“
Nun nehme die russische Armee die Hauptstadt Kiew ins Visier, sagte der Geheimdienstvertreter weiter. „Viel wird davon abhängen, welchen Widerstand die Ukrainer leisten können. Aber ich gehe davon aus, dass die Russen in den kommenden Stunden versuchen werden, eine überwältigende Macht um die Hauptstadt zusammenzuziehen.“
20.25 Uhr
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine entsenden die USA 7.000 zusätzliche Soldaten nach Deutschland. Die Soldaten würden auf Anordnung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin „in den kommenden Tagen aufbrechen“, erklärte ein Verteidigungsvertreter in Washington am Donnerstag. Die Entsendung diene der „Abschreckung gegen russische Aggression“.
19.56 Uhr
Nach Beginn des Kriegs in der Ukraine hat US-Präsident Joe Biden weitere „harte Sanktionen“ gegen Russland angekündigt. Die Maßnahmen werden das russische Finanzsystem hart und über Exportkontrollen auch den Technologiesektor treffen, wie Biden am Donnerstag im Weißen Haus sagte. Sanktionen gegen Russlands zweitgrößte Bank wurden angekündigt. VTB Bank und weitere russische Kreditinstitute würden damit vom US-Finanzmarkt und Geschäften in US-Dollar ausgeschlossen, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus.
19.55 Uhr
Wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage zieht die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vorübergehend ihre Beobachter aus der Ukraine ab. Das gab OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid am Donnerstagabend bekannt.
19.48 Uhr
UN-Generalsekretär António Guterres sieht trotz des Krieges in der Ukraine noch eine Chance, das Schlimmste zu verhindern. Die gegenwärtige militärische Operation „ist falsch, gegen die (UN-)Charta, sie ist inakzeptabel – aber nicht unumkehrbar“, sagte Guterres am Donnerstag in New York und appellierte erneut an Russlands Präsidenten Wladimir Putin, seine Truppen zurückzuziehen. Es habe zudem oberste Priorität, Zivilisten in dem Konflikt zu schützen. Für humanitäre Zwecke stellten die UN 20 Millionen Dollar Soforthilfe aus einem Notfallfonds zur Verfügung.
19.35 Uhr
Bei Anti-Kriegs-Demonstrationen in zahlreichen russischen Städten gegen den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine sind nach Angaben von Bürgerrechtlern mehr als 850 Menschen festgenommen worden. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info registrierte bis zum Donnerstagabend Proteste in etwa 44 russischen Städten – trotz eines verhängten Demonstrationsverbots und angedrohten harten Strafen. In der russischen Hauptstadt Moskau riefen etwa 1.000 Menschen auf dem zentralen Puschkin-Platz „Nein zum Krieg!“ Viele Russen fühlen sich den Ukrainern eng verbunden, oft bestehen familiäre Beziehungen.
19.27 Uhr
In Lettland sind die ersten US-Truppen zur Verstärkung der Nato-Ostflanke eingetroffen. Ein Kontingent von etwa 40 amerikanischen Soldaten kam in der Nacht zum Donnerstag in dem baltischen Nato-Land an, wie das Verteidigungsministerium in Riga mitteilte. Insgesamt sollen mehr als 300 US-Soldaten nach Lettland verlegt werden, das an Russland und dessen Verbündeten Belarus angrenzt. Die Truppen sollen auf dem Militärstützpunkt Adazi stationiert werden.
Zur Überwachung des Nato-Luftraums über den baltischen Staaten sind zudem F-35-Kampfjets auf den Militärflugplätzen in Ämari (Estland) und Siauliai (Litauen) gelandet. Sie sollen die dort stationierten Flugzeuge anderer Verbündeter unterstützen, teilten die Streitkräfte der beiden baltischen Staaten mit.
Die US-Regierung hatte am Dienstag angesichts der Zuspitzung der Ukraine-Krise die Verlegung zusätzlicher Soldaten und Ausrüstung nach Osteuropa angekündigt.
19.12 Uhr
Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben die Kontrolle über den zerstörten Atomreaktor von Tschernobyl übernommen. Russische Soldaten hätten das Gebiet um das Akw im Norden der Ukraine nach „erbitterten“ Kämpfen eingenommen, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak am Donnerstagabend. Der Unglücksreaktor könne daher nicht mehr als sicher angesehen werden, es handele sich um „eine der ernstesten Bedrohungen für Europa“.
19.02 Uhr
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine dauert nach Angaben aus Moskau an. „Die Spezialmilitäroperation wird fortgesetzt“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau. Nach seinen Angaben rückten die Separatistenkämpfer der Gebiete Donezk und Luhansk sechs bis acht Kilometer in ukrainisches Gebiet vor. Die russische Armee habe dabei unterstützt.
Der Sprecher bestätigte die Eroberung des wichtigen Nord-Krim-Kanals. Dadurch sei die Wasserstraße „entsperrt“ und die Wasserversorgung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim wieder hergestellt worden. Dabei seien auch russische Fallschirmjäger zum Einsatz gekommen. Nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel 2014 durch Russland hatte die Ukraine den für die Wasserversorgung wichtigen Kanal gesperrt. Der Einmarsch russischer Truppen hatte am Morgen begonnen. Es seien 83 Objekte der Bodeninfrastruktur „außer Gefecht“ gesetzt worden, sagte Konaschenkow. Zudem seien mindestens vier Kampfflugzeuge, ein Hubschrauber und vier Kampfdrohnen abgeschossen worden. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
19 Uhr
Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Entschlossenheit der Nato betont, eine Ausweitung des von Russland begonnen Krieges gegen die Ukraine zu verhindern. „Putin sollte die Entschlossenheit der Nato nicht unterschätzen, alle ihre Mitglieder zu verteidigen“, sagte Scholz am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Von den Nato-Staaten grenzen die drei baltischen Staaten, Polen und Norwegen an Russland. Die Nato ist bereits dabei, ihre Streitkräfte im östlichen Bündnisgebiet zu verstärken. Auch die Bundeswehr ist daran beteiligt.
Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine gebe es nun einen Krieg, „wie wir ihn in Europa seit mehr als 75 Jahren nicht erlebt haben“, sagte Scholz, der seine Ansprache vor den Fahnen Deutschlands, der Europäischen Union und der Ukraine hielt. Alleine Putin habe sich für den Krieg entschieden, nicht das russische Volk. Scholz forderte Putin erneut auf, seine Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen. Die von der EU geplanten Sanktionen würden die russische Wirtschaft hart treffen. „Putin wird nicht gewinnen“, betonte der Kanzler. Der russische Präsident wolle die Zeit zurückdrehen. „Aber es gibt kein Zurück in die Zeit des 19. Jahrhunderts, als Großmächte über die Köpfe kleinerer Staaten hinweg entschieden“, sagte Scholz. „Es gibt kein Zurück in die Zeit des Kalten Krieges, als Supermächte die Welt unter sich aufteilten in Einflusszonen.“
18.44 Uhr
Die dänische Containerreederei Maersk hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine alle Seetransporte dorthin gestoppt. Auch die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd beschloss am Donnerstag einen Buchungsstopp für die Ukraine.
„Unter den derzeitigen Umständen hat Maersk beschlossen, bis auf weiteres keine Häfen in der Ukraine anzulaufen und die Annahme von Aufträgen von und nach der Ukraine bis auf weiteres einzustellen“, schrieb die Reederei am Donnerstag in einer Mail an ihre Kunden. Ladung, die derzeit unterwegs ist, werde in Port Said (Ägypten) und Körfez (Türkei) gelöscht. „Die Dienste in Russland sind derzeit weiterhin verfügbar, können sich aber je nach Entwicklung der Lage ändern“, schrieb Maersk weiter. Die Dänen sind gleichauf mit der Reederei MSC Branchenprimus in der weltweiten Containerschifffahrt.
Neben dem Ukraine-Buchungsstopp wurde bei Hapag-Lloyd zudem „eine temporäre Buchungssperre für Russland beschlossen, die mit sofortiger Wirkung gilt“, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte. Hapag-Lloyd betreibt nach eigenen Angaben zwar keine eigenen Schiffe im Schwarzen Meer, aber einen wöchentlichen Dienst mit einem Charterschiff. „Das Schiff hat heute Odessa verlassen und ist auf dem Weg nach Istanbul.“
18.30 Uhr
Schweden und Finnland haben ihr Botschaftspersonal aus der Ukraine gebracht. Aufgrund des russischen Militärangriffs und der deutlich verschlechterten Sicherheitslage habe Schweden wie andere Länder beschlossen, dass alle entsandten Botschaftsmitarbeiter die Ukraine vorübergehend verlassen werden, teilte Außenministerin Ann Linde am Donnerstag auf Twitter mit. Das Personal befinde sich nun in Polen in Sicherheit.
