44 Athleten wurden am Sonntagmittag laut Polizei noch vermisst.
Die Organisatoren des Berglaufs in dem spärlich besiedelten Nationalpark hoffen, dass die Teilnehmer dank großer Outdoor-Erfahrungen nicht in Gefahr schweben. Außerdem hätten sie Campingausrüstung und Proviant dabei. Die Verantwortlichen hatten die Veranstaltung wegen heftiger Regenfälle, Überschwemmungen und eines Sturms abgebrochen. Augenzeugen berichteten von chaotischen Zuständen. Kompliziert wurde die Suche nach den Vermissten dadurch, dass die Sportler laut Organisatoren weder Handys noch GPS-Ortungssysteme bei sich tragen. Etwa 2.500 Athleten waren am Samstag im Nationalpark Lake District in Nordwestengland an den Start gegangen. Bis auf die 44 Vermissten meldeten sich bis Sonntagmittag wieder alle bei den Organisatoren.
Ein Hubschrauber der Luftwaffe, der wegen des Unwetters zunächst nicht starten konnte, kreiste über der Hügelregion und den 80 Kilometer langen Rennkurs, um nach Sportlern zu suchen, die Hilfe brauchten. „Das ist ein harter Wettkampf, und die Teilnehmer wissen, worauf sie sich einlassen“, erklärte Teilnehmer Neil Talbott. „Es war vorgeschrieben, Wärmedecken und Campingausrüstung mitzunehmen.“ Der Wettbewerb werde jedes Jahr um diese Zeit ausgetragen, weil gerade das Wetter ein Teil der Prüfung sei. Mark Weir, der eine Mine in der Gegend betreibt, erklärte, er habe 300 Athleten während der Nacht Unterschlupf geboten. „Das Wetter ist absolut schrecklich, und die Situation hier oben ist chaotisch.“ Handy-Empfang gibt es in der Region nach Angaben der Bergwacht nicht.
Der „Original Mountain-Marathon“, der erstmals 1968 ausgetragen wurden, ist ein 36-Stunden-Rennen, bei dem die paarweise laufenden Teilnehmer auch Essen und ein Zelt dabei haben. Der Lake District gehört zu den landschaftlich reizvollsten Gegenden Englands. Die Berge dort – „Fells“ genannt – sind teils knapp 900 Meter hoch. Das Gelände ist wegen der ergiebigen Niederschläge sumpfig. Im Juli war ein Extremberglauf auf die Zugspitze wegen eines unerwarteten Wettersturzes zur Katastrophe geworden. Zwei Männer starben, sechs weitere Sportler wurden mit Unterkühlungen ins Krankenhaus eingeliefert.
De Maart
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