Das einzige Lycée in Düdelingen feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Bei der stetig wachsenden Anzahl an Schülern muss bald wieder über eine Vergrößerung der Räumlichkeiten nachgedacht werden.
Im Düdelinger „Lycée Nic Biever“ sind momentan etwa 1.700 Schüler eingeschrieben. Für das Schuljahr 2018/19 sind 277 Siebtklässler hinzugekommen. „Wir mussten für diese ‚Rentrée‘ zwischen 30 und 40 Schüler abweisen“, erklärte Direktor Roger Roth bei der gestrigen Pressekonferenz zu den Feierlichkeiten des runden Jubiläums.
Diese große Anzahl an Schülern stelle eine große organisatorische Herausforderung für alle Beteiligten dar. Die Grenzen solcher Strukturen müssten beachtet werden. „Für eine vernünftige Weiterentwicklung sollten sich die politischen Verantwortlichen nach neuem Baugelände umsehen, um einer Dringlichkeit Rechnung zu tragen, die sich bereits jetzt deutlich zeigt“, betonte Roth. Weiterhin lobte er die enge Zusammenarbeit mit den Gemeindeverantwortlichen. Dies sei nicht selbstverständlich und dadurch sei die Schule mit dem realen Leben verbunden. Eines der Hauptziele der Schule sei es, ihre Schüler partizipativ einzubinden und ihnen das nötige Selbstvertrauen für das spätere Leben mitzugeben.
Goldene Hochzeit
Düdelingens Bürgermeister Dan Biancalana ist selbst ehemaliger Schüler des „Nic Biever“. Er gab bekannt, in den nächsten Jahren Gespräche zu einem zweiten Lyzeum aufnehmen zu wollen. Mit den anstehenden Wohnbauprojekten wird die Stadt schließlich weiter wachsen.
Die Schule und die Stadt haben eine gemeinsame Identität und feiern dieses Jahr ihre goldene Hochzeit. In den kommenden Jahren würden sicher weitere Synergien geschaffen werden, versicherte Biancalana.
Gleichzeitig ermahnte Roth, den Wirtschaftsfaktor, den die Schüler darstellen, nicht außer Acht zu lassen. Die Schüler machten sich nicht nur beim Verkehr bemerkbar, sondern sie würden auch ihre Mittagspause sowie oft ihre Freizeit in Düdelingen verbringen. Dies bestätigten die drei Schüler, die ebenfalls zur Pressekonferenz geladen waren. Für Loïc aus Monnerich ist Düdelingen zu einer zweiten Heimat geworden.
Er schätzt das außerschulische Angebot und die „Projektwoche“, die jedes Jahr stattfindet. Noëllia ist der gleichen Meinung. Sie unterstrich, dass die Probleme der Schüler gehört werden und nach Lösungen gesucht werde. Alex, Präsident des Schülerkomitees, hatte ebenfalls lobende Worte für seine Schule übrig. Er wohnt momentan in Schifflingen, doch er kann sich sehr gut vorstellen, später in Düdelingen zu leben.
Die offiziellen Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum finden morgen Abend (4.10.2018) im Rahmen einer akademischen Sitzung statt. Außerdem wurde zu diesem Anlass ein 370 Seiten dickes Buch herausgegeben, in dem nicht nur die historischen Fakten niedergeschrieben wurden, sondern anhand vieler einzelner Interviews die jetzige Situation dargestellt und Zukunftsperspektiven aufgezeigt werden.
Das „Lycée Nic Biever“
Im Jahr 1968 wurde in Düdelingen ein „Collège d’enseignement moyen“ geschaffen. 1979 wurde die Mittel- und Berufsschule zum technischen Lyzeum „Lycée technique Nic Biever“ (LTNB) ernannt. Seit 2010 können Schüler ihre schulische Laufbahn des „Lycée classique“ bis zu ihrem Abschluss im unbenannten „Lycée Nic Biever“ verfolgen.
Vor 20 Jahren zählte das Lyzeum knapp 650 Schüler und 70 Lehrkräfte. Heute besuchen 1.700 Schüler das „Lycée“. 185 Lehrer und insgesamt 250 Angestellte kümmern sich um deren Betreuung.
Aus diesem Grund bedurfte es weiterer Unterrichtsräume. Dem wurde mit der „Annexe“ Alliance im „Quartier Italien“ mit Platz für 400 Schüler Rechnung getragen. Das Gymnasium bietet heutzutage die Klassen „classique“ und „générale“ an wie auch den „régime préparatoire“ und die Berufsausbildung.
Zur Person: Nic Biever
Nicolas „Nic“ Biever wurde 1894 als jüngstes von elf Kindern in Düdelingen geboren. 1908 fing er als Lehrling in der Düdelinger Sandgießerei an und wechselte nach kurzer Zeit in die Montageabteilung des Stahlwerkes. Biever engagierte sich nach dem Generalstreik 1917 weiterhin für die Interessen der Arbeiter.
Im Februar 1919 wurde er zum Sekretär der Verbandssektion Düdelingen des Luxemburger Berg- und Metallindustriearbeiter-Verband (LBMV) ernannt, ein Jahr später zum hauptamtlichen Sekretär. 1924 erhielt die sozialistische Partei in Düdelingen die absolute Mehrheit bei den Kommunalwahlen und Biever wurde in den Gemeinderat gewählt. 1951 wurde er zum Minister ernannt. Nic Biever lebte während der Kriegszeit mit seiner Familie in Frankreich, nachdem sie 1940 dorthin evakuiert worden waren. 1965 starb Biever nach schwerer Krankheit.
De Maart

Si fillen sech wierklech wéi doheem. Zu Diddeleng-Usines lafen se iwwert d'Gleis wéi doheem an der Stuff.