Das finnische Außenministerium erklärte, dass Botschafterin Päivi Laine und alle finnischen Botschaftsmitarbeiter die Ukraine aus Sicherheitsgründen ebenfalls verlassen haben. Auch Norwegen wollte seine verbliebenen Botschaftsangestellten aus der Ukraine holen, wie Außenministerin Anniken Huitfeldt am Donnerstagnachmittag der Nachrichtenagentur NTB mitteilte. Schweden und Norwegen hatten ihr Botschaftspersonal zuvor zunächst von der Hauptstadt Kiew nach Lwiw im Westen des Landes verlegt. Dänemark hat seine Botschaft in Kiew aus Sicherheitsgründen geschlossen, wie das Außenministerium am Morgen auf seiner Webseite geschrieben hatte.
18.17 Uhr
Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine bereiten die USA bei den Vereinten Nationen eine gegen Moskau gerichtete Resolution vor. An diesem Freitag soll es dazu in New York eine neue Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats geben, wie am Donnerstag aus Diplomatenkreisen verlautete. Die Resolution werde Russlands Aggression Russlands aufs Schärfste verurteilen, die Souveränität und territoriale Integrität sowie die Unabhängigkeit und Einheit der Ukraine bekräftigen, hieß es. Von Russland soll darin der sofortige Rückzug verlangt werden.
Da Russland als einer von nur fünf Staaten im Sicherheitsrat ein Veto hat, ist klar, dass die Resolution bei einer Abstimmung scheitern würde. Die USA und ihre westlichen Verbündeten hoffen jedoch, Moskau im Rat weitgehend zu isolieren – idealerweise bei einer Enthaltung der Vetomacht China und Zustimmung aller anderer Mitglieder des 15-köpfigen Gremiums. Peking war zumindest bei den UN in New York zuletzt zurückhaltend, seinen Partner Russland zu verteidigen. Sollte die Resolution wie erwartet am Veto Moskaus scheitern, soll der Text nach Angaben mehrerer Diplomaten an die UN-Vollversammlung überstellt werden. Dort stimmen alle 193 Mitgliedsstaaten ab. Sie könnten die Entschließung mit einfacher Mehrheit annehmen.
18.16 Uhr
Russlands Militäroffensive gegen die Ukraine hat den Aktienmärkten am Donnerstag einen weiteren schweren Schlag versetzt. Der Dax ging auf Talfahrt und fiel zwischenzeitlich unter 14.000 Punkte. Am Ende büßte der deutsche Leitindex 3,96 Prozent auf 14 052,10 Punkte ein. Im Tagestief war der Dax sogar um 5,6 Prozent abgesackt auf den tiefsten Stand seit einem Jahr. Der MDax der mittelgroßen Werte rutschte am Handelsende um 3,84 Prozent auf 30 663,58 Punkte ab.
18.09 Uhr
Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine als „notwendige Maßnahme“ bezeichnet. „Damit das verständlich ist: Das, was passiert, ist eine notwendige Maßnahme“, sagte Putin am Donnerstagabend bei einem Treffen mit russischen Wirtschaftsvertretern, das in Ausschnitten im Staatsfernsehen gezeigt wurde. „Uns wurden einfach keinerlei Chancen gelassen, anders aufzutreten.“
Putin betonte zugleich: „Wir können die geopolitischen Risiken nicht vollständig vorhersagen.“ Er versicherte aber, die Wirtschaft könne zu Recht erwarten, dass die Regierung nachvollziehbar handele. Die Verhängung neuer Sanktionen sei erwartet worden. Russland bleibe Teil der Weltwirtschaft. Es werde dieses System nicht beschädigen. Zugleich warnte der Kremlchef „unsere Partner“ davor, Russland wirtschaftlich zu isolieren.
18.03 Uhr
Jean Asselborn nimmt Stellung: „Der 24. Februar 2022 ist für die Ukraine das, was der 10. Mai 1940 für Luxemburg war. Es ist eine Schande für Russland, so wie das damals eine Schande für Deutschland war. Ein Angriff auf den Weltfrieden.“ Luxemburgs Außenminister wird nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Gespräch mit dem Tageblatt sehr deutlich – und spricht von einem Krieg der ausgelöst wurde „von einem Politiker, der Anfang der 2000er Jahre ein Reformer war, dann zum Autokraten wurde und jetzt ein unkontrollierbarer Kriegstreiber ist“. Mit seiner „rücksichtslosen Militäraktion“ sehe es im Moment so aus, als ob Putin im Vorteil liege, sagt Asselborn – trotzdem sei er „überzeugt, dass der Wind sich schnell drehen wird“.
17.55 Uhr
Camille Hierzig, beigeordneter Direktor der Luxemburger Aufsichtsbehörde ILR, hat im Gespräch mit dem Tageblatt gesagt, dass eine Energiepreisvorhersage relativ schwierig sei. „Die Entwicklungen schlagen sich nicht notgedrungen direkt auf den Preis beim Endverbraucher durch“, sagt Hierzig. Das sei sowohl beim Strom als auch beim Gas der Fall. Auf den internationalen Märkten seien die Preise aber bereits gestiegen. „Gestern lag der Preis für eine Megawattstunde Strom bei 230 Euro, heute liegt er bei 290 Euro“, sagt Hierzig. Bei den Gaspreisen sei eine Erhöhung von rund 30 Prozent festzustellen. „Ich denke, dass die Frage der Versorgungssicherheit aber wichtiger ist als die des Preises“, sagt der beigeordnete Direktor des ILR. In dem Punkt sei die EU aber gut aufgestellt. In dem Punkt sei aber das Energieministerium zuständig und nicht die ILR.
17.42 Uhr
In der russischen Region Belgorod in der Nähe der ukrainischen Grenze sind mehrere Explosionen zu hören. Russische Ermittler sprechen von einem Beschuss von der Ukraine aus. Drei Menschen seien dabei verletzt worden.
17.41 Uhr
Die Kommunistische Partei Luxemburg hat in einer Pressemitteilung auf die Geschehnisse in der Ukraine reagiert. „Dies ist ein Ergebnis der Weigerung der USA und der NATO, mit Russland vernünftige Gespräche über dessen Sicherheitsinteressen zu führen“, sagt KPL-Präsident Ali Ruckert. „Nach dem Ende der Sowjetunion und der Auflösung des Warschauer Vertrags hat die NATO immer neue Mitgliedstaaten aufgenommen hat und ist damit immer näher an die Grenze Russlands vorgestoßen.“ Die NATO sei keine Friedensorganisation, die das durch einen Putsch entstandene Regime in der Ukraine unterstütze, das unter maßgeblicher Beteiligung offener faschistischer und nationalistischer Bewegungen zustande kam. Dennoch spreche die Partei sich gegen einen Krieg aus.
17.38 Uhr
Inmitten der Eskalation in der Ukraine ist Berichten zufolge der britischen Außenministerin Liz Truss der Geduldsfaden gerissen. Sie habe den russischen Botschafter Andrej Kelin, den sie am Donnerstag einbestellt hatte, nach einem hitzigen Austausch vorzeitig „hinausgeworfen“, berichtete der Sender Sky News unter Berufung auf eine Quelle aus dem Außenministerium. „Sie hat gesagt, er solle sich schämen, dass Russland wiederholt gelogen und den letzten Funken Vertrauenswürdigkeit in der internationalen Gemeinschaft verloren habe“, wird die nicht näher genannte Quelle zitiert. Auch die britische Nachrichtenagentur PA meldete, es sei ein „sehr mürrisches Treffen“ gewesen.
17.36 Uhr
An den Grenzen zu den EU-Nachbarländern der Ukraine bilden sich bereits kilometerlange Staus, weil Menschen versuchen, aus dem Land zu flüchten. Ukrainer können visafrei in die EU einreisen, was einen bedeutenden Unterschied zu den Flüchtlingsbewegungen aus der jüngeren Vergangenheit darstellt. Jetzt gibt es allerdings ein anderes Problem: Viele Ukrainer sind mit den in der EU nicht anerkannten russischen oder chinesischen Corona-Impfstoffen geimpft – was ihnen die Einreise jetzt theoretisch zumindest erschwert, wenn nicht gar unmöglich macht. Außenminister Jean Asselborn zufolge sind Luxemburgs zuständige Behörden dabei, die nötigen Ausnahmeregeln auszuarbeiten.
17.34 Uhr
Die EU-Militärmission Eufor verlegt 500 zusätzliche Soldaten nach Bosnien-Herzegowina. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um die bosnischen Partner bei der Gewährleistung der Sicherheit zu unterstützen, teilte das Eufor-Kommando am Donnerstag in Sarajevo mit. „Die Verschlechterung der internationalen Sicherheitslage birgt das Potenzial in sich, Instabilität nach Bosnien-Herzegowina zu tragen“, hieß es in der Erklärung unter Bezug auf die Invasion Russlands in die Ukraine.
