Am 8. Dezember 2008 wurde diese Entscheidung in der Brüsseler EU-Kommission gefällt. In mehreren Tranchen wurden die alten Glühbirnen aus dem Handel genommen. Mittlerweile sind wir beim zweitletzten Schritt angelangt.
Zum Gebrauch der Energiesparlampen gibt es einiges, das der Verbraucher wissen sollte: So eignen sich Energiesparlampen nicht für jeden Standort. Werden sie zu oft an- und wieder ausgeschaltet, kann dies ihre Lebensdauer einschränken.
Auch Temperaturschwankungen, zum Beispiel durch den Gebrauch im Außenbereich, bekommen den Nachfolgern der Glühbirne nicht wirklich. Dazu kommt, dass die Energiesparlampe bereits jetzt als Statthalter angesehen wird. Die Zukunft gilt den LED-Leuchten. Sobald diese Technik ausgereifter und vor allem billiger ist, dürfte auch die Energiesparlampe ausgeleuchtet haben.
Mit dem Verschwinden der herkömmlichen Glühlampe aus dem Handel und dem Gebrauch von Energiesparlampen sollen, so Berechnungen der EU-Kommission, jährlich 15 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Auch der Verbraucher soll vom Wandel in der Lampenfassung profitieren: Trotz des rund zehn Mal teureren Anschaffungspreises soll die Energiesparlampe, über die gesamte Nutzungsdauer gesehen, dem Verbraucher etwa 80 Euro sparen.
Licht der Glühbirne nachahmen
Auch das oft vorgebrachte Argument eines kälteren, sterileren Lichts der Energiesparlampe gegenüber der Glühbirne wollen die Hersteller entkräften. Neuere Exemplare würden das Licht der Glühbirne quasi nachahmen. Wichtiger Anhaltspunkt ist hierbei die Farbtemperatur. Sie wird in Kelvin angegeben. Ein wärmeres Licht, das der Glühlampe möglichst nahe komme, soll mit Werten um 3.000 Kelvin erreicht werden.
Viel Kritik musste die Energiesparlampe auch wegen ihres Quecksilbergehalts einstecken. Aufgrund dieses Inhaltsstoffes darf die Energiesparlampe nicht über den Hausmüll entsorgt werden, wie das bei der Glühbirne der Fall ist. Die Energiesparlampe gehört auf den Wertstoffhof, und auch dort in spezielle Behälter, in die sie möglichst behutsam abgelegt werden soll. Gehen Energiesparlampen zu Bruch, kann das Quecksilber entweichen. Recycelt bzw. entsorgt werden die Problemstoffe nicht in Luxemburg, sondern in Antwerpen. Das Verwertungsunternehmen Indaver Relight übernimmt diese Aufgabe.
Der Verbraucher trägt dabei einen Teil der Recycling-Kosten. Sechs Cent pro gekaufte Lampe sind es in Luxemburg. Das Geld fließt vom Handel an die Ecotrel Asbl. Diese leitet es dann zum Beispiel an die „Superdreckskëscht“ weiter.
Schlechte Energiebilanz
Ein Hauptkritikpunkt an der klassischen Glühbirne ist deren schlechte Energiebilanz. Nur etwa fünf Prozent des Stroms werden in Licht umgewandelt. Der Rest verlässt die Birne als Wärme. Eine deutsche Firma hat sich dieses „Fehlverhalten“ zunutze gemacht.
Wenn die Glühbirne schon so viel Wärme abgibt, könnte sie doch gleich als Heizung dienen, oder? Und so wurde der „Heatball“ geboren, der Hitzeball. Praktischerweise passt er in jede herkömmliche Lampenfassung. Noch praktischer ist, dass er abseits der Wärme, als Nebenprodukt sozusagen, auch noch Licht abwirft. Und dafür benötigt der „Heatball“ nur etwa fünf Prozent seines Stromverbrauchs. Ganz schön praktisch so was.
Hamsterkäufe in den Baumärkten
Wer partout nicht auf seine lieb gewonnene Glühbirne verzichten will, dem bleibt noch etwas Zeit. Ab Donnerstag dürfen die Produzenten zwar keine mehr herstellen. Der Handel kann seine Restbestände aber noch verkaufen. Ein cleverer Händler hat sich unter diesen Umständen wohl eingedeckt. Bei einem großen Baumarkt nachgefragt, wurde uns bestätigt, dass es durchaus zu Hamsterkäufen komme.
Aber nicht erst die letzten Tage. Ein solches Verhalten sei schon einen guten Monat zu sehen. Auch ein anderer Baumarkt bestätigte uns noch stattliche Lagerbestände. 169 Stück seien noch zu haben. Zwar seien noch 319 da, jedoch habe ein Kunde bereits 150 der 60-Watt-Birnen vorbestellt …
Und doch gebe es keinen Grund zur Panik. Die Restbestände bei den meisten Händlern scheinen noch recht üppig. Nächstes Jahr, wieder zum selben Zeitpunkt, also dem 1. September, folgt der Verbannung letzter Schritt. Dann sollen nach und nach alle Glühbirnen aus den Regalen verschwinden. Ob die LED-Technik die Energiesparlampen dann verdrängt hat? Lassen wir uns überraschen.
De Maart

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