Von unserem Korrespondenten Joachim Penner
Auf der Grundlage einer soliden Basis an der Saar sollen benachbarte Märkte, nicht zuletzt in Luxemburg, wo die OBG bereits mit drei Firmen in Bad Mondorf vertreten ist, bearbeitet werden.
Jürgen Raber, langjähriger Vorstandsvorsitzender der OBG-Gruppe, erklärte vor Pressevertretern, das Luxemburg ein interessanter Markt bleibe, der über weiteres Ausbaupotenzial verfüge.
Nach wie vor gebe es im Großherzogtum eine beachtliche Nachfrage nach Bauleistungen. Weil es sich um ein wohlhabendes Land handele, würde auch auf Qualität viel Wert gelegt. Das komme den aus Deutschland stammenden Anbietern durchaus entgegen.
Das besondere Partnerschaftsmodell der OBG-Gruppe, nämlich Baufirmen mit unterschiedlicher Eigentümerstruktur und speziellem Leistungsangebot unter einem Dach zu bündeln, werde auch in Zukunft tragen, weil die Gruppe rasch auf Marktveränderungen reagieren könne.
Als jüngsten Partner stellte Raber die aventas.bau (Illingen) vor. Sie sei in Sachen Betonsanierung und Spezialtiefbau einschließlich ,,Microtunneling“ bereits erfolgreich, so der geschäftsführende Gesellschafter Carsten Schade.
Nicht umsonst habe sich die OBG über fast ein halbes Jahrhundert durch Qualität, Wirtschaftlichkeit und Innovation über alle Baukrisen hinweg behauptet und nie rote Zahlen geschrieben und in den letzten 25 Jahren keinen Tag Kurzarbeit gefahren.
Dabei sieht Raber, der seine Funktion als Vorstandsvorsitzender an Norbert Recktenwald abgibt und in den Aufsichtsrat wechselt, starke Veränderungen auf das Baugewerbe zukommen, nicht zuletzt wegen des unabwendbaren demografischen Wandels und des wachsenden Kostendrucks auf die öffentlichen Haushalte.
Nie rote Zahlen geschrieben
Die Baunachfrage werde sich so auf das absolut Notwendige konzentrieren und sich strukturell verändern.
Im Straßenbau werde die Erhaltung bestehender Bauwerke, wie zum Beispiel Brücken, an Bedeutung gewinnen. Im Wirtschaftsbau würden zunehmend Leasing-Modelle Platz greifen, indem ein Unternehmen beispielsweise in einer Betriebshalle, die nach den Vorgaben des Mieters errichtet wurde, produziert, das Eigentum aber bei einem Dritten, etwa bei der OBG, liegt (Property-Management).
Das Bauen werde insgesamt billiger werden müssen. Allerdings nicht auf Kosten der am Bau Beschäftigten. „Die Löhne müssen steigen!“, unterstrich Raber ausdrücklich.
Der Schwerpunkt der Tätigkeit der OBG-Gruppe liegt vorerst noch im Saarland, wo etwa die Hälfte aller Leistungen erbracht wird.
An zweiter Stelle rangiert die Pfalz mit 25 Prozent – vor Luxemburg mit 15 Prozent, gefolgt von Rhein-Main mit zehn Prozent Umsatzanteil.
Derzeit erwirtschaftet die Gruppe nach den Worten von Finanzvorstand Helmut Kruppke 120 Millionen Euro Umsatz mit 600 Mitarbeitern. Bis 2014 sollen die Erlöse auf 150 Millionen Euro steigen. Dabei stützt sich die Gruppe vornehmlich auf die Zusammenarbeit mit Handwerkern aus der Region, so dass die meisten Aufträge im Lande blieben.
De Maart
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