Eufor war 2004 ins Leben gerufen worden, um die Sicherheit in Bosnien und die Umsetzung des 1995 zur Beendung des Bosnien-Krieges geschlossenen Friedensvertrags von Dayton zu überwachen. Die Mission umfasst 3500 Angehörige, von denen 600 in Bosnien stationiert sind. Die zusätzlichen vier Kompanien mit einer Stärke von 500 Mann sollen in den kommenden zwei Wochen in Bosnien eintreffen. Damit erhöht sich die Truppenstärke der Eufor in Bosnien auf 1100.
17.32 Uhr
Wegen Russlands Angriffs fordert die Ukraine den Ausschluss des Landes aus dem internationalen Zahlungsverkehrssystem Swift. Wer gegen einen solchen Schritt sei, habe ebenfalls das „Blut unschuldiger ukrainischer Männer, Frauen und Kinder an den Händen“, twitterte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Donnerstag. Ein Ausschluss aus Swift gilt als eine Art „wirtschaftliche Atombombe“. Dies hätte zur Folge, dass russische Finanzinstitute vom globalen Finanzsystem ausgeschlossen würden.
Swift ist das international wichtigste System zum Austausch von Informationen zu Transaktionen. Gegen einen Ausschluss Russlands gab es in einigen EU-Staaten zuletzt jedoch Vorbehalte – auch, weil dies ihnen selbst erheblich schaden könnte. In EU-Kreisen wurde jedoch nicht ausgeschlossen, dass es zu einem späteren Zeitpunkt dazu kommen könnte.
17.30 Uhr
Das Luxemburger Rotes Kreuz ruft zur Unterstützung der Bevölkerung in der Ukraine auf. „Die jüngsten Bombardierungen im Donbass und im Rest des Landes haben schreckliche humanitäre Folgen für die Bevölkerun“, schreibt die Hilfsorganisation in einer Pressemitteilung am Donnerstagnachmittag. In den vergangenen Tagen wurden Pumpstationen, die über eine Million Menschen in der Region Donezk versorgten, zerstört, viele Gesundheitszentren in der Nähe der Frontlinie seien gefährde. Die Bombardierungen am Donnerstag forderten Dutzende von Todesopfern. Die Organisation habe eine Nothilfeaktion eingeleitet.
„Die jüngsten Explosionen zeigen, dass sich das Schlimmste wiederholen kann. Wir starten eine Nothilfe und stellen 150.000 Euro zur Verfügung, um die lokale Bevölkerung zu unterstützen“, sagt Rémi Fabbri, Direktor für humanitäre Hilfe des luxemburgischen Roten Kreuzes. Sein Team vor Ort in Kramatorsk kauft Kerzen und Lampen, damit sich die Familien, die in dem Gebiet wohnen, notfalls in die „Bunker“ evakuieren können. In den vergangenen Tagen erhielten über 250 Familien Holzkohle, um sich zu wärmen. Das luxemburgische Rote Kreuz ist laut eigenen Angaben seit 1992 in der Ukraine und seit 2014 in Donezk tätig.
17.27 Uhr
Die dänische Containerreederei Maersk hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine alle Seetransporte dorthin gestoppt. „Unter den derzeitigen Umständen hat Maersk beschlossen, bis auf weiteres keine Häfen in der Ukraine anzulaufen und die Annahme von Aufträgen von und nach der Ukraine bis auf weiteres einzustellen“, schrieb die Reederei am Donnerstag in einer Mail an ihre Kunden. Ladung, die derzeit unterwegs ist, werde in Port Said (Ägypten) und Körfez (Türkei) gelöscht. „Die Dienste in Russland sind derzeit weiterhin verfügbar, können sich aber je nach Entwicklung der Lage ändern“, schrieb Maersk weiter. Die Dänen sind gleichauf mit der Reederei MSC Branchenprimus in der weltweiten Containerschifffahrt.
17.24 Uhr
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat Luxemburgs Außenministerium den russischen Botschafter im Großherzogtum Dimitri Lobanow einbestellt. Das ist, anders als etwa die Ausweisung, eine untere Stufe der diplomatischen Sanktion. Der Vorgang wurde in allen EU-Staaten vollführt. (red)
Lettland hat unterdessen als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine seinen Botschafter in Moskau am Donnerstag nach Hause beordert. Die Auslandsvertretungen des EU- und Nato-Landes wurden angewiesen, Russen nur noch in humanitären Fällen Visa auszustellen. Das Parlament in Riga verurteilte die Invasion sowie die Beteiligung des russischen Verbündeten Belarus. Lettland bereitet sich zudem auf die Aufnahme von Flüchtlingen vor. Nach Schätzungen des Innenministeriums könnten bis zu 10 000 Menschen Zuflucht suchen. (dpa)
17.23 Uhr
Angesichts des Kriegsbeginns in der Ukraine hat die Unesco zur Einhaltung der Menschenrechte aufgerufen. Angriffe auf Kinder, Schulen und Lehrkräfte müssten unterlassen werden, forderte die Kultur- und Bildungsorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Paris am Donnerstag. Außerdem müssten Journalisten und Medien im Konfliktgebiet geschützt werden. Kulturgüter müssten geschützt und das kulturelle Erbgut in all seinen Formen vor Schäden bewahrt werden.
17.20 Uhr
Dem Luxemburger Außenministerium zufolge befinden sich noch 20 bis 30 Luxemburger oder Menschen mit Wohnsitz in Luxemburg in der Ukraine. Alle seien per E-Mail informiert worden, dass sie Kontakt mit dem Außenministerium aufnehmen können, auch falls sie ihre Ausreise planen wollen.
16.46 Uhr
Russische und ukrainische Truppen liefern sich nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch Gefechte in der Nähe des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl. „Russische Besatzungskräfte versuchen, das Atomkraftwerk Tschernobyl zu erobern“, twitterte Selenskyj am Donnerstag. „Unsere Verteidiger geben ihre Leben dafür, dass sich die Tragödie von 1986 nicht wiederholt.“ Der Staatschef betonte: „Das ist eine Kriegserklärung gegen ganz Europa.“
Das Unglück von Tschernobyl am 26. April 1986 gilt als die größte Katastrophe in der zivilen Nutzung der Atomkraft. Hunderttausende wurden zwangsumgesiedelt. Damals gehörte die Ukraine noch zur Sowjetunion. Im vergangenen Sommer war ein neues Atommüllzwischenlager in der radioaktiv verseuchten Sperrzone um Tschernobyl eingeweiht worden. Die ukrainische Hauptstadt Kiew liegt nur knapp 70 Kilometer entfernt.
16.28 Uhr
US-Präsident Joe Biden will sich an diesem Donnerstag um 18.30 Uhr MEZ in einer Ansprache zu Russlands Angriff auf die Ukraine äußern. Das teilte das Weiße Haus in Washington mit. Biden hatte bereits kurz nach Beginn der Militäroffensive von einem „ungerechtfertigten Angriff“ und einem „vorsätzlichen Krieg“ gesprochen, den Russland angezettelt habe. Die USA und ihre Verbündeten würden Russland entschlossen dafür „zur Rechenschaft ziehen“. Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten kamen am Donnerstag kurz nach 15.00 Uhr (MEZ) zu einer Videoschalte zusammen, um über die Lage zu beraten und sich über das weitere Vorgehen abzustimmen. Deutschland führt in der Runde derzeit den Vorsitz.
16.24 Uhr
Die EU-Staaten haben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag auf die Grundzüge des neuen Sanktionspakets gegen Russland verständigt. Angaben aus EU-Kreisen zufolge zielt es auf die Bereiche Energie, Finanzen und Transport ab. Zudem soll es Exportkontrollen für Hightech-Produkte und Software sowie Einschränkungen bei der Visapolitik geben. Hier geht es zum Überblick über die Sanktionen.
16 Uhr
Der Kiewer Zeitung „The Kyiv Independent“ zufolge sind russische Soldaten in die Sperrzone von Tschernobyl eingedrungen. Das ukrainische Innenministerium warnt davor, dass Artilleriebeschuss vergrabenes radioaktives Material freilegen könnte.
⚡️Russian forces have pushed into the Chornobyl exclusion zone, according to the advisor to interior minister Anton Herashchenko.
