Donnerstag23. Oktober 2025

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‚Här Minister, dat ass ganz gutt investéiert Geld‘

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ESCH - Am Montag wurde das gemeinsame Projekt des "Centre hospitalier Emile Mayrisch" (CHEM) und des "Centre François Baclesse" (CFB), sprich das Artur, in Anwesenheit von mehr als 200 geladenen Gästen offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Artur, wer ist Artur? U.a. auf diese Frage bekamen die Gäste am Montag eine Antwort.

Mit den Worten „Här Minister, dat ass ganz gutt investéiert Geld!“, kommentierte der Präsident des „Groupement dintérêt économique Artur“ (GIE), Henri Hinterscheid, die staatliche Bezuschussung des 50-Mio.-Euro-Projekts. Stolze 80 Prozent der Kosten für die „Association radio thérapie – urgences“, kurz Artur, hat nämlich das Gesundheitsministerium unter Minister Mars di Bartolomeo übernommen.

„Zen“

Nachdem Hinterscheid auf die Entstehungsgeschichte des Projekts und die Notwendigkeit der Gründung eines GIE eingegangen war, widmete er sich in seiner Ansprache dem gewagten Konzept, des vom Escher Architektur-Büro Jim Clemes entworfenen Gebäudes. „Zen“, laute hier das Stichwort. Weil die Patienten und Besucher beim Betreten eines Krankenhauses immer mit ihren Urängsten konfrontiert würden, habe man Inseln des Friedens und der inneren Einkehr geschaffen.

In Sachen Resourcen schonen, sei das CHEM schon immer richtungsweisend gewesen. Und so sei Artur ein Niedrigenergie-Gebäude geworden. „Et kann een net intern reparéieren an extern zerstéieren“, umschrieb Hinterscheid den Schritt zur ökologisch nachhaltigen Entscheidung.

„Et ass en zentraalt Kapitel, dat mer haut opschloen“, unterstrich Lydia Mutsch in ihrer Funktion als Verwaltungsratspräsidentin des CHEM die Wichtigkeit des Projekts für die medizinische Versorgung nicht nur für Esch, sondern für die gesamte Region. Trotzdem gebe es noch viel Nachholbedarf, und so sei die Umsetzung des Artur-Projekts wohl ein sehr wichtiger, aber bestimmt nicht der letzte Schritt. Im CHEM werde deshalb auch an der Entwicklung von Zukunftsstrategien gearbeitet.

Den Blick nach vorne gerichtet

Auch ihr Kollege vom „Centre François Baclesse“, Verwaltungsratspräsident Dr. Philippe Turk, sah das Fest am Montag, dieses feierliche Ritual der Einweihung, als einen Moment, in dem man sich nicht nur über das Erreichte freuen dürfe, sondern auch den Blick in Richtung Zukunft und neue Herausforderungen richten müsse.

Die Einheit für Radiotherapie habe sich mit Artur flächenmäßig verdreifacht. Mittels modernster Bestrahlungstechnik werde man in naher Zukunft – die Anlagen in den Bunkern im Untergeschoss sind noch nicht vollends installiert – Radiotherapie auf höchstem europäischen Niveau anbieten können.

Neben der Steigerung der Kapazitäten und der Qualität der Leistungen will sich das „Centre Baclesse“ nun aber auch der Optimierung der „Software“, also des Managements, der Organisation usw. widmen.

„Déi bescht Behandlung an déi bescht mënschlech Ënnerstetzung vun de Patienten op hirem Wee“ ist eines der erklärten Ziele des Verwaltungsratspräsidenten.

Zwischenetappe

Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo sieht die Umsetzung des Artur-Projekts ganz klar als eine Zwischenetappe für das CHEM, das sich langsam, aber sicher nicht mehr als „Escher Haus“, sondern als Krankenhaus des Südens verstehen müsse. Es sei in seinen Augen wichtig, dass die drei fusionierten Krankenhäuser (Esch, Differdingen und Düdelingen) neue Konzepte entwickeln und gemeinsam das Krankenhaus der Zukunft planen. Eine Einladung an die Entscheidungsträger, weitere Etappen zu planen, die allerdings ausdrücklich nur Gültigkeit hat, wenn das gesamte Krankenhauswesen bei dieser Planung berücksichtigt wird.

Dort, wo es notwendig ist, sollen sie es wagen, Kompetenzzentren zu schaffen. Entweder aus eigenen Stücken oder „fräiwëlleg … incistéiert“, so Di Bartolomeo. Ein Schmunzeln geht durch die Masse der Gäste in der neuen Eingangshalle – durch die sich übrigens während der Zeremonie immer wieder verdutzte Patienten ihren Weg bahnten.

Und alles das würde, laut dem Gesundheitsminister, viel leichter von Hand gehen, wenn es denn nicht immer bloß bei Lippenbekenntnissen bleiben würde.