Montag10. November 2025

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Fundbüro der PolizeiEin Ort, wo Wiedersehen Freude bereitet

Fundbüro der Polizei / Ein Ort, wo Wiedersehen Freude bereitet
Bruno Coutinho und Nico Richard (v.l.) arbeiten im Fundbüro. Zahlreiche Fahrräder warten dort noch auf ihre Besitzer. Foto: Editpress/Anne Lommel

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Über die Datenbank des Fundbüros dürfte sich keiner aufregen. Hier sind nämlich alle Gegenstände, die in Luxemburg verloren gehen, gefunden und bei der Polizei abgegeben werden, registriert. Insgesamt 30.000 Stück sind es 2019 bislang gewesen. Weit über die Hälfte davon konnten an die Besitzer zurückgegeben werden.

An das amerikanische Ehepaar erinnert Polizist Nico Richard sich noch gut. In Luxemburg vergessen sie ihren Rucksack mitsamt ihrer Reisekasse in einem Taxi. Der Fahrer gibt das Gepäckstück bei der Polizei ab. Die findet eine Adresse und so bekommt das Ehepaar seinen Besitz zurück. „Sie haben sich sehr bei uns bedankt“, sagt Nico Richard, Chef des Fundbüros der großherzoglichen Polizei.

Gemeinsam mit Bruno Coutinho und Philip Kerpen arbeitet er im Direktionsgebäude der Polizei in Findel. „Zu tun gibt es genug.“ Immerhin landet hier jeder im Land gefundene Gegenstand. Rund 30.000 sind es dieses Jahr. Darunter sind viele Brillen, Regenschirme, Fahrräder, Koffer samt Inhalt, Kleider, Bücher und Stoffpuppen, aber auch Autoschlüssel, Mobiltelefone und Laptops. Musikinstrumente wurden auch schon gefunden, eine Klarinette und eine Gitarre, eine Motorsäge, Flugdrohnen und sogar ein benutztes Raclette-Gerät.

Brillen für Kenia

Etwa 18.000 Objekte konnten 2019 ihrem Besitzer zurückgegeben werden. Drei Jahre müssen die Gegenstände laut Gesetz im Fundbüro bleiben. In Luxemburg ausgestellte Personalausweise, Pässe oder sonstige Dokumente gehen aber direkt entweder an die Gemeinde zurück, in der sie beantragt wurden, oder an den Bürger. Ausländische Pässe oder Ausweise werden an die jeweilige Botschaft in Luxemburg oder via Außenministerium nach Brüssel weitergegeben.

Geld, das gefunden wird, ohne dass Rückschlüsse auf den Besitzer möglich sind, geht an den Finder oder, wenn der es nicht abholt – „auch das gibt es“, sagt Nico Richard –, fließt es in die Staatskasse.

Sämtliche im Land gefundenen Gegenstände werden minutiös in einer Datenbank registriert. Wer etwas verloren hat, tut also gut daran, zuerst mal bei der Polizei nachzufragen. Jedes Kommissariat im Land erteilt Auskunft. Oder man ruft das Fundbüro direkt an: unter der Telefonnummer 24 42 44-070.

Und was geschieht mit den Gegenständen, wenn sich nach drei Jahren niemand gemeldet hat?  Weggeworfen werden sie natürlich nicht. Die Brillen beispielsweise bekommt die „Kenia Hëllef” ASBL. Regenschirme, Spazierstöcke und Fahrräder gehen an die Caritas. Kleider werden an Organisationen für Hilfsbedürftige weitergereicht. Handys oder Laptops müssen nach Ablauf der Frist geschreddert werden –aus Datenschutzgründen.

Einige Tipps

Wer einen Gegenstand verliert, sollte das bei der Polizei melden und daran denken, Bankkarten sperren zu lassen. Als Besitzer muss man nachweisen können, dass das wiedergefundene Objekt einem auch wirklich gehört.

Das geht zum Beispiel über die IMAI-Nummer bei einem Handy, eine Art Kontrollnummer, die man mit der Tastenkombination *#06# abrufen und aufschreiben soll. Gleiches gilt für die Seriennummer eines Fahrrades, die im Rahmen eingestanzt ist. Ansonsten helfen Rechnungen, Fotografien oder ganz präzise Angaben zum Gegenstand, um das verlorene Objekt wiederzubekommen.

Anschließend wird ein Termin im Fundbüro vereinbart, wo der Fundgegenstand seinem Besitzer übergeben wird. Wiedersehen macht Freude!
Weitere Informationen auf police.lu.

Trierweiler
14. Dezember 2019 - 15.58

"...Laptops müssen nach Ablauf der Frist geschreddert werden –aus Datenschutzgründen. "

Ich würde bloß die harddiscs shreddern und den Rest verkaufen.