The fighting is taking place not far from the Chornobyl power plant. Herashchenko warned that shelling may disturb buried radioactive material.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) February 24, 2022
15.48 Uhr
Russische Behörden haben die Menschen im eigenen Land angesichts des Einmarsches in die Ukraine vor Protestaktionen gewarnt. „Aufgrund der angespannten außenpolitischen Lage“ werde in sozialen Netzwerken zu nicht genehmigten Kundgebungen aufgerufen, teilten Ermittlungskomitee, Innenministerium und Moskaus Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Das Innenministerium drohte mit Festnahmen. Russische Sicherheitskräfte sind bekannt dafür, oft mit Härte gegen oppositionelle Demonstranten vorzugehen. Zunächst gab es allerdings keine größeren Protestaktionen.
15.30 Uhr
Als Reaktion auf den Angriff Moskaus auf die Ukraine stoppt Tschechien die Visavergabe an Russen. Die Auslandsvertretungen seien angewiesen, mit Ausnahme humanitärer Fälle vorerst keine Anträge russischer Staatsbürger mehr anzunehmen, teilte Ministerpräsident Petr Fiala nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats am Donnerstag in Prag mit. Fiala gab zudem bekannt, dass die russischen Konsulate in Karlsbad (Karlovy Vary) und Brünn (Brno) schließen müssen. Zugleich werden die tschechischen Generalkonsulate in Sankt Petersburg und Jekaterinburg ihre Arbeit unterbrechen. Die Botschafter des EU-Mitgliedstaats in Russland und in Belarus wurden zu Konsultationen nach Prag zurückgerufen.
Zuvor hatten sowohl Fiala als auch Präsident Milos Zeman das Vorgehen des Kremls als einen Akt der Aggression verurteilt. Die liberalkonservative Regierung gab umgerechnet rund zwölf Millionen Euro an humanitären Hilfsgeldern für die Ukraine frei. Tschechien bereitet sich zudem auf Tausende Flüchtlinge vor. Die Beziehungen zwischen Moskau und Prag sind bereits seit langem angespannt. Im vorigen Jahr setzte der Kreml Tschechien auf eine offizielle Liste „unfreundlicher Staaten“. Zuvor hatte die Regierung in Prag Russland für Explosionen in einem Munitionslager im Osten des Landes verantwortlich gemacht.
15.19 Uhr
Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat wegen des russischen Angriffs Luftalarm ausgelöst. Die Verwaltung rief am Donnerstag alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich möglichst in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen. Kiew hat etwa 2,8 Millionen Einwohner. Am Morgen waren bereits testweise die Luftschutzsirenen zu hören gewesen. In der Ukraine gilt landesweit seit 5.30 Uhr (4.30 Uhr MEZ) auf Erlass von Präsident Wolodymyr Selenskyj das Kriegsrecht, vorerst für 30 Tage.
15.17 Uhr
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht derzeit keine Gefahr, dass sich der russische Krieg gegen die Ukraine auf das Bündnisgebiet ausweitet. „Solange Russland weiß, dass ein Angriff auf einen Nato-Verbündeten eine Antwort des gesamten Bündnisses auslöst, werden sie nicht angreifen“, sagte Stoltenberg am Donnerstag in einer Pressekonferenz. „Weil wir das stärkste Bündnis der Geschichte sind“, fügte er hinzu.
Um die Abschreckung Russlands noch einmal zu verstärken, werden die Nato-Staaten allerdings dennoch zusätzliche Truppen an die Ostflanke schicken. „Es wird in den nächsten Tagen und Wochen mehr Kräfte im Osten des Bündnisses geben“, sagte er. Nach Angaben Stoltenbergs sind schon jetzt 100 Kampfflugzeuge in hoher Alarmbereitschaft und sichern den Luftraum. Dazu seien vom hohen Norden bis zum Mittelmeer 120 Kriegsschiffe im Einsatz und in den Osten des Bündnisses seien bereits in den vergangenen Wochen Tausende zusätzliche Soldaten verlegt worden. „Die Nato wird alles tun, um die Bündnispartner zu verteidigen“, sagte Stoltenberg am Donnerstag in Brüssel.
15.14 Uhr
Die Gasversorgung der Europäischen Union ist nach Einschätzung der EU-Kommission trotz des Konflikts mit Russland sicher. „Wir haben wochenlang daran gearbeitet, auf das Schlimmste vorbereitet zu sein“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag in Brüssel. Dabei sei es auch darum gegangen, sicherzustellen, dass man unabhängig von jeglichem Druck durch russische Gaslieferungen sei. „Wir haben dieses Stadium erreicht.“
Angaben von Mittwoch zufolge gibt es mehrere Länder, die in der Lage wären, ihre Flüssiggaslieferungen in die EU zu erhöhen. Als Beispiele wurden Aserbaidschan, Ägypten, Nigeria und Norwegen genannt. Von der Leyen hatte schon am Wochenende bei der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt, die EU sei diesen Winter selbst bei einer völligen Unterbrechung der Gasversorgung durch Russland auf der sicheren Seite.
In der EU wird seit Wochen befürchtet, dass der derzeitige Konflikt mit Russland zu einer Unterbrechung von Gaslieferungen führen könnte. Bis zuletzt deckte die EU nach Kommissionsangaben knapp ein Viertel (24 Prozent) ihres Energiebedarfs mit Gas, wovon wiederum 90 Prozent importiert werden. 40 Prozent der Importe stammten von dem russischen Unternehmen Gazprom.
15.12 Uhr
Russland hat nach eigener Darstellung Dutzende Stellungen des ukrainischen Militärs angegriffen. Es seien 74 Objekte der Bodeninfrastruktur „außer Gefecht“ gesetzt worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Darunter seien elf Flugplätze, drei Kommandoposten und ein Marinestützpunkt gewesen. Zudem seien 18 Radarstationen der Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme S-300 und Buk-M1 zerstört worden. Nach Moskauer Angaben wurden auch mindestens ein Kampfhubschrauber und mehrere Kampfdrohnen abgeschossen. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
15.05 Uhr
Rund 400 Menschen sollen sich am Donnerstagmittag zu einem Protest in Luxemburg-Stadt versammelt haben. Das teilt der Freelance-Journalist Phil. Schockweiler auf Twitter mit. Der Protest wurde im Vorfeld ordnungsgemäß angemeldet, wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung dem Tageblatt bestätigt. Die Demonstranten verurteilen den russischen Angriff auf die Ukraine und tun ihrer Unzufriedenheit kund – unter anderem mit Pappschildern auf denen Aufrufe wie „stop Putin, stop war“ prangern. Die Demonstranten hatten sich auf der Place de Clairfontaine um den Präsidenten der asbl LUkraine Nicolas Zahrov versammelt und ein Lied angestimmt. Inzwischen wurden auf den Social-Media-Plattformen diverse Videos geteilt, die den Umzug zeigen. Darin erkennt man Demonstranten mit der blau-gelben Ukraine-Flagge, wie sie durch die Oberstadt ziehen.
400 people sponateously protested in #Luxembourg against the murderous #RussianInvasion. They are peaceful and resillient and passionate about democracy. Something we in our wealth-induced comas are not anymore. #Ukraine today fights for every existing democracy against fascism. pic.twitter.com/AcsyGE9ZAj
— Phil. Schockweiler (@greenschocky) February 24, 2022
14.53 Uhr
Mit Premierminister Xavier Bettel, Verteidigungsminister François Bausch und Außenminister Jean Asselborn haben gleich drei Regierungsmitglieder am Donnerstagnachmittag vor dem Luxemburger Parlament Stellung zur Ukraine-Krise bezogen. „Die EU verurteilt die Aggression Russland aufs Schärfste”, sagt Premierminister Bettel. Luxemburg wisse nur allzu gut, wie es sich anfühlt, wenn ein großes Nachbarland das Recht des Stärkeren geltend mache. „Das ukrainische Volk muss, soll und kann auf unsere vollste Solidarität zählen.”
