Montag3. November 2025

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Kritik an Rating-Agenturen

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Führende Ökonomen haben die Ratingagentur Standard & Poors heftig für die Abwertung Griechenlands und Portugals kritisiert. "Wir sollten das Wohl Europas nicht von den Ratingagenturen abhängig machen", sagte der Wirtschaftsweise Peter Bofinger.

„Die Ratingagenturen haben von Beginn der Finanzkrise an versagt – warum sollte sich die Europäische Zentralbank (EZB) in dieser kritischen Phase überhaupt noch auf ihr Urteil verlassen?“, sagte Bofinger.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat am Donnerstag vor dem Hintergrund der Rating-Herabstufungen mehrerer südeuropäischer Länder vor einer übertriebenen Beachtung der Ratingagenturen gewarnt. „Im Übrigen ist kein Marktteilnehmer daran gehindert, Ratingagenturen nicht so ernst zu nehmen, wie es heute getan wird“, sagte Schäuble am Rande einer Veranstaltung in Berlin zu Journalisten.

Die intransparente Methodik der Ratingagentur beklagte der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Dennis Snower. „Es kann nicht sein, dass Ratingagenturen, die die Finanzkrise zu einem großen Teil mitzuverantworten haben, weil sie wertlosen Papieren Bestnoten verliehen haben, immer noch solch eine herausragende Rolle spielen.“

Auch der Direktor des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, ging mit den Ratingagenturen hart ins Gericht. Er verlangt, dass Ratingagenturen künftig ihre Bonitätsbewertungen graduell vornehmen müssten.

Die Bonitätsprüfer von Standard and Poor’s hatten die Kreditwürdigkeit Griechenlands sowie Spaniens und Portugals gesenkt und die Schuldenkrise damit noch verschärft.

(apn/Reuters/DJ)