Unruhe vor den Sommerferien bei den Belegschaften von Cargolux und Luxair. Auslöser sind die Nachrichten, dass ein wichtiger Vertrag zwischen beiden Gesellschaften neu ausgehandelt werden könnte. Es geht dabei um den Handling-Vertrag zwischen beiden Firmen. Luxair wickelt am Cargo Zentrum unter anderem die Auf- und Beladungsarbeiten für Cargolux ab.
Die neue Vereinbarung wurde bereits im Februar ausgehandelt, aber noch nicht unterschrieben. Das kann frühestens nach Abschluss der Übernahmeprozedur der Cargolux-Anteile durch Qatar Airways der Fall sein, sieht der Vertrag zwischen Cargolux und Qatar Airways vor. Informationen, dass der neue Anteileigner von Cargolux das Abkommen in Frage stellen könnte, beunruhigen seit vergangene Woche die Belegschaften.
Treffen am Donnerstag
Die Gewerkschaften wollen Aufschluss von politischer Seite. Der OGBL hatte bereits vergangene Woche um einen Termin bei Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler gebeten. Das Treffen soll am Donnerstag stattfinden. Daran beteiligen wird sich auch der LCGB. Die Gewerkschaft ist jedoch ungeduldig. „Wir erwarten ein schnellstmögliches Signal von der Politik“, sagte uns Aloyse Kapweiler, Gewerkschaftssekretär, am Montag.
Anders als der OGBL sah der LCGB dem Deal Qatar Airways-Cargolux eher gelassen entgegen. Während der OGBL die Übernahme von 35 Prozent der Cargolux-Aktien durch die katarische Firma ablehnte und auf mögliche Gefahren hinwies, hielt sich der LCGB mit Kritik zurück. Nach Unterredungen mit den Ministern noch im Mai, bei der die Gewerkschaften über das Übernahmeprojekt informiert worden waren, sah der LCGB nur Vorteile für den Standort Luxemburg. Der Deal würde dem Cargo Zentrum zusätzliche Fracht bringen. Nun fragt man sich beim LCGB, ab den Gewerkschaften damals alles gesagt worden sei, so Kapweiler. „Da hat jemand geschlafen“, sagt er.
Der OGBL hat für Donnerstag zu einer Protestaktion vor dem Nachhaltigkeitsministerium auf Kirchberg aufgerufen. Der LCGB wird sich nicht daran beteiligen. Man wünsche sich vom Minister eine klare Aussage, was Sache ist. Allzu groß ist die Verunsicherung bei den Beschäftigten, sagt Kapweiler.
De Maart

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