Mal sind die Bilder überklebt, größtenteils mit Ausschnitten aus anderen Bildern, mitunter Figuren bzw. Porträts aus älteren Gemälden. Dadurch entstehen aus altbekannten Motiven, beispielsweise aus spätmittelalterlicher, sakraler Malerei, vollkommen neue und unerwartete Zusammenhänge. Archaische Gestalten, geometrische Figuren und immer wieder gefühlsstarke Farben gehen ineinander über. Mal sind die Papiercollagen mit kräftigen Farben übermalt, wie Türkis, Grün und Pink. Mal weisen andere Bilder eine recht komplexe Textur – bestehend aus bis zu zehn Farbschichten – auf. Bemerkenswert ist hier die Mischtechnik, wie Aquarell und Ölpastell, was der Farbfläche Tiefe und Dynamik verleiht.
Die Liebe zur Malerei, das Spiel mit den Farben und die Leidenschaft für klare Kompositionen entdeckte Kevin B. schon in seiner frühen Kindheit. Geboren 1989 in Luxemburg, besuchte er von 1996 bis 2004 die Waldorfschule, die ihn auch malerisch stark geprägt hat. Dass Kunst für Kevin B. zum selbstverständlichen Ausdrucksmittel wurde, hängt unter anderem mit seiner Familiengeschichte zusammen, insbesondere mit der seines Vaters. Denn hinter „B.“ verbirgt sich der Familienname eines der bekanntesten und bemerkenswertesten luxemburgischen Künstler der Gegenwart, der zurzeit im MNHA „im Angesicht seiner selbst“ ausstellt: Robert Brandy. Dass hierbei Kevin B. seinen ganz persönlichen Weg als Maler gefunden hat, zeugt von Eigenständigkeit. Seit 2008 stellt Kevin B. regelmäßig in Luxemburg, aber auch international aus. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis Samstag im „Schëfflenger Konschthaus“.
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