Die Ukraine in Zahlen
Nach dem Ende der Sowjetunion wurde die Ukraine 1991 unabhängig. Doch das Land ist gespalten: Der Westen ist eher auf die EU ausgerichtet, der Osten traditionell auf Russland. Zahlen und Fakten:
Fläche: 603 550 Quadratkilometer (Deutschland: gut 357 500) Landwirtschaftlich genutzt: 71 Prozent der Landfläche Einwohner: 41,6 Millionen (2021) Regierungsform: parlamentarisch-präsidiale Republik Hauptstadt: Kiew (2,9 Mio. Einwohner) Lebenserwartung (2020): 76,2 (Frauen), 66,4 (Männer) Arbeitslosenquote (2020): 9,5 Prozent Währung: Griwna (100 Griwna rund 3 Euro) Internetnutzer: 70 pro 100 Einwohner Haupthandelspartner: China, Polen, Russland, Deutschland Exportgüter: Getreide, Eisen und Stahl, tierische Fette Importgüter: Mineralöl, Maschinen, Kraftfahrzeuge BIP 2020: 152 Milliarden US-Dollar BIP pro Einwohner: 3653 US-Dollar Pressefreiheit (2021): Rang 97 von 180 Ländern (Deutschland: Rang 13). (dpa)
Außenminister Jean Asselborn fand ebenfalls deutliche Worte. „Der 24. Februar 2022 ist für die Ukraine, was für Luxemburg der 10. Mai 1940 war”, sagt der Chefdiplomat im Chamber-Plenum. Man könne die NATO und die EU kritisieren, jedoch habe niemand Russland angegriffen. Die Welt brauche keine Einflusssphären mehr, wie sie noch vor 1989 bestanden haben. „Es ist derzeit schwierig den Durchblick zu behalten, die ersten Toten werden gezählt.” Schätzungen des Außenministers zufolge gibt es 20 bis 30 Luxemburger mit Wohnsitz in der Ukraine. Ob diese sich noch im Land befinden, sei derzeit noch unklar. „Putin ist von einem Reformer zu einem rücksichtslosen Kriegstreiber mutiert”, sagt Asselborn. Aber der Wind werde sich noch drehen. „Die Demokratie darf nicht unterschätzt werden.”
Verteidigungsminister François Bausch weist in seiner Rede auf die gefährliche Terminologie des russischen Autokraten hin und fürchtet Konsequenzen für die Zivilbevölkerung in der Ukraine. „Neben der militärischen Operation müssen wir eine Säuberung innerhalb der Zivilbevölkerung in Betracht ziehen”, sagt Bausch. In der Ukraine befinden sich Angaben des Verteidigungsministers zufolge auch viele weißrussische Regierungskritiker. „Nach dem NATO-Briefing letzter Woche überrascht der Schritt des russischen Präsidenten nicht mehr”, erklärt Bausch. Die Bündnispartner seien jedoch geeint wie selten zuvor. „Auch will ich klarstellen: Die Grenzen der NATO-Mitgliedsstaaten wurde nicht überschritten.” Die Aufgebote an den Grenzen würden jedoch verstärkt werden.
14.30 Uhr
Die Ukraine hat russische Angriffe aus verschiedenen Richtungen gemeldet. Bis um 12 Uhr am Donnerstag habe Russland mehr als 30 Attacken mit Flugzeugen, Artillerie und Marschflugkörpern „auf ukrainische zivile und militärische Infrastruktur“ ausgeübt, teilte der ukrainische Generalstab mit. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht.
Im Gebiet Tschernihiw, das im Nordwesten an Belarus grenzt, sei der Feind gestoppt worden, hieß es vom Generalstab weiter. „Heftige Kämpfe gehen in Richtung Charkiw weiter.“ Die Großstadt Charkiw liegt im Osten unweit der russischen Grenze. Mariupol am Asowschen Meer sei „unter volle Kontrolle zurückgebracht worden“.
Mit Blick auf den Süden des Landes teilte das Militär mit: „In Cherson ist die Situation schwierig.“ Die russische Armee starte auch Offensiven von der 2014 von Russland einverleibten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim in Richtung Cherson und Melitopol. Die Rede war zudem von „Sabotage- und Aufklärungsgruppen“ im Schwarzen Meer. (dpa)
14.10 Uhr
Russland gilt als einer der wichtigsten Urheber von Cyber-Attacken. Die deutschen Behörden fuhren in Erwartung solcher Angriffe bereits ihre Abwehrmaßnahmen hoch, wie das Bundesinnenministerium erklärte. Die Ukraine meldete laut dpa am Donnerstag massive Cyber-Angriffe. In Luxemburg ist es bis jetzt noch nicht zu verstärkten Angriffen gekommen. „Derzeit gibt es keine Indizien dafür, dass es in Luxemburg zu mehr Cyber-Attacken in diesem Kontext kommt“, erklärt das Staatsministerium am Donnerstagmittag gegenüber dem Tageblatt. „Die Situation wird weiterhin überwacht.“
14.10
Luxemburgs Innenminister Taina Bofferding fordert Russland auf, die Militärattacke „sofort zu beenden“.
As Luxembourgish Government, we stand with our #EU partners and Allies to respond to the military attack on #Ukraine and call on Russia to put an immediate end to it. Our thoughts are with the 40 million women, children and men of Ukraine, who have to suffer the attacks! @gouv_lu
— Taina Bofferding (@TainaBofferding) February 24, 2022
14.09 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fürchtet nach Worten von Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) um sein Leben. Nehammer berichtete am Donnerstag in Wien von einem dramatischen Telefonat mit Selenskyj: „Der ukrainische Präsident hat mit den Worten begonnen, er meldet sich aus einem Land, wo er nicht mehr weiß, wie lange es besteht, und er meldet sich als Präsident ohne zu wissen, wie lange er noch am Leben ist.“
Selenskyj habe „uns unmittelbar davon in Kenntnis gesetzt, dass es schwere Kampfhandlungen auf dem Gebiet der Ukraine gibt“, sagte Nehammer. Es gebe viele Verletzte und Tote. Der ukrainische Präsident „ersucht Europa und die Welt um Hilfe und fürchtet um die Existenz seines Landes“, sagte Nehammer.
13.49 Uhr
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird dem russischen St. Petersburg am Freitag das Champions-League-Finale entziehen. Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine soll diese Entscheidung nach SID-Informationen bei einer Sondersitzung des Exekutivkomitees getroffen werden. Das Endspiel der Königsklasse ist derzeit am 28. Mai in St. Petersburg vorgesehen.
14.46 Uhr
Tageblatt-Korrespondentin Inna Hartwich hat sich am Donnerstagmorgen in Moskau umgehört – und liefert ein erschreckendes Stimmungsbild. Putins Begriffe der „Entmilitarisierung und Entnazifizierung“ der Ukraine sind bereits in den Sprachgebrauch der Russen eingegangen, auch auf den Straßen Moskaus. Derweil berichtet das russische Staatsfernsehen über eine „gerechtfertigte Operation“ in der Ukraine. Viele Menschen auf Moskauer Straßen wundern sich: „Krieg? Welcher Krieg denn?“ Und Olga Silantjewa, eine Passantin Anfang 40 sagt: „Amerika ist an allem Schuld. Sie wollen uns kaputtmachen. Die Ukraine, ach, die hat doch eh nichts zu sagen. Wir müssen die Amerikaner aus Kiew vertreiben, deshalb schießen unsere Truppen auf die Stadt.“ Beim Spaziergang durchs Zentrum entsteht der Eindruck für Tageblatt-Korrespondentin Inna Hartwich er Eindruck, das Leben in Moskau spiele sich in einer Parallelwelt ab. Hier entlang geht es zum ganzen Stimmungsbild: Moskau am Morgen des Angriffs.
13.23 Uhr
Russische Truppen sind nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes in den nördlichen Teil der Hauptstadtregion Kiew vorgedrungen. Den Angaben zufolge griffen die russischen Streitkräfte ukrainische Stellungen am Donnerstag mit Raketen an. Einer Journalistin der Nachrichtenagentur AFP zufolge waren außerdem mehrere tieffliegende Hubschrauber zu sehen, die am Stadtrand von Kiew flogen. Berichten zufolge stand in der Region ein Flugplatz unter Beschuss.
Russland hatte am frühen Donnerstagmorgen einen Großangriff auf die Ukraine gestartet. In Odessa und in der Hauptstadt Kiew sowie in mehreren weiteren Städten waren Explosionen zu hören, wie AFP-Journalisten berichteten. Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes drangen zudem russische Bodentruppen aus mehreren Richtungen in die Ukraine ein, unter anderem von Belarus und von der Krim aus. Die Regierung in Kiew verhängte das Kriegsrecht.
13.19 Uhr

Der Luxemburger Daniel M. Porcedda lebt seit fast 24 Jahren mit seiner Frau Veronika und deren Tochter etwas außerhalb des Stadtzentrums von Kiew. Das Tageblatt hat erst kürzlich mit ihm über die aktuelle Lage im Land gesprochen. Am Donnerstagmorgen schreibt er um 6.14 Uhr (MEZ) eine SMS: „Wir haben in Kiew nach 5 Uhr früh Explosionen gehört und packen eben das Nötigste, für den Fall einer Evakuation. Der ukrainische Präsident hat eben das Kriegsrecht ausgerufen.“ Später berichtet er am Telefon über die Situation in Kiew und was von den russischen Angriffen dort bereits zu spüren ist. Zum vollständigen Text geht es über diesen Link.
