Freitag7. November 2025

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Englands Verband nimmt nicht teil

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Aus Protest wird Englands Fußballverband FA nicht an der Präsidentschaftswahl des Weltverbands FIFA am 1. Juni teilnehmen.

Die jüngsten Ereignisse machen es schwierig, einen der beiden Kandidaten zu unterstützen, sagte FA-Vorsitzender David Bernstein am Donnerstag nach einer Sitzung im Londoner Wembley-Stadion. Amtsinhaber Joseph Blatter und Herausforderer Mohamed bin Hammam haben sich im Mutterland des Fußballs wegen der von Korruptionsvorwürfen überschatteten WM-Vergabe unbeliebt gemacht. Bei der WM 2018 war England Russland unterlegen, die WM 2022 ging überraschend an bin Hammams Heimatland Katar.

Nach den Korruptionsvorwürfen aus England will die FIFA im Zusammenhang mit der WM-Vergabe nach Katar den Informanten der englischen „Sunday Times“ befragen. Die Zeitung habe zugestimmt, dass ihr Informant nach Zürich kommt, sagte FIFA-Chef Blatter am Donnerstag. „Dann werden wir diskutieren und die Sache untersuchen“, kündigte Blatter an.

Beschuldigungen

In einer Parlamentsanhörung in der vergangenen Woche hatte der Politiker Damian Collins zwei Angehörige der FIFA-Exekutive beschuldigt, je 1,5 Millionen Dollar für ihre Stimmabgabe zugunsten des Wüstenstaates erhalten haben. Collins hatte sich dabei auf einen Bericht der „Sunday Times“ berufen. Katars Fußball-Verband hat alle Anschuldigungen im Zusammenhang mit der WM-Vergabe von sich gewiesen.

Auch der ehemalige FA-Chef hatte bei der Parlamentsanhörung in London zur gescheiterten WM-Bewerbung Englands Vorwürfe erhoben. Laut Lord David Triesman hätten vier Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees vor der Vergabe der WM 2018 Gegenleistungen für ihre Stimme gefordert. Collins hatte die Anschuldigen auf zwei weitere Funktionäre ausgeweitet.

Vor der WM-Vergabe für die Turniere 2018 (Russland) und 2022 (Katar) waren die FIFA-Exekutiv-Mitglieder Amos Adamu (Nigeria) und Reynald Temarii (Tahiti) unter dem Verdacht der Bestechlichkeit suspendiert worden. Beide hatten die Vorwürfe einer Verletzung des Ethik-Codes der FIFA aber bestritten. Sie waren auf von englischen Journalisten fingierte finanzielle Offerten für die Stimmabgabe eingegangen und dabei heimlich gefilmt worden.