Montag10. November 2025

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Drogenkonsum in Luxemburg geht zurück

Drogenkonsum in Luxemburg geht zurück
(dpa)

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Der Konsum harter Rauschmittel in Luxemburg ist rückläufig. Auch gibt es weniger Drogentote. Der Trend geht in Richtung Polytoxikomanie.

Dem neuen Bericht zur Drogensituation in Luxemburg zufolge liegt die Zahl problematischer Drogenkonsumenten bei etwa 1470 Fällen im Jahr 2009. Das entspricht 7,67 Bewohnern von 1000 im Alter zwischen 15 und 64-Jahren. Bis ins Jahr 2000 nahm die Zahl der Süchtigen zu. Zwischen 2000 und 2003 blieb sie konstant. Danach wurde sie rückläufig.

Auf vier süchtige Männer zählt man eine Frau. Von den Nicht-Luxemburger Drogenkonsumenten sind 50 Prozent Portugiesen, 16 Prozent Franzosen und 11 Prozent Italiener. Das Durchschnittsalter der Drogenkonsumenten ist angestiegen: 1995 waren sie 28, 2009 31 Jahre alt. Die Autoren des Berichts sprechen von einer Veralterung der langjährigen, Drogen spritzenden Konsumenten. Andererseits sinkt das Alter der Erstkonsumenten harter Drogen.

Weniger Drogentote

Spürbar zurückgegangen ist die Zahl der Drogentote durch Überdosis. Auf 100.000 Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren wurden laut Statistik im Jahr 2000 5,9 Todesfälle verzeichnet. 2009 waren es 4,16. Dabei bringt das Spritzen von Heroin die meisten Drogentote hervor, gefolgt von Methadon und Kokain.

Die Zahl der Drogenabhängigen mit Hepatitis B und HIV-Infektionen blieb konstant, die der Hepatitis C-Patienten stieg.

Mischkonsum bei 74 Prozent

In Luxemburg, wie in allen übrigen EU-Ländern, ist Cannabis die am häufigsten konsumierte Droge. Der Verbrauch harter Drogen geht dagegen zurück. Gleichzeitig wurden große Qualitätsunterschiede bei den angebotenen illegalen Drogen festgestellt, was als Begleiterscheinung eine Zunahme der Polytoxikomanie hat. Zweithäufigste Drogenart sind Amphetamine wie u.a. Ectasy. An dritter Stelle folgen Opiate wie etwa Heroin. Der Kokain-Konsum nahm bis 2006 zu, wurde aber danach rückläufig.

In ihrem Bericht verweisen die Rauschgiftexperten auf das wachsende Angebot von synthetischen Drogen. Auch gebe es einen Trend zur gleichzeitigen Einnahme von Heroin und anderen Mischdrogen.

Herkunftsländer

In Luxemburg wurde im Jahr 2009 keine verbotene Herstellung von Drogen entdeckt. Jegliche Rauschmittel hierzulande sind also illegale Importwaren.

Herkunftsland Nummer eins sind die Niederlande (Cannabis-Produktion und Transitland anderer Drogen). An zweiter Stelle liegt Belgien mit der Produktion von Amphetaminen wie u.a. Ecstacy. Drittes „Importland“ für Luxemburger Drogenkonsumenten ist Marokko (Cannabis-Produktion).

Nationaler Aktionsplan

Der nationale Strategie- und Aktionsplan 2010-2014 beruht auf zwei Pfeilern: Reduzierung von Angebot und Nachfrage. Einbezogen werden die Faktoren Risiko, Schaden, Recherche, Information, internationale Beziehungen sowie Koordinierungsmechanismen.

Die drogenbezogenen Ausgaben des Gesundheitsministeriums in Luxemburg nahmen innerhalb von zehn Jahren um 529 Prozent zu. 1999 waren es 1.270.169 Euro, 2009 7.991.583 Euro.