Samstag25. Oktober 2025

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Demnächst 2.000 eingeschriebene Anwälte in Luxemburg

Demnächst 2.000 eingeschriebene Anwälte in Luxemburg

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Zurzeit sind sie zu 1.750, doch 279 zusätzliche Kandidaten sind für den Beruf des Advokaten eingeschrieben. Die Mehrheit sind Franzosen. Luxemburgs Rechtsanwaltskammer zog am Dienstag Bilanz und legte interessante Statistiken vor.

Romain Durlet

Me Gast Stein, derzeitiger Präsident der Rechtsanwaltskammer des Bezirksgerichts Luxemburg, wird auch im Gerichtsjahr 2010/2011 diesen Posten bekleiden. Er betonte, dass die Zahl der Advokaten in den vergangenen Jahren rapide angestiegen sei und dass man demnächst mit 2.000 Berufskollegen rechnen müsse. 2004 waren es erst 1.200!

Insgesamt sind 24 verschiedene Nationalitäten vertreten. Die Luxemburger Anwälte machen nur ein Drittel aus, nämlich 551, während die Franzosen mit 776 führend sind, gefolgt von den Belgiern mit 186 und den Deutschen mit 114. Me Stein unterstrich, dass rund 800 bei der Rechtsanwaltskammer eingeschriebene Juristen Frauen sind.

Um die Arbeit zu bewältigen, sind adäquate Einrichtungen notwendig. So wird das Anwaltshaus im Grund instand gesetzt, Räumlichkeiten werden in der „Cité judiciaire“ zur Verfügung gestellt und eine bessere Informationspolitik geschieht über den Weg von Newslettern, Rundschreiben und Weiterbildung. Ein Konferenzzyklus als „formation continue“ ist wie in den vergangenen Jahren vorgesehen und war in der Vergangenheit jeweils ein großer Erfolg.

Die Rechtsanwaltskammer wird verstärkt in die gesetzgeberischen Initiativen eingebunden und gibt ihre jeweiligen Stellungnahmen ab.
Ein wichtiges Gutachten betrifft jetzt die geplante Verstärkung der Verfolgung in Fällen von Terrorismus und Weißwäsche von Geldern.

Mit dem geplanten Gesetz zeigen sich die Anwälte unzufrieden, weil es ihrer Meinung nach zu weit geht. „Ce projet veut étendre la ‚mini-instruction‘ introduite par la loi du 6 mars 2006 aux infractions relatives au financement du terrorisme et au blanchiment, domaines jusqu’à maintenant expressément exclus de cette ‚mini-instruction‘, par le biais de laquelle le Procureur d’Etat peut requérir au juge d’instruction d’ordonner une perquisition, une saisie, une expertise, l’audition d’un témoin, sans qu’une instruction préparatoire ne soit ouverte.“

Dies bedeute, so der Präsident der Rechtsanwaltskammer, dass ein Anklagesystem geschaffen würde, das sie nicht hinnehmen könnten. Der Vorstand würde sich dem also formell widersetzen.

Schließlich hob Me Stein die gute Zusammenarbeit mit den Berufskollegen aus Mali hervor. Ab heute Morgen sollen zwei Anwälte ein sechswöchiges Praktikum in Luxemburg absolvieren.

5.500 bis 6.000 Beschäftigte

Der Vizepräsident der Luxemburger Anwaltskammer, Me Guy Harles, nahm am Dienstag Morgen die Politik der Regierung unter die Lupe und erklärte, die angekündigten Projekte zur Verbesserung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit seien nicht durchgezogen worden; die Reform bei Fallimenten sei nicht einmal eingeleitet worden.

Die Reglementierungen, die sich im Banken- und Finanzsektor aufdrängen würden, müssten den liberalen Charakter unserer Gesetzgebung wahren und gleichzeitig die Transparenz der Affären gewährleisten.
Me Harles betont, dass man, wenn man die Anwälte und ihre Bürohilfen zusammenzähle, auf insgesamt 5.500 bis 6.000 Beschäftigte komme.

Zum ersten Mal nahm auch der Diekircher Präsident der Anwaltskammer seines Gerichtsbezirks an der Rentrée-Pressekonferenz teil. Me François Gengler unterstrich, dass in seinem Bezirk nur 31 Anwälte tätig seien, dass dies aber die höchste Zahl seit 1928 darstelle.

Die Arbeit der Diekircher Anwaltskammer wächst ständig. Im vergangenen Gerichtsjahr wurden beispielsweise allein 570 Anfragen auf juristischen Beistand behandelt.
Auf europäischem Gebiet will man sich zusätzlich engagieren. Die Anwaltskammer des Diekircher Bezirks besteht nur aus drei Advokaten. Kein Wunder, dass ihnen die Arbeit nicht ausgeht …