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„Geiz ist geil“ oder „Wir hassen teuer“ – die Werbekampagnen von Saturn könnten klarer nicht sein. Der Elektronikgigant verspricht, preiswerter als die Konkurrenz zu sein. „Unter Konkurrenz verstehen wir alle Geschäfte in einem Umkreis von 30 Kilometern“, sagt Valère Somers, Finanzchef von Saturn Luxemburg.
Preiswert setzt Saturn aber nicht mit minderwertig gleich. „Wir haben ausschließlich Marken in unserem Sortiment“, bekräftigt Axel Gruenewald, Country-Manager von Luxemburg. Saturn habe immer die letzten Neuheiten im Angebot. „Schneller und preiswerter als die Konkurrenz“, laute das Motto. Es sind ständig Saturn-Mitarbeiter auf Achse, die sich die Preise bei der Konkurrenz anschauen und vergleichen. Zudem verfügt Saturn eigenen Angaben zufolge immer über 20 Prozent mehr Lagerware als die anderen.
Dabei bezieht Saturn seine Ware über die landesüblichen Importeure und nicht etwa direkt aus Asien oder über sein Netzwerk. „Jeder Saturn-Markt funktioniert eigenständig“, so Somers.
Demnach werden auch die Preise an die lokale Konkurrenz angepasst.
Luxemburger sind technikbegeistert
Die Eigenständigkeit biete den einzelnen Geschäften die Möglichkeit, sich auf die Wünsche und Bedürfnisse der lokalen Kundschaft zu konzentrieren.
Die Luxemburger Kundschaft unterscheide sich durchaus von jener aus den Nachbarländern: „Hierzulande sind die Kunden sehr technikbegeistert und wollen immer das Neueste und Beste haben“, sagt Gruenewald. Aus diesem Grund biete der neue Markt in der Hauptstadt einen Apple-Store, einen Sony- und einen HP-Bereich.
Im Gegensatz zu Esch-Belval wird in Luxemburg das Unterhaltungsangebot großgeschrieben. In der avenue de la Gare ist mehr Betrieb – Saturn rechnet mit mehr Spontankäufen.
Saturn baut sein Geschäft aber nicht nur in Luxemburg aus: Dieses Jahr will die Kette ihr erstes Geschäft in Russland eröffnen. Nach Esch-Belval im Jahr 2008 hat Saturn im vergangenen Jahr Filialen in der Türkei und der Schweiz eröffnet. Ein Drittel der Saturn-Standorte befindet sich heute außerhalb Deutschlands.
Der erste Saturn-Markt wurde 1961 in Köln eröffnet: Dort wurden Unterhaltungsgeräte exklusiv an Diplomaten verkauft. 1969 begann das Geschäft mit Privatkunden. Damals wie heute setzte der Konzern auf die Vorführung von Geräten.
Ab 1972 eroberte Saturn die Kundschaft mit Discountpreisen.
1985 begann der Konzern zu expandieren. Vor 25 Jahren wurde der zweite Saturn in Frankfurt-am-Main eröffnet.
1994 beginnt die internationale Expansion in Österreich. Fünf Jahre später ist der französische Markt an der Reihe.
Seit 1996 ist der deutsche Warenhauskonzern Metro mehrheitlich an der Media-Saturn-Holding beteiligt.
De Maart
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