Donnerstag6. November 2025

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Festnahmen und Verletzte bei Hamburger Schanzenfest

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Bei einem Straßenfest der linken Szene ist es im Hamburger Schanzenviertel erneut zu Krawallen zwischen Randalierern und Polizei gekommen.

Insgesamt seien in der Nacht zum Sonntag 42 Menschen vorläufig festgenommen worden, teilte ein Sprecher der Polizei am Sonntag mit.
Elf Polizisten und mehrere Zivilpersonen seien verletzt worden. Nachdem das Fest tagsüber friedlich geblieben war, begannen Randalierer gegen 23.00 Uhr an einer stark befahrenen Kreuzung Flaschen, Böller und Steine zu werfen. Laut Polizei beschädigten die Randalierer die Schaufenster mehrerer Geschäfte. Zudem steckten sie zwei Fahrzeuge sowie Müllcontainer in Brand.
Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um die Straßen rund um das Autonomenzentrum „Rote Flora“ im Schanzenviertel zu räumen. Nach Angaben der Polizeigewerkschaft befanden sich bis zu 1.500 hoch aggressive Gewalttäter im Umfeld der Flora. Um 03:20 Uhr sei der Einsatz beendet worden und weitgehend Ruhe eingekehrt. Laut Polizei waren mehr als 2.000 Beamte im Einsatz. Diese seien von acht Hundertschaften aus anderen Bundesländern und der Bundespolizei verstärkt worden.
Trotz der Ausschreitungen zog die Polizei eine positive Bilanz. Durch schnelles und konsequentes Eingreifen, nachdem erste Flaschen und Steine geflogen waren, seien weitere Krawalle in kurzer Zeit unterbunden worden, sagte Polizeisprecher Mirko Streiber.
Zudem seien bereits vor der Veranstaltung 20 Aufenthaltsverbote ausgesprochen worden sowie 42 Personen direkt angesprochen und gewarnt worden, die bereits im Zusammenhang mit dem Schanzenfest aufgefallen seien. „Durch das Konzept sind die Ausschreitungen weniger geworden als im Jahr zuvor“, sagte Streiber. Die Polizeigewerkschaft verurteilte indes die zunehmende Respektlosigkeit und die aggressive Stimmung gegen ihre Einsatzkräfte. „Bürger in Uniform müssen das aushalten und ertragen, was in der Gesellschaft aus dem Ruder gelaufen ist“, sagte der Hamburger Landesvorsitzende Joachim Lenders.
Er forderte härtere Strafen bei Angriffen aus Einsatzkräfte. Schon in den vergangenen Jahren kam es beim Schanzenfest regelmäßig zu Ausschreitungen. Die Krawalle sind eine besondere Herausforderung für die Polizei, weil sich die linken Randalierer unter Hunderte Kneipengänger mischen. Viele Feiernde flüchteten sich in der Nacht zum Sonntag nach den Zusammenstößen in die umliegenden Lokale.

APN