Mittwoch5. November 2025

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Düdelingen will ArcelorMittal-Standort bleiben

Düdelingen will ArcelorMittal-Standort bleiben

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Der 19-köpfige Düdelinger Rat hat am Freitag einstimmig für eine Motion (Foto) gestimmt, die den Erhalt des ArcelorMittal-Standortes und der damit einhergehenden 300 Arbeitsplätze fordert. Es sei wichtig, in dieser Sache ein klares Signal zu senden, erklärte Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP), auch wenn der Spielraum der Stadt eigentlich sehr gering sei. Sie unterstützten hiermit die Anstrengungen des Wirtschafts- und des Arbeitsministeriums sowie der Gewerkschaften, den Druck hoch zu halten. Die Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen müssten garantiert werden. Außerdem habe die Luxemburger Regierung ArcelorMittal in der Vergangenheit große Unterstützung zukommen lassen.

 

Antwort von EU-Kommission gefordert

 

Es gehe auch darum, dass endlich nachhaltig in den Standort investiert werde. Dies sei in den letzten Jahren versäumt worden. Falls sich das Vorhaben eines neuen Käufers konkretisiere, stünden eine Reihe von Fragen offen: „Wir wissen nicht, ob bei einer Übernahme die Arbeitsplätze erhalten bleiben und welche industrielle Politik verfolgt wird“, so Biancalana. Mit diesem Antrag werden deshalb transparente und klare Antworten von der zuständigen Europäischen Kommission gefordert.

Die Opposition stimmte ebenfalls mit einem klaren Ja: Yves Jadin („déi Lénk“) betonte, dass ArcelorMittal während der Stahlkrise eine großzügige Hilfe von Luxemburg bekommen habe und nochmal daran erinnert werden müsse. Die CSV stimmte dem ebenfalls zu. Michèle Kayser-Wengler erinnerte daran, dass auch die Stadt Düdelingen in der Vergangenheit schon Opfer erbracht habe, auch bei dem Areal für das neue Viertel „Neischmelz“. ArcelorMittal habe hier das Gelände der Industriebrache überlassen können, ohne für die fällige Sanierung aufkommen zu müssen.

 

Grüne: ArcelorMittal früher schon unterstützt

 

Robert Garcia („déi gréng“) gab auch seine Zustimmung. Hier treffe die Lokalökonomie auf die Globalisierung. Er machte jedoch darauf aufmerksam, dass es von der damaligen Regierung in den 70er Jahren verpasst worden sei, eine proaktivere Politik bezüglich der Arbed zu gestalten. Den Verantwortlichen des Unternehmens sei es wohl egal, ob sie nun ein Werk in Luxemburg besitzen oder eines in Italien. Luxemburg sei nun mal das globalisierteste Land der Welt, darauf basiere auch das Geschäftsmodell des Großherzogtums. Dann sei man manchmal ein Nutznießer davon und manchmal werde man zum Opfer, schloss Garcia seine Ausführungen ab.