Der aktuelle Unterschied zwischen beiden Mannschaften war zu Spielbeginn auffallend. Während Düdelingen 2021 in sechs Partien noch ohne Niederlage da stand, konnten die Differdinger im gleichen Zeitraum in fünf Spielen noch keinen Sieg erringen. Damit verlor D03 nicht nur die Tuchfühlung zur Spitze, sondern rutschte auch vom dritten auf den fünften Tabellenplatz ab. Nüchtern betrachtet stehen aber beim F91 nur drei Siege zu Buche und nach dem Erfolg der Fola am Sonntag an gleicher Stätte musste der F91 die Tabellenführung abtreten. Damit hatte die Partie schon vor dem Anpfiff ihren Reiz. Nur der Gewinner dieses Minette-Duells durfte vorerst weiter mit den großen Zielen liebäugeln.
Verständlich, dass beide Trainer diese Aufgabe mit frischem Blut angingen. Frappierend war die Wechselorgie beim Gast: Trainer Carlos Fangueiro hatte gleich auf sechs Positionen getauscht, u.a. wieder einmal den Torhüter, Barbosa, Bojic, Cools und Delgado schafften es nicht einmal in den Kader. Paulo Amodio hatte seine Anfangsformation dreifach umgestellt.
Dem Düdelinger Spiel waren die vielen Veränderungen anzumerken, es fehlte an Harmonie. Den Differdingern hingegen sah man die Unsicherheit aufgrund der letzten Spiele an: Sie waren bemüht, aber der letzte Wille fehlte. Immerhin suchten beide Parteien den Weg zum Tor, die Absicherung genoss allerdings Priorität. Strafraumszenen waren dementsprechend im ersten Abschnitt Mangelware.
Mit zunehmender Zeit wurde der F91 zwingender, konnte sich aber keine klaren Chancen herausspielen. Folgerichtig wurden die Seiten torlos gewechselt.
Zur zweiten Halbzeit kamen die Gäste mit mehr Tatendrang aus den Kabinen. Insbesondere der quirlige Schaus sorgte für Wirbel und den ersten Aufreger (51.) – der Winkel war aber zu spitz. Auf der anderen Seite fiel Buch (54.) eine Möglichkeit auf den Fuß, der Torjäger war jedoch zu überrascht. Buch verpasste auch die zweite gute Chance (59.) per Kopf, als Palha an einer Franzoni-Flanke vorbeisegelte. Dazwischen lag ein gefährlicher Distanzschuss von Da Cruz (55.).
Damit war das Spiel endlich eröffnet, mit leichtem Vorteil für die Hausherren. Aber auch die Mannen aus der „Forge du Sud“ zeigten, wie man Großchancen liegen lässt, dies in der Person von Hassan (71.), im Anschluss an eine Ecke. Für den F91 war es die Ansage zur Schlussoffensive. Die Möglichkeiten waren aber nicht mehr so zwingend und so kam es, wie es kommen musste. Garlito trieb das Leder auf der rechten Seite Richtung F91-Strafraum, fand den frei stehenden Buch und der Goalgetter bereitete mit dem 1:0 seiner Tormisere ein Ende.
Statistik
D03: Amodio – Brusco, D’Anzico, Osmanovic, Franzoni – De Taddeo, Gulluni – Komano (46. Almeida), Sakava (61. Garlito), Agostinho (77. Ferreira) – Buch
F91: Palha – Delgado, Skenderovic, Diouf (35. Schaus) – Van den Kerkhof, Da Cruz, Morren, Kirch (8. Stumpf) – Bettaieb, Muratovic, Hassan (78. Yéyé)
Schiedsrichter: Muller – Becker, Thomas
Gelbe Karten: Agostinho – Nader, Skenderovic
Tor: 1:0 Buch (90.)
Beste Spieler: Garlito, Franzoni – Schaus, Da Cruz
Spieler des Spiels: Der eingewechselte Garlito sorgte für Belebung und bereitete das Tor des Tages vor.
Verletzungspech I: Bereits nach sechs Minuten zog sich der in bestechender Form befindliche F91-Kapitän Mehdi Kirch eine Verletzung zu und musste ausgewechselt werden.
Verletzungspech II: Nur 25 Minuten später erwischte es den zweiten Stammspieler, auch Jules Diouf musste verletzungsbedingt das Spiel vorzeitig verlassen.
Die Rückkehr des Torjägers: Die Differdinger Misere war auch an Andreas Buch festzumachen, der D03-Torjäger war 2021 noch ohne Treffer und brachte gestern mit seinem Tor das Glück zurück.
Stimmen
Andreas Buch (D03): „Im sechsten Spiel 2021 habe ich endlich wieder getroffen. Es waren schwierige Zeiten. Aber heute haben wir uns belohnt. Mit wäre egal gewesen, wer das Tor gemacht hätte, wichtig waren nur die drei Punkte. Somit bleiben wir im Rennen um die Europapokalplätze.“
Edvin Murtovic (F91): „Das Glück hat uns in den letzten Spielen verlassen. Heute war ein Paradebeispiel. Wir haben das Spiel von Anfang an dominiert, um am Ende doch zu verlieren. Aber wenn der Ball nicht über die Linie will, dann kann man nichts machen. Das i-Tüpfelchen war das Tor in letzter Minute, mehr Pech geht nicht.“
De Maart
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