13.08 Uhr
Die Twitter-Feeds von Militärexperten zeigen immer mehr Videos von Kampfhandlungen, die bereits tief in der Ukraine stattfinden. In diesem Video ist ein Hubschrauberangriff auf die Stadt Hostomel unweit von Kiew zu sehen. Im Süden der Ukraine haben russische Soldaten von der Krim aus kommend die russische Fahne über dem Wasserkraftwerk am Fluss Dnepr in Kachowka gehisst. Experte Rob Lee schreibt auf Twitter nach den ersten Stunden der russischen Invasion seine ersten Schlussfolgerungen. Demnach handelt es sich um „eine groß angelegte Militäroperation, die eine Bodeninvasion aus mehreren Richtungen umfassen wird. Das Ziel ist weitaus ehrgeiziger, als nur die Rückeroberung des Donbass. Die schlimmsten Szenarien, einschließlich eines Regimewechsels und einer Besetzung, sind wahrscheinlich.“ (Redaktion)
Another video of a large air assault operation with Mi-8 helicopters in Hostomel, Kyiv oblast. https://t.co/pxgOFb6wXJ pic.twitter.com/Hax0KOulqP
— Rob Lee (@RALee85) February 24, 2022
13.04 Uhr
Nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg greift Russland die Ukraine aus verschiedenen Richtung an und attackiert militärische Infrastruktur und wichtige Ballungszentren. Das Vorgehen mit Luft- und Raketenangriffen, Bodentruppen und Spezialkräften gefährde das Leben unzähliger unschuldiger Zivilisten, sagt er bei einer Pressekonferenz in Brüssel. (DPA)
12.57 Uhr
Die Nato will ihre Truppen an der Ostflanke des Bündnisses nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verstärken. „In den kommenden Tagen und Wochen werden noch mehr (Soldaten) kommen“, sagt Generalsekretär Jens Stoltenberg vor Reportern in Brüssel. Die Nato aktivierte auch ihre Verteidigungspläne, um eine schnellere Truppenbewegung zu ermöglichen. In der Ukraine selbst seien keine Nato-Truppen und es gebe auch keine Pläne, welche zu entsenden. (Reuters)
12.55 Uhr
Die russischen Aufsichtsbehörden geben den Medien des Landes Anweisungen zur Berichterstattung über die Lage in der Ukraine. Die Medien dürften nur Informationen von offiziellen russischen Stellen publizieren, teilt die Medienaufsicht Roskomnadsor mit. Die Verbreitung falscher Informationen im Internet führe zu sofortigen Beschränkungen. (Reuters)
12:48 Uhr
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den russischen Einmarsch in die Ukraine als „brutalen kriegerischen Akt“ bezeichnet. „Dies ist eine vorsätzliche, kaltblütige und von langer Hand geplante Invasion“, sagte der Norweger am Donnerstag in Brüssel. „Wir haben jetzt einen Krieg in Europa in einem Ausmaß und einer Art, von der wir dachten, sie gehöre der Vergangenheit an.“ Stoltenberg sprach von „einer neuen Normalität für unsere Sicherheit“. Der Nato-Generalsekretär fügte hinzu: „Frieden ist keine Selbstverständlichkeit.“ (Reuters)
12.38 Uhr
Nach dem Einmarsch in die Ukraine hat der Kreml zurückgewiesen, das Nachbarland besetzen zu wollen. „Niemand spricht über eine Besetzung. Und in diesem Fall ist dieses Wort hier nicht anwendbar“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Wie lange russische Soldaten im Donbass bleiben, werde Präsident Wladimir Putin entscheiden. Auf die Frage, wie weit russische Truppen in der Ukraine vorrücken wollten, sagte Peskow: „Ich kann Ihnen keine Information zu militärischen, technischen und anderen Komponenten dieser Operation geben.“ (dpa)
12.36 Uhr
Der Angriff Russlands auf die benachbarte Ukraine hat weltweit die Börsen einbrechen lassen und den Ölpreis erstmals seit Jahren wieder auf über 100 Dollar katapultiert. In Frankfurt und Paris brachen die Indizes zum Handelsstart um über vier Prozent ein und sanken weiter ab, auch die Börsen in London und Moskau selbst sowie in Asien drehten ins Minus. Anleger flüchteten in vermeintlich sichere Werte wie Gold, dessen Preis den höchsten Stand seit Anfang 2021 erreichte.
Nachdem sich die europäischen Kurse am Donnerstagvormittag nach dem ersten Schock etwas erholten, stand der Dax in Frankfurt am Main gegen Mittag wieder 5,17 Prozent im Minus, auch in Paris und London waren es jeweils mehr als minus fünf Prozent. „An den Märkten herrscht Panik“, kommentierte der Analyst Ipek Ozkardeskaya von SwissQuote die Lage. Vor allem die Titel von Firmen mit einer umfangreichen Präsenz in Russland litten enorm, etwa der Stahlproduzent Evraz oder Renault mit Anteilen am russischen Lada-Hersteller Avtovaz. (AFP)
12.35 Uhr
Der ukrainische UN-Botschafter hat seinen russischen Amtskollegen wegen Moskaus Ankündigung eines Einmarsches in die Ukraine scharf angegriffen. „Wir verurteilen die Aggression, die Sie gegen mein Volk verüben. Es gibt kein Fegefeuer für Kriegsverbrecher. Sie fahren direkt zur Hölle, Botschafter“, sagt Serhij Kyslyzja zum russischen Vertreter Wassili Nebensja während seiner hitzigen Rede im UN-Sicherheitsrat in New York in der vergangenen Nacht. (DPA)
Ukrainian Ambassador to the U.N. @SergiyKyslytsya: "There is no purgatory for war criminals. They go straight to hell ambassador." pic.twitter.com/exlYjFf7f9
— CSPAN (@cspan) February 24, 2022

12.08 Uhr
Aus Angst vor einem noch größer angelegten russischen Angriff auf die Ukraine fliehen viele Menschen aus der Hauptstadt Kiew. Vor Bankautomaten bilden sich lange Schlangen, wie ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtet. Fotos zeigten zudem lange Autokolonnen. Andere versuchen, mit Zügen aus der Millionenmetropole zu flüchten. Viele Menschen decken sich mit Lebensmitteln und Trinkwasser ein.
Befürchtet wird offenbar, dass die Versorgung im schlimmsten Fall zusammenbrechen könnte. Die U-Bahn stellt ihren Betrieb nicht ein. Die Fahrten sind gratis. Am Morgen liefen testweise die Luftschutzsirenen. In dem osteuropäischen Land gilt seit 5.30 Uhr (4.30 Uhr MEZ) das Kriegsrecht. (DPA)
12.05 Uhr
Die NATO aktiviert angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine die Verteidigungspläne für Osteuropa. Der Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte bekommt damit weitreichende Befugnisse, um zum Beispiel Truppen anzufordern und zu verlegen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Bündniskreisen. (dpa)
11.47 Uhr
Die NATO geht angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine in den Krisenmodus. „Wir haben beschlossen (…) zusätzliche Schritte zu unternehmen, um die Abschreckung und Verteidigung im gesamten Bündnis weiter zu verstärken“, heißt es in einer am Donnerstag verabschiedeten Erklärung der 30 Bündnisstaaten. Alle Maßnahmen seien und blieben aber „präventiv, verhältnismäßig und nicht eskalierend“.
11.37 Uhr
Die Krankenhäuser in Polen bereiten sich darauf vor, mögliche Verletzte aus der Ukraine aufzunehmen. Es würden Betten bereitgestellt, teilt das Gesundheitsministerium in Warschau mit.

11.33 Uhr
Eine zweite Welle von Raketenangriffen trifft die Ukraine, wie ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mitteilt.
11.32 Uhr
Verifizierte Aufnahmen zeigen, wie Rauch vom militärischen Flughafen Chuguev aufsteigt. Moskau hatte zuvor mitgeteilt, dass militärische Infrastruktur in der Ukraine angegriffen worden ist. (DPA)
RAW: A plume of smoke was seen coming from the military airport in Chuguev, Ukraine, after Russia claimed it had neutralized some Ukrainian military infrastructure. pic.twitter.com/wq2Hb5jIie
— DW News (@dwnews) February 24, 2022
11:30 Uhr
Die Europäische Union dürfte Insidern zufolge zu diesem Zeitpunkt noch auf einen Ausschluss Russlands vom internationalen Zahlungssystem Swift verzichten. Balten-Staaten hatten diesen Schritt in der Diskussion um neue EU-Sanktionen gegen Russland gefordert. Andere EU-Länder zögern jedoch, da ein solcher Schritt auch Russlands Gläubiger in Europa treffen würde. Schnelligkeit und Konsens bei den Sanktionen seien im Moment vorrangig, hieß es in EU-Kreisen. (Reuters)
11:20 Uhr
Bei russischen Luftangriffen sind ukrainischen Angaben zufolge mehr als 40 Soldaten getötet worden. Entgegen separatistischer Angaben sei die Frontlinie in der Ostukraine nicht durchbrochen worden, sagt Militärsprecher Olexij Arestowytsch vor Journalisten. Die Kleinstadt Schtschastja sei weiter unter ukrainischer Kontrolle. Zuvor hatten die prorussischen Separatisten von der Einnahme von Schtschastja sowie der Kleinstadt Stanyzja Luhanska berichtet. (DPA)
11.17 Uhr
Das russische Militär greift die Ukraine nach den Worten von Außenminister Dmytro Kuleba von mehreren Seiten aus massiv an. Die ukrainische Verteidigung stehe dem Angriff weiterhin entgegen. (Reuters)
11 Uhr
„Heute ist ein trauriger und dunkler Tag für Europa“, sagt Premierminister Xavier Bettel am Donnerstagvormittag während einer Pressekonferenz. Russland habe den Weg der Waffen gewählt. Die EU sei bereit, weitere Sanktionen einzuführen und werde sich dementsprechend auch beraten. Luxemburg werde keine Sanktionen blockieren. „Wir werden uns auch darüber beraten, wie wir der Ukraine und der betroffenen Bevölkerung helfen können“, sagt Bettel. Am Dienstag finde ein Treffen zu der Entwicklung des Luxemburger Energiesektors statt.
