Die Viruslast in Luxemburgs Kläranlagen hat sich laut den LIST-Forschern in den letzten ein bis zwei Wochen stabilisiert – zu diesem Schluss kommen die Forscher des Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST). Sie nehmen mit ihrem Coronastep-Programm die Luxemburger Abwässer unter die Lupe. „Der in Kläranlagen gemessene SARS-CoV-2-RNA-Fluss zeigt eine moderate nationale Prävalenz des Virus“, schreiben die LIST-Wissenschaftler im aktuellen Report Nummer 81.
Die einzelnen Kläranlagen würden einen ähnlichen Trend aufzeigen: In den meisten Anlagen sei der SARS-CoV-2-Fluss nahe an der feststellbaren Nachweisgrenze oder sogar darunter. Das SARS-CoV-2-Genom ist in fünf von 13 Kläranlagen nicht mehr nachweisbar, geht aus dem Bericht hervor. In den anderen Anlagen sei das Genom nur noch „in Spuren vorhanden“.

Obwohl sich die Corona-Pandemie zu stabilisieren scheint, bereitet die ansteckendere Delta-Variante Sorgen. Die Virus-Variante konnte zwar laut Corona-Taskforce im Vergleich zu den letzten Wochen gestoppt werden, macht aber mit 30,9 Prozent einen hohen Anteil aller festgestellten Neuinfektionen in Luxemburg aus.
LINK Hier finden Sie unseren Artikel zum oben erwähnten Taskforce-Bericht.
So funktioniert die Coronastep-Untersuchung
Das Forschungsinstitut entnimmt Proben an 13 Luxemburger Kläranlagen: Beggen, Bettemburg, Schifflingen, Bleesbrück, Mersch, Petingen, Hesperingen, Echternach, Übersyren, Grevenmacher, Ulflingen, Böwingen/Attert und Wiltz. Insgesamt wird somit ein Einzugsgebiet mit 445.302 Menschen abgedeckt. Dafür wird über 24 Stunden Wasser am Zufluss der jeweiligen Kläranlage gesammelt. Die Virus-RNA ist in menschlichen Exkrementen nachweisbar und kann deshalb in Kläranlagen gefunden werden. Die Forschungseinrichtung LIST beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit Abwässern und den Viren, die sich darin befinden. Normalerweise gehen die Forscher Viren nach, die Magen-Darm-Entzündungen oder andere Infektionen des Verdauungstrakts auslösen können. Für die Auswertung benutzen die Wissenschaftler im Grunde die gleiche PCR-Methode, wie sie auch bei Rachenabstrichen angewandt wird. Sie erlaubt es, die RNA – also den genetischen Bauplan des Virus – aufzuspüren. (sen/gr/mb)
De Maart
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