Donnerstag13. November 2025

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Ski AlpinWM-Titel in der Abfahrt für Kriechmayr und Suter – Sander rast zu Silber

Ski Alpin / WM-Titel in der Abfahrt für Kriechmayr und Suter – Sander rast zu Silber
Andreas Sander hatte zuvor im Weltcup noch nie das Podest erreicht Foto: Andreas Solaro/AFP

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Vincent Kriechmayr gewann drei Tage nach dem Super-G gestern auch die Abfahrt und schaffte damit das Speed-Double bei der Weltmeisterschaft. Andreas Sander verpasst die Goldmedaille nur um 0,01 Sekunden. Es ist der erste Podestplatz für den Deutschen überhaupt.

Der Österreicher Vincent Kriechmayr sicherten sich nach dem Super-G am Sonntag auch den ersten Platz in der Abfahrt bei der alpinen Ski-WM in Cortina d’Ampezzo. Er ist erst der dritte Fahrer, nach Hermann Maier (Österreich/1999) und Bode Miller (USA/2005), der gleich beide Speed-Titel bei einer WM gewann. Im Fokus stand gestern aber vor allem Andreas Sander. „Es ist sensationell“, behauptete der Deutsche, „ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ Musste er auch nicht, ein Blick in seine Augen erübrigte jedes weitere Wort: Im Rennen seines Lebens fuhr der bereits 31-Jährige überraschend zu Silber in der Abfahrt – und beinahe wäre ihm sogar das schier Unvorstellbare gelungen: Sander verfehlte Gold nur um eine Hundertstel.

„Nein“, versicherte der überglückliche Sander, dieser winzige Rückstand auf den Super-G-Weltmeister Kriechmayr „ärgert mich nicht“. Er habe ja „nie damit gerechnet, dass ich eine Medaille abhole“, und dass er nun eine habe, das sei ein „super Gefühl“. Das war verständlich: Sander hatte vor 13 Jahren mal Super-G-Gold bei der Junioren-WM gewonnen, danach aber im Weltcup nie das Podest erreicht. Drei fünfte Plätze seit 2016 waren sein bester Ertrag, letztmals im Januar in Kitzbühel.

Zweite Goldmedaille für Schweizerinnen

Erst als er jetzt zum ersten Mal auf dem Podium stand, realisierte Sander, „dass es sensationell ist“, was ihm da gelungen war, und „dass ich es dann bei einer WM schaffe, das hätte ich mir nie erträumen können. Es war ein perfekter Tag.“ Und das hatte er schon erahnt, als er mit Startnummer zwei gleich hinter Kriechmayr ins Ziel gekommen war. „Ich habe schnell realisiert, dass es ein guter Lauf war“, berichtete er – und an diesem Gefühl änderte sich nichts, je mehr Fahrer nach ihm den Berg herunterkamen.

„Ich habe vom ersten Tag an gemerkt: Die Abfahrt liegt mir“, so Sander. In den Trainingsläufen belegte er jeweils Rang sechs, er tastete sich heran an den Kurs – und war dann am schnellsten, als es drauf ankam. Und damit auch schneller als die Mitfavoriten Beat Feuz (Schweiz/3.) und Dominik Paris (Italien/4.).

Der langjährige Riesenslalom-Dominator und zweimalige Olympiasieger Ted Ligety musste unterdessen auf das letzte Rennen seiner Karriere verzichten. Der 36 Jahre alte Amerikaner postete am Samstagabend bei Instagram eine MRT-Aufnahme seiner Wirbelsäule und gab den verletzungsbedingten Verzicht auf seinen eigentlich angestrebten Start bei der Ski-WM bekannt.

Die Schweizerin Corinne Suter kürte sich derweil zur Abfahrts-Weltmeisterin bei den Damen. Zwei Tage nach ihrem zweiten Platz beim Super-G, setzte sie sich am Samstag vor der deutschen Kira Weidle und der Favoritin Lara Gut-Behrami, ebenfalls aus der Schweiz durch. Es ist bereits die zweite Goldmedaille für die Skifahrerinnen aus der Schweiz. Behrami gewann zuvor den Super-G. (SID)