Bettel werde am Donnerstagabend mit Wolodymyr Selenskyj, dem Präsidenten der Ukraine, ein Telefonat führen.
10.52 Uhr
Russland gibt den Separatisten in der Ost-Ukraine nach den Worten des Verteidigungsministeriums in Moskau „Schützenhilfe“, wie die Nachrichtenagentur Tass berichtet. Russland leiste Unterstützung bei der Offensive der separatistischen Kräfte. (Reuters)
10.40 Uhr
Mehr als 40 ukrainische Soldaten sind einem Berater des ukrainischen Präsidialamts zufolge getötet worden. Mehrere Dutzend wurden demnach verletzt. Es gebe auch Opfer unter den Zivilisten.
10.38 Uhr
Bei einem Angriff im Osten der Ukraine ist den Rettungsdiensten zufolge ein Junge getötet worden. In der Region Charkiw sei ein Wohnhaus beschossen worden. (Reuters)
10.35 Uhr
Die Ukraine hat ihre diplomatischen Beziehungen zu Russland abgebrochen. Das teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Er ruft die Russinnen und Russen auf, herauszukommen und gegen den Krieg zu protestieren. Der Präsident appelliert zudem an die Menschen, ehrliche Informationen zu verbreiten, und fügt hinzu, der Feind habe schwere Verluste erlitten. (Reuters)
10.31 Uhr
Die ukrainische Regierung wird alle mit Waffen ausstatten, die das wollen. „Wir werden die Sanktionen gegen all diejenigen aufheben, die bereits sind, unseren Staat mit Waffen in ihren Händen zu verteidigen“, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj. (Reuters)
10.21 Uhr
Der Luxemburger Premierminister hat den Angriff auf Twitter auf Schärfste verurteilt. Ich verurteile die militärische Aggression Russlands aufs Schärfste. Luxemburg berate sich mit EU-Partnern und Verbündeten, um auf diesen Angriff auf die Ukraine zu reagieren, und fordere Präsident Putin auf, den Angriff unverzüglich zu beenden. „Meine Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die diese Tortur erleiden müssen“, schreibt der Premier. (Redaktion)
I strongly condemn Russia´s military aggression. We are consulting closely with EU partners and Allies to respond to this attack on Ukraine and call on President Putin to put an immediate end to it. My thoughts are with the people of Ukraine who have to suffer this ordeal.
— Xavier Bettel (@Xavier_Bettel) February 24, 2022
10.07 Uhr
Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind russische Bodentruppen aus mehreren Richtungen in die Ukraine vorgedrungen. Russische Panzer und anderes schweres Gerät hätten in mehreren nördlichen Gebieten und von der annektierten Krim aus die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz am Donnerstag mit. Koordinierte Angriffe gab es vor allem auch im Osten der Ukraine. Im Süden würden ukrainische Stellungen mit Raketensystemen und Hubschraubern attackiert, erklärte der Grenzschutz weiter.
Drei Mitglieder der Streitkräfte seien entlang der südlichen Grenze zur Krim getötet worden, erklärte der ukrainische Grenzschutz. Es handelt sich um die ersten bestätigten Todesopfer in den Reihen der ukrainischen Armee seit Beginn des russischen Großangriffs. (AFP)

10 Uhr
Der Luxemburger Außenminister Jean Asselborn hat am Donnerstagmorgen bei RTL auf die russische Invasion in der Ukraine reagiert. Putin habe „jede Hemmung verloren“. Putin wolle seine Weltordnung durchsetzen und den Westen somit „terrorisieren“. „Putin ist entweder von Sinnen oder in die Haut eines Diktators geschlüpft, der den Weltfrieden mit den Füßen tritt und den Respekt vor dem Menschen verloren hat.“
Die Begründung des russischen Staatspräsidenten, die Invasion sei eine „Friedensmission in der Donbass-Region“ ordnet Asselborn anders ein. „Alles Quatsch“, sagt der Luxemburger Außenminister. In vielen Städten in der Ukraine seien bereits Raketen eingeschlagen. Die einzige Hoffnung sei derzeit, dass Putin innenpolitisch gestoppt werden könne. Für die Invasion in der Ukraine gebe es keinen gesellschaftlichen Konsens, meint Asselborn. Sorgen bereitet dem Luxemburger Chefdiplomaten ebenfalls die Androhung Russlands, Atomwaffen einzusetzen. (Redaktion)
09.50 Uhr
Das ukrainische Militär teilt mit, dass rund 50 Russen im Osten des Landes getötet worden seien. Zudem seien sechs Flugzeuge zerstört worden. (Reuters)
09.42 Uhr
Die ukrainische Regierung ruft alle einsatzfähigen Landsleute zu den Waffen. Wer bereit und in der Lage sei, eine Waffe zu halten, könne sich den Streitkräften anschließen, erklärt Verteidigungsminister Oleksii Resnikow. Die Polizei teilt mit, es würden Waffen an die Veteranen ausgegeben. (Reuters)
09.28 Uhr
Truppen des mit Russland verbündeten Belarus sind laut Staatschef Alexander Lukaschenko nicht an der russischen Militäroperation gegen die benachbarte Ukraine beteiligt, wie die Nachrichtenagentur Belta meldet. Russland hat in Belarus Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen und dort Militärmanöver abgehalten.(Reuters)
09.24 Uhr
Moldawien plant die Ausrufung des Notstandes. Man sei zudem bereit, Zehntausende Menschen aus dem Nachbarland Ukraine aufzunehmen, teilt Präsidentin Maia Sandu mit. „Wir werden den Menschen helfen, die unsere Hilfe und Unterstützung brauchen.“ Moldauischen Medien zufolge bilden sich an der Grenze bereits Autoschlangen. Moldawien grenzt im Osten und Süden an die Ukraine und im Westen an das Nato-Land Rumänien. (Reuters)
9.01 Uhr
In der ukrainischen Stadt Charkiw sind Explosionen zu hören. Das berichten Zeugen. Charkiw ist nach der Hauptstadt Kiew die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt im Nordosten des Landes. (Reuters)
8.57 Uhr
Angaben des ukrainischen Grenzschutzes zufolge sind russische Panzer in die Ostukraine eingerückt. Mehrere Kolonnen hätten im Gebiet Luhansk bei Krasna Taliwka, Milowe und Horodyschtsche von russischem Territorium aus die Grenze überquert, teilt die Behörde mit. (dpa)
8.56 Uhr
Die russischen Streitkräfte greifen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau keine ukrainischen Städte an. Zivilisten seien nicht in Gefahr, meldet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Ministerium. Interfax meldet zudem, das Verteidigungsministerium weise Informationen zurück, wonach ein russisches Flugzeug abgeschossen und gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden seien. (Reuters)
8.52 Uhr
Angaben des ukrainischen Grenzschutzes zufolge sind russische Panzer in die Ostukraine eingerückt. Mehrere Kolonnen hätten im Gebiet Luhansk bei Krasna Taliwka, Milowe und Horodyschtsche von russischem Territorium aus die Grenze überquert, teilte die Behörde am Donnerstag mit. (dpa)
08.48 Uhr
Laut einem Berater des ukrainischen Präsidialamts gibt es schwere russische Artillerie-Angriffe auf Infrastruktureinrichtungen. Das ukrainische Militär kämpfe hart. Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten erklärt, im Präsidialamt herrsche keine Panik.
08.43 Uhr
Die Spitzen der EU kündigen ein scharfes Sanktionspaket gegen Russland an. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt, dass man russisches Vermögen in der EU einfrieren und russischen Banken den Zugang zu Finanzmärkten abschneiden werde.
