Die EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard betonte die Notwendigkeit einer ausbalancierten Paketlösung, in der die unverbindlichen Bekenntnisse der Klimakonferenz in Kopenhagen im vergangenen Jahr umgesetzt werden sollen.
Die EU-Staaten haben sich bislang darauf verständigt, ihren Treibhausgasausstoß bis 2020 um 20 Prozent verringern. Hedegaard bekräftigte die bisherige Zusage der EU, die Treibhausgasemissionen bis 2020 dann um 30 Prozent zu senken, wenn andere Staaten vergleichbare Angebote machten. Alle müssten sich bewegen, sagte Hedegaard und verwies darauf, dass es kaum eine andere Region gebe, die vergleichbare Ziele habe.
Umweltorganisationen appellieren an Vorreiterrolle der EU
Der WWF forderte von der EU ein klares Signal, die Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel zu erhöhen. „Ein klares Bekenntnis der EU, ihren Treibhausgasausstoß bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, könnte ein Katalysator für die klimapolitische Entwicklung der EU und den internationalen Klimaprozess sein“, sagte Regine Günther, Leiterin des Bereichs Klima- und Energiepolitik beim WWF Deutschland.
Zukunft des Kyoto-Protokolls ungewiss
Mit einem umfassenden Abkommen, das das derzeit geltende Kyoto-Protokoll ersetzen könnte, rechnet in Cancún kaum noch jemand. Diskutiert wird stattdessen über eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Abkommens, das Ende 2012 ausläuft. Für die Zeit danach gibt es derzeit noch keine Regelung. Hedegaard bekräftigte, dass die EU bereit sei, sich auf eine Neuauflage des Protokolls einzulassen. Mehrere Staaten, darunter auch Japan, haben dies in der ersten Woche der Verhandlungen jedoch abgelehnt.
Unterdessen stellten die Organisationen Germanwatch und CAN Europe in Cancún den Klimaschutzindex 2011 vor, ein Ranking der 57 größten CO2-Produzenten und ihrer Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel. Am besten schnitten Brasilien, Schweden und Norwegen ab, die auf dem vierten bis zum sechsten Platz liegen. Erneut blieben die ersten drei Plätze frei: Diese sind reserviert für Länder, die genug Klimaschutz umsetzen, um unterhalb der globalen Erwärmung von 1,5 Grad Celsius zu bleiben. Saudi-Arabien, Kasachstan, Australien und Kanada bilden die Schlusslichter des Rankings.
dapd
De Maart

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