Freitag31. Oktober 2025

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Saif al-Islam will Flugzeug nach Den Haag

Saif al-Islam will Flugzeug nach Den Haag
(dpa-Archiv)

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Der Sohn des getöteten libyschen Machthabers Muammar Gaddafi, Saif al-Islam, fordert ein Flugzeug, um sich dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zu stellen.

Zudem habe der 39-Jährige, der um sein Leben fürchtet, Sicherheiten verlangt, verlautete am Donnerstag aus Kreisen der libyschen Übergangsregierung. Saif al-Islam wird mit internationalem Haftbefehl gesucht, ihm werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Wo er sich aufhält, ist unklar. In den Regierungskreisen hieß es, Saif al-Islam habe Libyen nicht verlassen und halte sich bei einem einflussreichen Tuareg versteckt. Saif al-Islam hatte das in der Wüste lebende Nomadenvolk unterstützt. Zuletzt wurde er in der Wüste an der Grenze zu Niger oder Algerien vermutet.

„Saif ist um seine Sicherheit besorgt“, sagte der Regierungsvertreter. „Er glaubt, dass es für ihn am besten ist, wenn er sich stellt.“ Saif al-Islam verlange bei seiner Überstellung an den Strafgerichtshof auch die Beteiligung eines dritten Landes – möglicherweise Algeriens oder Tunesiens. „Er will, dass ihm ein Flugzeug geschickt wird. Er will Sicherheiten.“

Auf der Flucht

Saif-al Islam ist der letzte der sieben Söhne Gaddafis, dessen Verbleib unklar ist. Zwei Söhne flohen nach Algerien, einer ist in Niger. Zwei Söhne starben während der Kämpfe zwischen Anhängern Gaddafis und Soldaten der Übergangsregierung. Motassim Gaddafi wurde vergangene Woche zusammen mit seinem Vater in der Nähe von dessen Geburtsstadt Sirte getötet.

Saif al-Islam galt lange als Kronprinz des Jahrzehnte herrschenden Machthabers, ihm wurden Reformbemühungen zugetraut. Doch seine blutrünstigen Äußerungen während des Aufstandes machten diesen Eindruck zunichte.