Einen ausgewiesenen Spitzenkandidaten hat die LSAP in Petingen für die Kommunalwahlen vom kommenden 9. Oktober nicht. „Ein ganz bewusster Entscheid“, wie die Mannschaft um Sektionspräsident Jean Schmit sagt. Einerseits habe sich nach dem Rücktritt der „Zugpferde“ Lily Gansen und Roger Klein kein Kandidat besonders „herausgeschält“, wie Schmit sich ausdrückt. Andererseits befinde sich die Petinger Sektion derzeit im Umbau. Nicht weniger als zwölf der insgesamt 17 LSAP-Kandidaten stellen sich im Oktober ein erstes Mal den Wählern. Keinen Spitzenkandidaten zu präsentieren, sei demnach eine Frage der Glaubwürdigkeit, so Schmit. Nichtsdestotrotz sei es gelungen, eine vielversprechende Mannschaft mit einer gesunden Mischung aus „Erfahren“ und „Neuem Blut“ aufzustellen.
" class="infobox_img" />Oppositionsrat und Präsident Jean Schmit (LSAP)
" class="infobox_img" />Kein Spitzenkandidat: Zum „T“-Gespräch kamen gleich 5 LSAP-Kandidaten
Ob oder inwiefern sich die oben genannten Abgänge im Wahlergebnis widerspiegeln werden, wagt in der Petinger LSAP niemand zu prognostizieren. Das Minimalziel jedenfalls ist klar: die aktuellen sechs Sitze verteidigen. Dieses Ziel erscheint der Partei auch realistisch. Schließlich sei die Anzahl der Mandate für die Gemeinde Petingen von 15 bei den Wahlen 2005 auf 17 angehoben worden. Außerdem, und dies sei der wichtigste Punkt, habe man in den vergangenen sechs Jahren eine intelligente Politik betrieben. In anderen Worten: die sechsköpfige LSAP-Mannschaft hat in der Legislaturperiode 2005-2011 eigenen Aussagen zufolge rund 90 Prozent der Projekte der CSV/DP-Mehrheit mitgetragen. Aus einem simplen Grund: „Weil sie der Gemeinschaft dienlich sind“, so LSAP-Rat Guy Brecht, der gemeinsam mit weiteren fünf Kandidaten am Gespräch mit dem Tageblatt teilnahm. Dies müsse man neidlos anerkennen.
Stimmung „nicht schlecht“
Insgesamt sei die Stimmung innerhalb des Gemeinderats ohnehin „nicht schlecht“, wenn auch nicht immer ganz einfach gewesen. „Opposition heißt nicht zwangsläufig, dass man der Feind der Mehrheit ist“, unterstreicht Schmit. Aber jedes gute Verhältnis hat auch seine klaren Grenzen. Angefangen bei der Zusammensetzung des Schöffenrats: indem die CSV mit sieben Sitzen die stärkste Partei in Petingen vor sechs Jahren die DP mit ins Mehrheitsboot genommen habe, habe sie ganz eindeutig den Wählerwillen missachtet, moniert die LSAP. Dabei stören sich die Sozialisten weniger an der Tatsache, dass die DP nur einen Sitz erringen konnte als vielmehr daran, dass der gewählte DP-Kandidat alle Parteien zusammen betrachtet, lediglich einen 12. oder 13. Rang erreicht hätte.
Aber auch in Bezug auf verschiedenen Politikbereiche ist die LSAP alles andere als zufrieden mit der Arbeit von CSV und DP. Angefangen beim sozialen Wohnungsbau. Dieser sei mehr als unbefriedigend. Zwar rühme sich die CSV, 23 Wohnhäuser in den letzten sechs Jahren gebaut zu haben. Aber erstens habe die Gemeinde diesbezüglich überhaupt keinen Einfluss und zweitens seien 23 Wohnungen im Verhältnis zu 16.000 Einwohnern eine recht magere Bilanz, kritisiert die LSAP. Ein konsequenter Ausbau des sozialen Wohnungsbaus stellt denn auch eine der Prioritäten der Sozialisten dar.
Gleiches gilt für die Verkehrspolitik. Petingen stehe tagtäglich in den Spitzenstunden vor dem Verkehrskollaps. Die Lebensqualität der Petinger Bürger würde empfindlich beeinträchtigt. Abhilfe könnte der Ausbau des „Contournement“ auf 2 mal 2 Spuren bzw. der Bau eines Tunnels unter dem Kreisverkehr LTMA bringen. Die aktuelle Mehrheit plädiere zwar auch für diese Lösungen, habe in der Praxis aber nicht genügend unternommen, um die Projekte bei den verantwortlichen Instanzen durchzusetzen.
Verstärkt investieren im Falle eines Wahlsieges will die LSAP auch in die allgemeine Sicherheit (mehr Polizeipräsenz) sowie in die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit auf lokaler Ebene.
De Maart
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