Stacchiotti war mit der schnellsten Meldezeit (2.02.52 Minuten) im vierten Vorlauf an den Start gegangen. Nachdem er sich bereits beim Warmschwimmen nicht wohlgefühlt hatte, fand er im Rennen nie seinen Rhythmus. In 2.04.17 schied er als Vierter des Vorlaufs und Gesamt-Neunter vorzeitig aus. Die schnellste Zeit schwamm gestern der Australier Kenneth To in 2.02.42. Als achter und letzter Schwimmer qualifizierte sich Yakov Toumarkin (Israel) in 2.04.13 für das Finale. Gold ging im Finale an Chad le Clos (Südafrika/2.00.68) vor To (2.02.51) und Dylan Bosch (2.02.59).
Über 200 m Freistil schlug der Ettelbrücker in Vorlauf vier als Sechster in 1.55.23 an. Gold ging an den Russen Andrey Ushkov (1.49.81).
Auch für Sarah Rolko kam das Aus im Vorlauf: Über 100 m Freistil erzielte sie den fünften Platz (59.56).
Heute sind dann die drei Schwimmer im Einsatz: Stacchiotti über 50 m Freistil, Rolko über 200 m Rücken und Aurélie Waltzin bei ihrem ersten Start in Singapur über 100 m Brust. Ebenfalls auf dem Programm stehen in der Leichtathletik die 400-m-Vorläufe der Mädchen, wo die Luxemburgerin Frédérique Hansen im vierten von vier Vorläufen antritt.
Unschuld verloren
Die Olympischen Jugendspiele haben unterdessen am zweiten Wettkampftag ihre Unschuld verloren. Unmittelbar vor dem Finale im Taekwondo hat der Iraner Mohammad Soleimani auf den Gold-Kampf verzichtet. Als offizielle Begründung wurde eine Verletzung angegeben. Da er im Finale auf den Israeli Gili Haimovitz getroffen wäre, wird aber auch über ein politisches Motiv für die Absage spekuliert. Es ist nicht das erste Mal, dass Sportler des Irans – der den Staat Israel nicht anerkennt – bei olympischen Wettbewerben nicht gegen israelische Athleten antreten durften. So verzichtete 2008 in Peking der Schwimmer Mohammad Alirezaei auf einen Start im Vorlauf, weil in diesem Lauf auch der Israeli Tom Beeri gemeldet war. 2004 in Athen fuhr der damals amtierende Judo-Weltmeister Arash Miresmaeili, ohne einen Kampf bestritten zu haben, nach Hause, da ihm als Gegner in der ersten Runde der Israeli Ehud Vaks zugelost worden war.Irans Teamführung begründete Soleimanis Rückzug mit einer Verletzung und dem Transport ihres Athleten in ein Krankenhaus. Daniel Oren, Teamchef der israelischen Jugendspiele-Delegation, freute sich zwar über die erste Goldmedaille, zeigte sich aber auch enttäuscht, dass sie nicht erkämpft werden konnte. „Wir wussten, dass der Iraner das Finale wohl gewonnen hätte, und wussten auch, dass er nicht antreten würde“, sagte Oren. „Das ist ihr System. Wir haben die Medaille, wir hätten sie aber lieber im Wettkampf gewonnen.“
Haimovitz war derweil über die kampflos gewonnene Medaille glücklich. „Ich will nichts mit Politik oder so etwas zu tun haben“, sagte der 17-Jährige.
Das israelische IOC-Mitglied Alex Gilady ist überzeugt, dass die Verletzung ein taktisches Manöver der Iraner war, um nicht gegen die olympischen Regeln verstoßen zu müssen und einen Eklat zu vermeiden. „Auch wenn er verletzt sein sollte, hat er Silber gewonnen, hätte auf dem Siegerpodium stehen, die israelische Hymne hören und die israelische Fahne über der iranischen sehen müssen“, sagte Gilady. „Sie haben ihn deshalb in einen Krankenwagen gesteckt, um so keine Krise zu schaffen und mögliche Maßnahmen zu vermeiden.“ Seit der Islamischen Revolution 1979 hat es keine offiziellen sportlichen Auseinandersetzungen zwischen Athleten beider Länder mehr gegeben.
Unterdessen gehen die Athleten aus Kuwait dennoch in Singapur an den Start. Am Wochenende hatte es noch geheißen, das Scheichtum sei suspendiert. Das IOC hat seine Suspendierung gegen das Land aber nun gelockert und lässt die Nachwuchssportler starten. „In Singapur sind zwar nur 204 Nationale Olympische Komitees dabei, aber alle 205 Nationen“, erklärte IOC-Sprecher Mark Adams gestern dem Sport-Informations-Dienst (SID). Das IOC hatte Kuwait wegen zu starker Einwirkung des Staates auf den Sport zum 1. Januar 2010 suspendiert.Kuwaits Flagge wurde bei der Eröffnung der Spiele nicht präsentiert. Dem Scheichtum droht ungeachtet der Lockerung der Suspendierung in Singapur ein Startverbot bei Olympia 2012 in London.dat mit dpa/sid
De Maart

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