In einer Moschee in dem Ort Darra Adam Khel hatten sich nach Angaben der Polizei Hunderte von Gläubigen zum Freitagsgebet versammelt, las ein Selbstmordattentäter zuschlug. 67 Gläubige starben.
Bei dem Selbstmordattentäter handelte es sich nach Polizeiangaben offenbar um einen jungen Mann im Teenageralter. Die Explosion habe das Dach der Moschee einstürzen lassen. Hunderte Gläubige, die sich im Inneren des Gebäudes aufgehalten hatten, seien von den Trümmern verschüttet worden. Ein Augenzeuge erklärte, unter den Toten und Verletzten seien alte Menschen und Kinder. „Überall ist Blut, überall liegen Leichenteile“, sagte Zafar Khan, der den Opfern zu Hilfe eilte. Einem Fernsehbericht zufolge haben die pakistanischen Taliban die Verantwortung für den Anschlag übernommen.
Mögliche Gründe
Nach Angaben der Behörden war die Moschee möglicherweise zum Ziel des Anschlags geworden, weil sich Stammesälteste aus der Region, die mit einer Miliz gegen die Taliban vorgehen, zuletzt häufig hier getroffen hatten. An diesem Freitag seien die Taliban-Gegner jedoch nicht im Gebäude gewesen. Stammesgruppen, die gegen die Taliban kämpfen, werden von der pakistanischen Regierung ausdrücklich unterstützt.
Wenige Stunden später wurden bei einem Anschlag mindestens drei weitere Menschen in einer Moschee in Peshawar getötet, die in Verbindung zu Anti-Taliban-Milizen steht, die im Nordwesten mit Unterstützung den pakistanischen Streitkräften gebildet wurden. Die Bombe explodierte laut Polizeiangaben in einem Außenbezirk der Stadt Peshawar. Mehrere Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt, genaue Zahlen wurden aber nicht genannt.
In den vergangenen Monaten waren Moscheen und Heiligtümer in Pakistan bereits häufiger Ziel von Anschlägen. In dem Land kommt es auch immer wieder zu Gewalttaten zwischen Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen des Islams. Bei einem Selbstmordanschlag in der Stammesregion Mohmand wurden im Juli 102 Menschen getötet und 168 verletzt. Der Anschlag richtete sich gegen Stammesälteste, die sich den Taliban widersetzten und sich mit einem Regierungsvertreter trafen.
dapd
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