Sonntag9. November 2025

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Banken wieder im grünen Bereich

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Nach den drastischen Kursstürzen vom Vortag haben sich die Aktienkurse der französischen Großbanken am Donnerstagvormittag erholt.

Nach ihrem schweren Kursrutsch haben sich die Titel der französischen Großbanken Société Générale und Crédit Agricole an der Pariser Börse wieder erholt. Unmittelbar nach der Ankündigung eines für Dienstag geplanten Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in Paris zog der Kurs der Aktienwerte der Société Générale um 0,50 Prozent auf 22,26 Euro an. Die Werte der Crédit Agricole legten um 2,31 Prozent auf 6,21 Euros zu. Der Kurs der BNP Paribas gab nur noch um 1,07 Prozent auf à 35,22 Euro nach.

Die Bankwerte waren am Vortag zeitweise um zweistellige Beträge abgesackt. Als Grund dafür wurden Gerüchte gesehen, die die Solidität der französischen Banken in Frage gestellt hatten. Die Finanzmarkt-Aufsicht AMF warnte am Donnerstagnachmittag vor unbegründeten Gerüchten, die das Funktionieren des Marktgeschens beeinflussten. Die Société Générale forderte daraufhin die Finanzmarktaufsicht AMF auf, den Ursprung von „vollkommen haltlosen Marktgerüchten“ zu ermitteln. Die AMF wollte sich am Donnerstag zunächst nicht zu dieser Bitte äußern. „Wir beobachten in Zeiten von Turbulenzen ganz besonders, ob die Märkte ordnungsgemäß funktionieren“, sagte eine Sprecherin der dpa. Dabei habe man natürlich auch die Bankwerte im Auge.

Vom Handel ausgesetzt

Zum Handelsstart am Donnerstagmorgen wurden die Aktien der Société Générale kurzzeitig vom Handel ausgesetzt. Dies habe aber allein technische Gründe gehabt, hieß es von Analysten.

Als möglichen Hintergrund der besonderen Anfälligkeit seines Instituts für die Gerüchte nannte Société-Générale-Chef Frédéric Oudéa den vor zwei Jahren eingeleiteten Strategiewechsel mit tiefgreifende Veränderungen des Geschäftsmodell. Der Wandel werde aber mit der Zeit überzeugen, sagte er der französischen Tageszeitung „Le Figaro“. Das Gerede über Probleme der Bank sei vollkommen unbegründet.

Keine besonderen Verluste

„Wir haben keinerlei besonderen Verlust erlitten und unsere derzeitige Performance ist zufriedenstellend“, erklärte Oudéa. Die harte Kernkapitalquote („Core Tier 1“) liege bei 9,3 Prozent. Beim jüngsten Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht kam die Société Générale auf einen Wert von 6,6 Prozent und lag damit deutlich über der geforderten Quote von mindestens fünf Prozent.

Bereits am Mittwochabend hatte die Bank betont, dass der jüngst publizierte Gewinn von 1,6 Milliarden Euro im ersten Halbjahr solide sei und alle Belastungen durch den Rettungsplan für Griechenland berücksichtige. Die Risiken seien gemäß der Empfehlungen Institute of International Finance miteingerechnet, sagte Oudéa.