(aktualisiert, 11.06.2010, 16:26 Uhr)
Augenzeugen berichteten von langanhaltendem Gewehrfeuer seit Donnerstagabend. Die Übergangsregierung entsandte Truppen und Panzerfahrzeuge nach Osch.
Viele Opfer hätte Schusswunden erlitten, sagte Gesundheitsministerin Jelena Bailinowa am Freitag. Mehr als 40 Verletzte wurden nach amtlichen Angaben in kritischem Zustand im Krankenhaus behandelt. Medienberichten zufolge griffen mit Stöcken und Steinen bewaffnete Gruppen junger Männer Geschäfte an und steckten Autos in Brand.
Mehrere Häuser standen in Flammen. Was die blutigen Zusammenstöße auslöste, war zunächst nicht bekannt.
Die Lage in Kirgistan ist seit dem Sturz von Präsident Kurmanbek Bakijew Anfang April gespannt, bei Unruhen kamen damals 85 Menschen ums Leben. Am 27. Juni wird in dem zentralasiatischen Staat in einem Referendum über eine neue Verfassung abgestimmt, und im Oktober stehen Parlamentswahlen an.
Auf einer Sicherheitskonferenz im benachbarten Usbekistan zeigten sich der russische Präsident Dmitri Medwedew und der chinesische Staatschef Hu Jintao am Freitag besorgt über die Lage in Osch und sagten der Regierung Unterstützung bei einer Beruhigung der Lage zu.
Übergangspräsidentin ruft zu Ruhe auf
Der Ausnahmezustand soll nach Regierungsangaben bis zum 20. Juni gelten. Von 20.00 Uhr bis 06.00 Uhr wurde ein Ausgehverbot verhängt. Übergangspräsidentin Rosa Otunbajewa rief in einer Fernsehansprache zur Ruhe auf. Die appelliere vor allem an die Frauen, sagte Otunbajewa: „Liebe Schwestern, findet die richtigen Worte für eure Söhne, Männer und Brüder. In der derzeitigen Lage ist es inakzeptabel, sich Gefühlen von Vergeltung und Wut hinzugeben.“
APN
De Maart
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