Luxemburg wird seine Klimaziele erfüllen

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Umweltministerin Carole Dieschbourg und Staatssekretär Camille Gira sehen Luxemburg in Sachen Klima auf einem guten Weg.

Ende 2017 betrug die Stromproduktion durch Windräder in Luxemburg 220 Gigawattstunden. Fünf Jahre zuvor, also 2013, lag der Energieausstoß noch bei 83 Gigawattstunden. Der Energieausstoß bei der Fotovoltaik stieg von 2013 bis 2017 von 73,7 auf 113 Gigawattstunden.

Eine am Freitag erschienene Eurostat-Statistik lässt hingegen den Schluss zu, dass Luxemburg in Sachen erneuerbare Energien anderen Ländern in Europa (und den gesteckten Zielen) hinterherhinkt. Gira erklärt dies damit, dass die Zahlenreihen der europäischen Statistikexperten lediglich bis 2016 reichen. Zuletzt seien allerdings viele Projekte „deblockéiert“ worden, die jahrelang in Planung waren. 2017 habe sich also durchaus viel getan.

Das neueste Klimaziel für das Großherzogtum besteht darin, den Ausstoß an Klimagasen bis 2030 gegenüber 2005 um 40 Prozent zu senken. Aktuellen Schätzungen zufolge, so die Regierung, könne Luxemburg die Klimaziele des Kioto-Protokolls bis 2020 erreichen. Das Ziel einer 40-prozentigen Reduktion zwischen 2020 und 2030 stelle allerdings eine beträchtliche Herausforderung dar.

In der Vergangenheit scheiterte Luxemburg bereits an den Vorgaben des Kioto-Protokolls und konnte diese aus eigener Kraft nicht einhalten. So sollten zwischen 2008 und 2012 die Emissionswerte um 28 Prozent gegenüber 1990 verringern werden.

1997, als das Abkommen unterschrieben wurde, befanden sich die Zahlen tatsächlich im grünen Bereich. Die damalige Regierung hätte den Ausstoß von Treibhausgasen nur auf diesem Niveau zu halten brauchen, so Camille Gira.

Allerdings stieg der Ausstoß ab 1997 wieder an und lag zwischen 2008 und 2012 immer über dem anvisierten Wert. Das Ergebnis: Luxemburg musste Klimazertifikate kaufen – laut Gira für rund 110 Millionen Euro.

Seit 2013 lautet das gemeinsame europäische Ziel, auf minus 20 Prozent zu kommen. Zertifikate dürfen nicht mehr international, sondern nur noch europäisch gehandelt werden. Die Sektoren in Luxemburg, die keinen Gebrauch vom europäischen Zertifikatshandel machen können, seien laut dem Staatssekretär „on track“ – dies, obwohl die Bevölkerung in dem Zeitraum stark gewachsen ist. Zeitgleich wurde aber auch weniger Sprit verbraucht.
Die meisten Emissionen (in den Sektoren, die nicht vom Zertifikatshandel profitieren) verursacht übrigens der Mobilitätsbereich (64,2%, 2016), gefolgt von Gebäuden (19,1%, 2016) und der Landwirtschaft (9,1%). Der reine Tanktourismus, also Menschen, die aus dem Ausland nur nach Luxemburg fahren, um zu tanken, macht laut Gira nur einen kleinen Teil davon aus.

„Generatioun Klima“

Wie schon bei der Landesplanung will die Regierung nun auch hier auf die Beteiligung der Bürger setzen. Unter dem Titel „Generatioun Klima: de Klimaplang fir eis gemeinsam Zukunft“ soll ein dritter Klimaplan für Luxemburg ausgearbeitet werden.
Die Bürger sollen sich in Arbeitsgruppen beteiligen können, die sich am kommenden Wochenende treffen werden. Die Frist, um sich über die Internetseite www.wakeupweekend.lu einzuschreiben, läuft noch bis Sonntag. Die Zahl der Teilnehmer ist allerdings begrenzt.

Entstehen soll eine Strategie für die zukünftige Klimapolitik bis 2030 und 2050. Hauptsächlich sollen vier Themen besprochen werden: Wohnen, Mobilität, Wirtschaft und Landwirtschaft bzw. Ernährung.

Umweltministerin Dieschbourg erinnerte daran, dass sich Luxemburg auch auf internationaler Ebene engagiert. Konkreter bedeutet dies unter anderem, dass sich das Großherzogtum dazu verpflichtet hat, zwischen 2014 und 2020 insgesamt 120 Millionen Euro in die internationale Klimahilfe zu investieren. 100 Millionen Euro davon sind bereits verplant, 12 Millionen sollen Nichtregierungsorganisationen zugutekommen.
Darüber hinaus spielt Luxemburg auch eine wichtige Rolle in der „grünen Finanz“. Zu nennen ist etwa der „Forestry and Climate Change Fund“, der 2017 vom Luxemburger Staat zusammen mit BCEE, Foyer und BIL gestartet wurde und lokale Landwirte dabei unterstützen soll, bereits abgeholzten Regenwald und Sekundärwälder nachhaltig zu bewirtschaften.

germain medlar
30. Januar 2018 - 12.04

bei der Landwirtschaft ist noch ganz schön Luft nach oben, würde nur für den Eigenbedarf produziert werden. Und dies auch nur wenn nach verfügbarer Weidenfläche - OHNE Futterimporte - gelandwirtschaftet wird.

Serenissima en Escher Jong
27. Januar 2018 - 13.22

Der Energieausstoß bei der Fotovoltaik stieg von 2013 bis 2017 von 73,7 auf 113 Gigawattstunden. Deshalb die berechtigte Frage w[rde ich sagen > weshalb wird denn jetzt die Fotovoltaik nicht mehr so bezuschusst wird 2018 in Luxemburg..._ Also Frau Dieschbourg , Grünspecht Mufti...Quid?