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Die Verträge der "Esch 2022"-Organisatoren Janina Strötgen und Andreas Wagner sind nur um sechs Monate verlängert worden – statt bis 2024.

Auf einer turbulenten Pressekonferenz versuchte der Präsident des Verwaltungsrats von „Esch 2022“ gestern, zu begründen, wieso die Verträge von Janina Strötgen und Andreas Wagner nur um sechs Monate anstatt bis 2024 verlängert werden.

Von Luc Laboulle

Die Stellen der künstlerischen Leiterin Janina Strötgen und des Generalkoordinators Andreas Wagner werden um sechs Monate verlängert. Dies beschloss der Verwaltungsrat der „Capitale européenne de la culture 2022 Asbl.“ gestern mit neun zu zwei Stimmen. Die beiden Gegenstimmen sprachen sich für einen Vertrag bis zum Jahr 2024 aus.

Der Hauptgrund liege darin, dass nach den Gemeindewahlen vom vergangenen 8. Oktober viele neue Schöffen- und Gemeinderäte ihr Amt angetreten haben, die nicht über Konzept, Struktur und Finanzierung der Kulturhauptstadt im Bild seien, erklärte der Escher CSV-Bürgermeister und Verwaltungsratspräsident der Asbl., Georges Mischo, gestern auf einer Pressekonferenz im Escher Rathaus.

In den kommenden sechs Monaten sollen Janina Strötgen und Andreas Wagner demnach die Schöffenräte der elf Südgemeinden im Rahmen eines Kolloquiums darüber informieren, was künftig auf sie zukommen wird.

Neu-Ausschreibung kein Muss

Die nächsten sechs Monate sollen aber auch in Rücksprache mit der Jury dazu genutzt werden, um zu klären, ob die Stellen des „Directeur général“ und des „Directeur artistique“ Gegenstand einer internationalen Ausschreibung sein müssen, betonte der Düdelinger Bürgermeister und Pro-Sud-Präsident Dan Biancalana gestern.

Tatsächlich steht auf Seite 94 des „Bid Book“: „Les postes de Directeur général et de Directeur artistique feront l’objet d’annonces publiées à l’international immédiatement après l’attribution du titre.“ Dies bedeute lediglich, dass die Stellen neu ausgeschrieben werden können, es sei aber keine Notwendigkeit, erklärte Jury-Mitglied Ulrich Fuchs gestern auf Nachfrage des Tageblatt. Fuchs war stellvertretender Intendant und Programmdirektor der Europäischen Kulturhauptstädte Linz 2009 und Marseille-Provence 2013. Seit 2014 ist er Mitglied und Vorsitzender eben jener Jury der Europäischen Kommission, die Esch und der Südregion am 10. November den Titel der Kulturhauptstadt verliehen hat.

„Beachtlicher Fortschritt“

„Eine Ausschreibung hat bereits stattgefunden. Die Entscheidung, ob die Stellen nun erneut ausgeschrieben werden, liegt alleine beim Verwaltungsrat der Asbl.“, versicherte Ulrich Fuchs, der auch unterstrich, dass die Kandidatur der Stadt Esch und der Südregion seit Juni 2016 einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht habe. Der Fortschritt sei beachtlich. Die Jury habe zwar 21 Empfehlungen ausgesprochen, doch dies sei nicht ungewöhnlich. Ferner erfülle die Jury nicht nur eine kontrollierende, sondern auch eine helfende Funktion. Gerne stehe man sowohl dem Team als auch den öffentlichen Trägern mit Rat und Tat zur Seite, betonte Fuchs.

Ein weiteres Argument, die Verträge von Janina Strötgen und Andreas Wagner nur um sechs Monate zu verlängern, begründete Mischo mit der „einen oder anderen defizitären Sache“. Es seien zwar nur Kleinigkeiten, doch insgesamt handle es sich um eine Rechnung im fünfstelligen Bereich, die noch zu begleichen sei.

Warten auf ein Angebot

Laut Tageblatt-Informationen geht es dabei vor allem um die Finanzierung der rund 1.000 gedruckten „Bid Book“-Exemplare sowie um die Kosten für Kost und Logis beim Besuch der Jury vor rund einem Monat.

Janina Strötgen und Andreas Wagner, die gestern ein Schreiben mit Richtigstellungen veröffentlicht haben, das sie zuvor bereits an den Verwaltungsrat verschickt hatten, wollen sich alle Optionen offen halten. Sie warten auf ein Angebot der Asbl., die sie bis gestern Nachmittag noch nicht kontaktiert hatte, wie Strötgen bestätigte. Danach wollen sie eine Entscheidung treffen.


EXTRA: Der Verwaltungsrat der „Capitale européenne de la culture 2022 asbl.“ besteht aus öffentlichen Vertretern und Repräsentanten der Zivilgesellschaft. Hier die zwölf Mitglieder:

  • Ainhoa Achutegui (Generaldirektorin Neimënster)
  • Dan Biancalana (als Präsident des Gemeindesyndikats Pro-Sud und Bürgermeister der Stadt Düdelingen)
    
  • Michel Clees (Verwaltungsratspräsident Kulturfabrik)
    
  • Danièle Fonck (Generaldirektorin Editpress SA)
    
  • Tom Gantenbein, als Vertreter des Kulturministeriums
    
  • Massimo Malvetti/François Carbon (als Vertreter der Uni Luxemburg)
    
  • Pim Knaff (als Kulturschöffe der Stadt Esch)
    
  • Georges Mischo (als Bürgermeister der Stadt Esch)
    
  • André Parthenay (als Präsident der „Communauté de Communes du Pays Haut Val de l’Alzette“)
    
  • John Schadeck
    
  • Bruno Théret (Senior Advisor ArcelorMittal)
    
  • Roberto Traversini (als Bürgermeister der Stadt Differdingen)
chrigeline55
13. Dezember 2017 - 18.14

Hoffentlech gett dat do net esou en Trauerspill " à la Enrico Lunghi", d.h. dass kompetent Leit mussen réckelen wéinst politeschem Getriwwels....Wann et herno just nach em déi "defizitären Sachen" oder "zwar nur Kleinigkeiten" geet,dann missten aner Leit op anere Plazen och scho laang net méi do sin,déi de Staat , d.h. eis, nach vill méi Sue kascht hun an nach wäerte kaschten, wéi z.B. Banke"rettungen"oder endlos Chantieren an öffentlech Konstruktiounen déi éiweg schleefen.Do gett emmer séier den Deckel drop gesat a gemaach wéi wann näischt wäer. Jo ,Kultur kascht ,däers muss een sech bewosst sin, an déi Käschten sin eng Investitioun an eis Zukunft !