Dienstag11. November 2025

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Eine kleine Blutspende kann Leben retten

Eine kleine Blutspende kann Leben retten
(dpa)

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LUXEMBURG - Mit einer kleinen Blutspende werden heute Stammzellen für die Heilung von Leukämie gewonnen. Am 2. Juli bekommt man die Chance, zum Lebensretter zu werden.

Der Verein „Don de Moelle“ aus Luxemburg organisiert die Aktion. Dabei kann man sich in den Laborzentren von Kettlerthill in Esch/Alzette, Luxemburg-Stadt und Ettelbrück, von 10-14 Uhr „typisieren“ lassen. Dr. Claude Hemmer, Präsident von „Don de Moelle“ erklärt gegenüber Tageblatt.lu, wie getestet wird, ob man sich als Knochenmarkspender eignet. „Für viele Patienten, die an Leukämie oder anderen Bluterkrankungen leiden, ist die Spende die einzige Lebensrettung“. Umso wichtiger ist, dass so viele wie möglich sich als Spender testen lassen. Mit den gewonnenen Daten kann die Knochenmarkspendendatei in Luxemburg ausgebaut werden und die Chancen auf Heilung für viele Kranke vergrößert werden.

Für weitere Informationen: www.dondemoelle.eu

Die Blutentnahme findet in den Kettlerthill-Laborzentren statt:

Esch/Alzette, Place Benelux, 34,rue Léon Jouhaux

Luxemburg/Kirchberg, 15, rue Edward Steichen

Ettelbrück, 26-30, avenue J.F. Kennedy

„Der Ablauf am Samstag unterscheidet sich erst einmal nicht von dem bei einer Routine-Blutuntersuchung. Jeder, der zwischen 18 und 51 Jahren alt ist, kann daran teilnehmen. Bereits im Wartesaal füllt man einen Fragebogen aus, damit von vorneherein Merkmale festgehalten werden, die eine Blutstammzellenspende ausschließen würden“, so Dr. Hemmer. Ehrliche Antworten sind wichtig, denn nur so werden mögliche Risiken, sowohl für den Spender, als auch für den Empfänger eingeschätzt. Bei Frauen ist die Bedingung, dass sie nur eine Schwangerschaft gehabt haben müssen, um als potenzieller Lebensretter in Frage zu kommen. Wen die Ärzte nach Sichtung des Bogens als geeignet befinden, dem wird anschließend eine kleine Menge Blut entnommen.

Stammzellenentnahme

„Heute“, beruhigt der Mediziner, „ist die ‚klassische‘ Knochenmarkspende in nur wenigen Fällen notwendig.“ Üblicherweise werden die nötigen Stammzellen heutzutage aus dem Blut gewonnen. „Mit einem speziellen Verfahren (Apherese) werden die Stammzellen aus dem Blut ‚herausgewaschen'“, beschreibt der Vereinsvorsitzende die Prozedur. Dabei läuft das Blut des Spenders in einem Kreislauf: Aus der Armvene in das Filtergerät (Zellenseparator), wo die Stammzellen zurückbehalten werden. Über einen weiteren Schlauch fließt das Blut wieder in den Spenderkörper zurück. Diese Prozedur kann zwischen drei und fünf Stunden in Anspruch nehmen, heißt es. Das Ganze geschieht ambulant, ohne Vollnarkose.

Nachdem man aus der Datei von potenziellen Spendern ausgewählt wurde, wird man zu einem umfassenden Gesundheitscheck eingeladen. Im Fall einer ‚klassischen‘ Knochenmarkspende muss der Eingriff in einer Klinik vorgenommen werden. Dabei entnimmt man unter Vollnarkose dem Spender durch Punktion etwa 1,5 Liter Knochenmark/Blut-Gemisch. Nach etwa drei Wochen bildet sich im Körper des Spenders das Knochenmarkvolumen wieder zurück.

Biologischer „Fingerabdruck“

Es gibt nicht nur einen Fingerabdruck, der bei jedem Menschen einzigartig ist. Die sogenannten „Human Leukocyte-Antigens“ (HLA) sind das „biologische“ Pendant dazu. Sie spielen die entscheidende Rolle bei der Übereinstimmung von Spender und Empfänger. Bei den eigenen Geschwistern kann man bis zu vier solche Übereinstimmungen finden. Wenn diese fehlen, dann fragt der behandelnde Arzt bei der Knochenmarkspenden-Datei nach geeigneten Spendern an. Der luxemburgische Verein ist international vernetzt, so dass auch im Ausland nach Spendern gesucht werden kann.