08.41 Uhr
Die Ukraine fordert die Türkei auf, den Bosporus und die Dardanellen für russische Schiffe zu schließen. Das teilt der ukrainische Botschafter in Ankara, Wasyl Bodnar, mit. Die Dardanellen verbinden das Ägäische Meer mit dem Marmarameer und über den anschließenden Bosporus mit dem Schwarzen Meer. Über die beiden Meerengen verläuft ein wichtiger Schifffahrtsweg. Die Türkei ist Nato-Mitglied und hat im Schwarzen Meer eine Seegrenze mit den Anrainerstaaten Ukraine und Russland. Gemäß einem Vertrag von 1936 hat die Türkei die Kontrolle über die Meerenge und kann die Passage von Kriegsschiffen während eines Krieges oder im Fall einer Bedrohung einschränken.
08.36 Uhr
Pro-russische Rebellen wollen einem Medienbericht zufolge vor allem die Grenzen der Regionen Luhansk und Donezk erreichen. Das sei ihr Hauptziel, erklären die Separatisten laut einer Meldung der Agentur Interfax.
08.29 Uhr
Die Arbeit in den russischen Schwarzmeer-Häfen läuft einem Medienbericht zufolge normal. Das meldet die Agentur Ria unter Berufung auf Insider. Die Agentur Interfax berichtet unter Berufung auf die zuständige russische Behörde, dass Russland die Handelsschifffahrt im Asowschen Meer bis auf weiteres ausgesetzt hat. Dort liegt die ukrainische Hafenstadt Mariupol.
08.18 Uhr
Das chinesische Außenministerium ruft alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Es handele sich nicht um eine russische Invasion, wie dies teilweise beschrieben werde. Die berechtigten Sicherheitsinteressen aller Seiten würden respektiert, heißt es weiter. Man verfolge die Entwicklung in der Ukraine sehr aufmerksam.
08.12 Uhr
Nach ukrainischen Angaben wurden bislang sieben Menschen durch russischen Beschuss getötet. Weitere neun Menschen seien verletzt worden. Der ukrainische Grenzschutz teilt mit, dass russische Militärkolonnen die Grenze bei Tschernihiw, Charkiw und in der Region Luhansk vorrücken.
08.05 Uhr
Lettland fordert Nato-Beratungen nach Artikel 4 des Bündnisses. Das geht aus einem Tweet des lettischen Ministerpräsidenten Krisjanis Karins hervor. Der Artikel besagt laut der Nato, dass sich die Parteien konsultieren, wenn nach Auffassung einer von ihnen die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist. Nach Angaben der lettischen Armee sind am Donnerstagmorgen 40 US-Soldaten in Lettland eingetroffen. Weitere 260 würden erwartet, teilt das Militär mit. US-Präsident Joe Biden hatte angekündigt, in Europa stationierte US-Truppen innerhalb des Kontinents zu verlegen.
08.03 Uhr
Die pro-russischen Separatisten haben nach eigenen Angaben in der Region Luhansk ein ukrainisches Militärflugzeug abgeschossen.
08.02 Uhr
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron fordert Russland auf, die Angriffe auf die Ukraine sofort einzustellen. Er versichert der Ukraine die Solidarität.
07.55 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, er wolle die Ukraine zerstören. „Ich habe alle Staatschefs der Welt aufgerufen, alle möglichen Sanktionen zu verhängen, auch solche gegen Putin.“
07.53 Uhr
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht fordert den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Truppenrückzug auf. „Ich appelliere an Präsident Putin: Ziehen sie sofort ihre Truppen zurück“, erklärt Lambrecht. „Wir haben Russland die Hand zu Verhandlungen ausgestreckt und er hat sie weggeschlagen.“ Doch für Dialog sei es nie zu spät. „Moskau sollte sich dennoch nicht täuschen: Nato und EU stehen geschlossen zusammen und wir stehen füreinander ein“, so Lambrecht. „Das gilt gerade jetzt natürlich besonders für unsere Verbündeten an der Ostflanke der Allianz, die sich auf unsere volle Unterstützung verlassen können.“
07.39 Uhr
Laut einem Berater des ukrainischen Innenministeriums gibt es in der Region Kiew erste Opfer. In der Stadt Browary sei eine Person getötet und eine weitere verletzt worden.
07.33 Uhr
In der ukrainischen Stadt Mariupol hat es vier weitere Explosionen gegeben. Das berichten Reuters-Reporter.
07.18 Uhr
Das ukrainische Parlament stimmt der Verhängung des Kriegsrechtes zu, das Präsident Wolodymyr Selenskyj per Dekret angeordnet hat.
07.16 Uhr
Der ukrainische Katastrophenschutz berichtet von Beschuss in der Region Lwiw im Westen des Landes.
07.11 Uhr
Die militärische Infrastruktur der ukrainischen Luftwaffenstützpunkte ist nach Angaben der russischen Regierung zerstört. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.
07.10 Uhr
EU-Ratspräsident Charles Michel hat ein neues Sanktionspaket gegen Russland angekündigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde ein Paket vorlegen, dass dann von den EU-Regierungen beschlossen werden soll, teilt er mit. Die EU werde der Ukraine weitere politische, finanzielle und humanitäre Hilfe leisten
07.04 Uhr
Russland weist ukrainische Militärangaben zurück, dass über der Ukraine russische Flugzeuge abgeschossen wurden. Das meldet die russische Nachrichtenagentur RIA.
07.01 Uhr
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben fünf russische Flugzeuge und einen Hubschrauber in der Region Luhansk abgeschossen.
06.56 Uhr
Die ukrainische Regierung rechnet nicht mit russischen Angriffen auf zivile Ziele. Es würden keine Angriffe auf Wohngebiete und die zivile Infrastruktur erwartet, sagt ein Berater des Innenministeriums in Kiew.
06.54 Uhr
Die ukrainische Luftabwehr hat nach Angaben des ukrainischen Militärs im Osten des Landes ein russisches Flugzeug abgeschossen. Weitere Details werden zunächst nicht genannt.
06.53 Uhr
US-Außenminister Antony Blinken betont die Bedeutung des Artikel 5 im Nato-Vertrag, also der Verteidigungszusage für alle Nato-Mitglieder im Falle eines Angriffs. Er und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hätten mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg gesprochen, teilt er mit. Sie hätten über zusätzliche Maßnahmen zur Sicherung der östlichen Grenzen der Nato gesprochen.
06.51 Uhr
In der Umgebung der Hauptstadt Kiew gellen die Sirenen. Das Verteidigungsministerium teilt mit, ukrainische Einheiten, militärische Kontrollzentren und Flugfelder im Osten der Ukraine seien unter intensivem russischem Beschuss. Das ukrainische Militär erklärt, die Luftwaffe versuche, eine russischen Luftangriff abzuwehren.
06.42 Uhr
Die Staatsgrenze der Ukraine ist nach Darstellung der ukrainischen Grenztruppen aus Belarus und Russland heraus angegriffen worden. Russische Soldaten hätten Grenzposten und Patrouillen attackiert. Angriffe gebe es auch von der annektierten Halbinsel Krim aus. In der Region Kiew stehe ein Munitionsdepot in Flammen.
06.07 Uhr
Die pro-russischen Separatisten in Donezk beginnen nach eigenen Angaben massive Angriffe auf die ukrainische Armee.
05.59 Uhr
Pro-russische Separatisten greifen eine Stadt in der Nähe ihres Gebietes Luhansk an, die unter ukrainischer Kontrolle steht. Das berichten Augenzeugen der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
05.57 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die Bevölkerung auf, so weit es geht zu Hause zu bleiben. In vielen Städten seien Explosionen zu hören. „Wir sind stark. Wir sind zu allem bereit. Wir werden siegen.“
05.55 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verhängt das Kriegsrecht über alle Teile des Landes. Russland habe die Infrastruktur und die Grenzen mit Raketen angegriffen.
05.16 Uhr
Kommandozentralen des ukrainischen Militärs in der Hauptstadt Kiew und der Millionenstadt Charkiw würden mit Raketen angegriffen, zitiert die Ukrainische Prawda auf ihrer Webseite einen Vertreter des ukrainischen Innenministeriums. Reuters-Augenzeugen in Kiew hörten eine Reihe von Explosionen.
05.06 Uhr
Russland greift der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auch vom Wasser aus an. Es gebe Landungsoperationen der Schwarzmeerflotte im Aswoschen Meer und in Odessa.
05.04 Uhr
Der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge hat Russland Raketenangriffe auf militärische Ziele in der ganzen Ukraine begonnen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba spricht von einem „großangelegten Krieg gegen die Ukraine“.
De Maart














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