Montag27. Oktober 2025

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Ab ins AuslandRegierung fordert Luxemburger Ärzte auf, keine PCR-Tests für Reisen zu verschreiben

Ab ins Ausland / Regierung fordert Luxemburger Ärzte auf, keine PCR-Tests für Reisen zu verschreiben
Die hiesigen Ärzte sollen keine Corona-Tests für Reisezwecke verschreiben Foto: Editpress-Archiv/Fabrizio Pizzolante

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Luxemburgs Ärzte sollen laut der Regierung keine PCR-Tests zum Reisen verschreiben. Jeff Engelen (ADR) wollte in einer parlamentarischen Frage wissen, ob entsprechende kostenpflichtige PCR-Tests zu einer „Diskriminierung der sozial Schwachen“ führen könnte. Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) sagt, die Kranken hätten Priorität – und es sei nicht Aufgabe der Gesundheitskasse, private Reisen zu finanzieren.

Der ADR-Abgeordnete Jeff Engelen hat am Montag eine parlamentarische Frage an Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) gestellt. Darin äußert der Abgeordnete seine Bedenken zu dem Aufruf der „Santé“ an Luxemburgs Ärzte. Laut „Santé“ sollten die Ärzte davon ablassen, PCR-Tests für Reisezwecke zu verschreiben. Diese Entscheidung könne laut Engelen zu einer Diskriminierung der sozial schwachen Menschen führen. Der Abgeordnete fragt, ob die Regierung diese Entscheidung nicht überdenken und anstelle die „staatlichen Möglichkeiten logistisch und finanziell erhöhen“ wolle.

Wenn die Menschen aus Luxemburg nun zu einem Ort reisen wollen, für den ein negativer Corona-Test gefordert wird, müssen sie diesen aus eigener Tasche bezahlen – auch bei Reisen aus familiären Gründen, heißt es in dem Schreiben des Abgeordneten. In Luxemburgs Laboren koste dieser Test rund 60 Euro, am Flughafen 119 oder 169 Euro – je nachdem, ob das Testresultat binnen 12 oder 24 Stunden zur Verfügung stehen soll. Für eine fünfköpfige Familie bedeute dies einen Aufschlag von bis zu 845 Euro. Hinzu kommen laut Jeff Engelen auch noch die Kosten der anfallenden Tests bei der Rückreise, deren Preise je nach Land variieren können.

Die Kranken haben Priorität

Menschen mit Symptomen des Coronavirus sollen sich einen PCR-Test vom Arzt verschreiben lassen – „wenn man Lust auf Ferien hat, dann soll man zu einem privaten Labor gehen“, sagt eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums auf Nachfrage des Tageblatt. Auf die Bedenken, dass kostenpflichtige PCR-Tests eine „Diskriminierung der sozial Schwachen“ herbeiführen könnten, geht Gesundheitsministerin Lenert nicht ein. Das Verschreiben von PCR-Tests durch Doktoren solle prioritär aus medizinischen Gründen erfolgen. In diesen Fällen sei es auch „normal“, dass die Krankenkasse für diese Tests aufkommt, die in den Laboren immer Priorität haben, sagt Lenert. PCR-Tests für Reisezwecke könne man laut einer Sprecherin des Gesundheitsministeriums in drei Unternehmen durchführen lassen: Ketter Thill, Laboratoires réunis und Bionext Lab.

Der Direktor der „Santé“ habe am 19. Oktober 2020, als die Kapazitäten der Labore ihr Limit erreichten, darauf hingewiesen, dass die Ärzte niemanden mit Rezept zum Verreisen in die Labore schicken soll, heißt es in der Antwort. Laut der Ministerin habe sich die Lage mittlerweile verbessert und die Labore hätten auch wieder genügend Spielraum, um PCR-Tests zum Reisen auswerten zu können. Es gäbe aber immer noch zwei Gründe, warum die Corona-Tests nicht auf Basis einer ärztlichen Verschreibung gemacht werden sollen: Einerseits solle ein massiver Andrang in den Arztpraxen vermieden werden. Dies behindere den normalen Betrieb der Praxen und damit auch die Betreuung der Kranken, heißt es in der Antwort auf die parlamentarische Frage. So könnten lange Warteschlangen entstehen – und das sei auch in den letzten Schulferien vorgekommen.

Andererseits geht aus Lenerts Antwort hervor, dass es nicht die Aufgabe der Gesundheitskasse sei, Ausgaben für private Reisen zu übernehmen – dies gelte übrigens auch für Impfungen, die im Zusammenhang  mit Auslandsreisen stünden. Der Staat stelle aber weiterhin limitierte Testkapazitäten für dringende Dienstreisen (via Handelskammer) und Reisen für Universitätsstudien (via „Association des cercles d’étudiants luxembourgeois“, ACEL) zur Verfügung.

Leila
2. April 2021 - 17.07

Wegen eingesperrt seins einen Urlaub verdient? VERDIENTER Urlaub hat was mit Arbeit zu tun! Und wann waren wir schon eingesperrt? Lediglich ein paar Wochen im März/April 2020. Wir haben es im Gegensatz zu anderen Ländern gut: alles offen bis auf Horeca und raus können wir jederzeit außer nachts.

Peter G.
2. April 2021 - 11.23

Selbstverständlich sollten Tests fürs Reisen von den Reisenden gezahlt werden, wenn... wenn wir nicht sowieso massiv unnötiges Geld fürs LST ausgeben würden. Wenn aber tausende von Leuten, die nie ihr Haus verlassen, sich gratis im LST testen lassen, dann sollte man das auch für die paar Reisenden tun, die nach einem Jahr Einsperrung sich ein paar Tage Freizeit verdient haben. Mit einem LST Budget von 200 Millionen sollte es möglich sein. Wenn die Krankenkasse sparen möchte, dann könnte ich dutzende Vorschläge machen.

Pol
2. April 2021 - 8.21

Privat Reesen sollen aus privater Tësch bezuelt ginn. Eis Krankekees gouf daat lescht Joer iwwerstrapazéiert and et sollt een se net nach mat onnéidegen Obwant weider belaschten. Et ginn sozialschwaach Leid déi ob schnell Remboursement vun der Krankekees ugewisen sinn, fir net ob aneren Platzen nach méi spuren ze mussen.
Heivunner géifen sws déi mannsten sozialschwaach Leid profitéiere, well se oft aner Suergen hunn wéi an Vakansen ze fueren.

Pol
2. April 2021 - 8.21

Privat Reesen sollen aus privater Tësch bezuelt ginn. Eis Krankekees gouf daat lescht Joer iwwerstrapazéiert and et sollt een se net nach mat onnéidegen Obwant weider belaschten. Et ginn sozialschwaach Leid déi ob schnell Remboursement vun der Krankekees ugewisen sinn, fir net ob aneren Platzen nach méi spuren ze mussen.
Heivunner géifen sws déi mannsten sozialschwaach Leid profitéiere, well se oft aner Suergen hunn wéi an Vakansen ze fueren.

migg
1. April 2021 - 18.19

Zu 100% matt der Madame Lenert averstaan!