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Neuland? Luxemburgs Senioren sind im Netz zu Hause

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Von wegen offline: Die meisten Luxemburger Senioren gehen sogar per Standleitung ins Netz. Ihre Geschäfte erledigen sie jedoch lieber in alter Manier.

Das Marktforschungsinstitut Quest hat die Resultate einer Umfrage zur Lebensqualität von Senioren in Luxemburg veröffentlicht. 500 Personen im Alter von über 70 Jahren wurden dazu befragt – 200 Männer und 300 Frauen.

81 Prozent der befragten Senioren sind zufrieden mit ihrer Rente. Zehn Prozent der Rentner finden jedoch, dass sie zu wenig bekommen. Dieses Resultat macht sich auch bemerkbar, wenn die Senioren über ihre Kaufkraft befragt werden. Hier gaben rund 70 Prozent der Über-70-Jährigen an, gut mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Einkommen auszukommen. Dabei schätzen Männer (80 Prozent) ihre Kaufkraft als noch besser ein als Frauen (67 Prozent).

Im Eigenheim lebt’s sich fein

Während sich die Jugend über den Mangel an Wohnungen und die damit verbundenen Kosten ärgert, besitzen die meisten Senioren eine Eigentumswohnung oder ein Haus: 91 Prozent der Befragten sind Herr über ihre eigenen vier Wände.

Doch Glück ist nicht nur eine Frage des Geldes. Viele ältere Menschen beklagen sich über Einsamkeit. Fast ein Fünftel der Senioren fühlt sich isoliert und hat wenige bis keine sozialen Kontakte. Ab 74 Jahren steigt laut der Studie die Tendenz, dass Menschen sich einsam fühlen. Haben bei den 70- bis 74-Jährigen noch 82 Prozent regelmäßig Kontakt zu anderen Menschen, sinkt das ab einem Lebensalter von 75 Jahren auf 74 Prozent. Bei Über-80-Jährigen sind es sogar nur noch 66 Prozent, die mit Freunden Pläuschchen halten oder an anderweitigen gemeinschaftlichen Aktivitäten teilnehmen.

Viele Rentner fühlen sich einsam. Der Grund dafür ist banal. 45 Prozent der Befragten gaben an, ihren Haushalt mit niemandem zu teilen. 51 Prozent leben mit ihrem Lebenspartner zusammen. Besonders Frauen scheinen im Alter auf sich gestellt zu sein: 53 Prozent von ihnen leben allein. Unabhängig vom Geschlecht steigt die Zahl der Einzelhaushalte, je älter die Menschen in Luxemburg werden.

Respekt vor dem Alter

Respekt vor älteren Mitbürgern? Das gilt auch heute noch. Zumindest empfinden das so die allermeisten Senioren in Luxemburg. Nur vier Prozent fühlen sich nicht gut von der Gesellschaft behandelt.

Und was könnte die Gesellschaft tun, damit sich die älteren Menschen noch besser fühlen? Am Service in den Supermärkten und in öffentlichen Einrichtungen liegt es sicherlich nicht: Die Zufriedenheitsquote liegt hier bei 79 Prozent. Nur beim öffentlichen Transport sehen die Alten Nachbesserungsbedarf.

Was Geldgeschäfte angeht, fürchten die Senioren den weiteren Abbau von Bankfilialen. 36 Prozent von ihnen finden, dass die Dienste der Banken schlecht an die Bedürfnisse von älteren Menschen angepasst sind. Besonders unzufrieden sind die 70- bis 74-Jährigen mit dem Service der Banken.

High-Tech-Senioren

„Das Internet ist Neuland“, so die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Das gilt aber überhaupt nicht für die Luxemburger Senioren. 57 Prozent haben zu Hause einen Internet-Festnetzanschluss. In der Gruppe der 70- bis 74-Jährigen sind es sogar fast drei Viertel der Befragten. Bei den Smartphones sieht es anders aus: Nur 35 Prozent der Menschen über 70 benutzen ein sogenanntes „schlaues Handy“.

Manche Senioren tun sich allerdings schwer mit dem Internet. 49 Prozent bewerten es als negativ, wenn Geschäfte und Firmen ihre Dienste auch online anbieten. Begründung: Dadurch wird der Service für ältere Menschen vernachlässigt.

Auch wenn die Luxemburger Senioren nicht permanent durchs Internet surfen: An die Traumstrände der Welt wollen sie dennoch reisen. Und immerhin 53 Prozent machen das auch. So viele sind in den vergangenen zwölf Monaten verreist. 29 Prozent haben dazu das Flugzeug genommen.

Jemp
8. August 2017 - 22.24

Respekt vor dem Alter? Ist O.K. Von der Gesellschaft werde ich gut behandelt, auch von den so oft gescholtenen Jugendlichen. Wer mich aber sehr schlecht behandelt, mich permanent für blöd hält und mich andauernd anzuschmieren versucht, sind die Geschäftsleute. Denen scheint es wirklich nur darum zu gehen, älteren Mitmenschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Man versucht mir andauernd den grössten Blödsinn aufzuschwatzen, und ein Garagist hat es sogar fertiggebracht, einer meiner Freundinnen ein saumäßig teures Elektroauto aufzuschwatzen, mit dem sie gar nicht klar kommt. Der Kerl kannte sie gut als Kundin und wußte genau, dass sie keine 1000 km pro Jahr fährt, das Auto sich also niemals rentieren wird. Besonders technisch nicht so versierte Ältere werden nur allzu leicht Opfer von geldgierigen Handwerkern. Reparaturkosten eines Lampenschalters bei einer anderen Freundin: 180€, Arbeitszeit: 5 Minuten, Wert des Schalters: keine 5€. Das arme Luder hat geweint.

M. Roos
8. August 2017 - 17.57

Ich glaube zu wissen, dass es in den Seniorenheimen immer noch kein Internet für die Insassen gibt.
Ich verstehe das nicht und hoffe das ändert sich in absehbarer Zeit.
Weiß jemand warum das so ist?
Heutzutage kann das doch kein Kostenfaktor mehr sein?
Ich wäre sehr gespannt auf eine Marktforschung auf diesem Gebiet.....