„Theoretisch ist es möglich, im System ein falsches Zertifikat zu produzieren“, antwortet Gesundheitsministerin Paulette Lenert auf eine parlamentarische Anfrage von Martine Hansen (CSV) und Jean-Marie Halsdorf (CSV). Die Abgeordneten haben sich zu den Kontrollmechanismen und den Prozeduren zum Vermeiden von Missbräuchen bei den Covid-Check-Zertifikaten erkundigt. Ein ungeimpfter Mitarbeiter der „Santé“ soll vor ein paar Wochen einen Arbeitskollegen darum gebeten haben, ihm ein negatives PCR-Testergebnis zu zertifizieren. Der Arbeitskollege habe sich geweigert und der Mitarbeiter wurde daraufhin vom Gesundheitsministerium suspendiert. Seit dem Vorfall habe nur noch eine begrenzte Anzahl an Menschen Zugriff auf das System, schreibt die „Santé“.
Derzeitig gebe es beispielsweise verschiedene Akteure im Gesundheitswesen, die Impfpässe oder Genesungsscheine ausstellen können: „Normalerweise werden Covid-Check-Zertifikate von Impfzentren oder von einem Arzt ausgestellt“, schreibt Gesundheitsministerin Paulette Lenert in der Antwort. Genesungszertifikate würden von Analyselaboratorien ausgestellt werden, falls ein positiver PCR-Test vorliegt. Negative Antigentestzertifikate könnten zudem von verschiedenen Gesundheitsarbeitern ausgestellt werden – bei einem positiven Schnelltest sei dies nicht möglich, so Lenert.
Regelmäßige Kontrollen
Das Contact Tracing verfüge zusätzlich über ein „Service d’aide et de vérification“ (SAV), das sich spezifisch um das Erteilen verschiedener Dokumente, wie der Impf- und Genesungszertifikate, kümmere. „Dies sei nötig, weil manche Menschen ihr erstes Zertifikat verlieren können“, schreibt das Gesundheitsministerium. Obwohl diese Zertifikate über myguichet.lu abrufbar sind, gebe es einige Menschen, die keinen Zugriff auf die Plattform oder Probleme mit dem System haben. Des Weiteren können Luxemburger und Menschen mit Wohnsitz im Großherzogtum, die im Ausland geimpft wurden, unter verschiedenen Bedingungen ihren ausländischen Impfpass in ein luxemburgisches Impfzertifikat umschreiben lassen. Dies werde ebenfalls vom SAV gemacht.
Um weitere Missbräuche nach dem Vorfall zu vermeiden, müssten sich die Arbeiter des SAV seit dem Vorfall in das System einloggen – nur noch die Mitarbeiter des SAV haben nun Zugriff auf das System. Dadurch könnte man ein gefälschtes Zertifikat auf den Mitarbeiter zurückführen, der das Zertifikat erstellt hat, schreibt die „Santé“.
Die Prozeduren seien zudem verschärft worden. „Systematisch werden Stichproben gemacht, um zu überprüfen, ob die ausgestellten Pässe konform sind“, sagt Lenert in der parlamentarischen Antwort abschließend.
De Maart
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