Montag27. Oktober 2025

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Fünf Mal zu Obst oder Gemüse greifen

Fünf Mal zu Obst oder Gemüse greifen
(Gouvernement)

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LUXEMBURG - Gesunder Geist wohnt bekanntlich in einem gesunden Körper. Eine aktuelle Aktion des Gesundheitsministeriums soll die Menschen daran erinnern, fünfmal täglich Obst oder Gemüse zu essen.

Die Idee der Aktion „I love my body – Fünf Mal obst und Gemüse täglich“ ist nicht neu. Seit 2007 läuft das Projekt inzwischen. Die aktuelle Kampagne „soll Menschen erreichen, die wir sonst kaum erreichen können“, erklärt Yolande Wagener aus dem Gesundheitsministerium. Die Idee ist plakativ und sticht deshalb ins Auge: 22 Linienbusse werden mit der Botschaft für gesundes Essen beklebt und auf die Straße geschickt. „Fünf Mal zum Obst oder Gemüse täglich greifen“ lautet die Botschaft. Seit dem 16. Januar sind diese Busse in Luxemburg unterwegs. Die Kampagne wird am 16. Februar beendet. Als eine greifbare Erinnerung an der „gesunden“ Botschaft soll Obst an Passanten am Hauptbahnhof und auf dem Campus „Geeseknäppchen“ in Luxemburg-Stadt und in Ettelbrück ausgeteilt werden.

Am 16. Februar wird Obst wie f olgt ausgeteilt:
7 Uhr bis 9.30 Uhr – Hauptbahnhof Luxemburg-Stadt
9 Uhr – 11 Uhr – Campus „Geesseknäppchen“
Mittags in Ettelbrück (genaue Uhrzeit wird noch bekannt gegeben)

Bereits mit dem ministeriellen Programm „Gesund Iessen, Méi bewegen“, das 2006 ins Leben gerufen wurde, setzen sich fünf Ministerien ressortübergreifend für die Gesundheit der Bürger ein. Konkret geht es um den Kampf gegen Übergewicht in der Bevölkerung. Seit den achtziger Jahren hat sich die Zahl der Menschen, die in Europa unter Übergewicht leiden, bereits verdreifacht, betont das Gesundheitsministerium in einem aktuellen Schreiben. In Luxemburg, laut einer Studie von Ceps/Instead, ist das Problem bei Kindern besonders gravierend: Jedes fünfte Kind ist zu schwer. Die Übeltäter sind immer die gleichen: Falsche Ernährung und zu wenig Bewegung.

Gesundheit für jedermann

Doch einen Mentalitätswechsel, der für eine Umstellung der Lebens- und Essensgewohnheiten in der Gesellschaft sorgen kann, ist nicht mit einem großen Event vollbracht. Viel mehr spielen hier sozio-ökonomische Gründe eine wichtige Rolle. Unter anderem müsse man sich mit der Frage nach der Armut in einem reichen Land auseinander setzen, so Yolande Wagener vom Gesundheitsministerium gegenüber Tageblatt.lu. „Denn es ist manchmal nicht so einfach, dass jede Familie sich frisches Obst und Gemüse leisten kann“, so Wagener und spricht damit ein Tabu-Thema an.

Eine rezente Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewies bereits, dass Übergewicht bei Kindern nicht nur auf den hohen Fast-Food-Konsum zurückzuführen ist. Kinder aus sozialschwachen Familien sind am häufigsten betroffen. Oft fehlen das gemeinsame Kochen und Essen und der Austausch miteinander. Im Gegenzug beherrschen elektronische Spiele, Internet und Fernsehen das Familienmiteinander. Bewegung wird in diesem Kontext zur Nebensache.

Viele Partner helfen

Das Übergewicht ist für zahlreiche Krankheiten verantwortlich (Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes), aber auch Ausschluss aus der Gesellschaft bis hin zu Depressionen. Damit aber dieser gesellschaftlichen Entwicklung ein Riegel vorgeschoben wird, engagieren sich seit Längerem neben den Familien-, Sport-, Unterrichts-, Gesundheits- und Agrarministerium auch zahlreiche Partner vor Ort. „Wir sind sehr dankbar für die breite Unterstützung unserer Partner vor Ort, die helfen, unsere Ideen in die Realität umzusetzen“, bedankt sich Wagener für die Hilfe.

Für die Gesundheit wird auf vielen Fronten gekämpft, erklärt Yolande Wagener. Ziel des europäischen Projekts „Fruit For School“, das in Luxemburg vom Agrarministerium koordiniert wird, ist es, den Schülern den regelmäßigen Verzehr von Obst und Gemüse schmackhaft zu machen. Die Aktion „I love my Body-Fünfmal Obst und Gemüse pro Tag“ hingegen richtet sich an die breite Öffentlichkeit.

„Eigentlich wissen wir alle, was gesundes Essen theoretisch bedeutet. Nur wir setzen es viel zu selten im Alltag um“, so Wagener abschließend. Es ist klar, dass ein Mentalitätswechsel nicht von oben herab durchgesetzt werden kann. Jeder Einzelne ist gefordert, an seine Gesundheit zu denken. Und auch wenn man nur mit einem Apfel oder Salat täglich beginnt, Hauptsache man vergisst es nicht gleich am nächsten Tag.