Auch seine eingefleischtesten Fans hätten nicht viel Geld auf einen Sieg des Brouchers Bausch gesetzt, obwohl ihm das Kunststück schon einmal gelungen ist.
" class="infobox_img" />Gusty Bausch gewann im Cyclocross auf der Heimstrecke in Kayl. (Bild: Tageblatt/Marcel Nickels)
Vor fünf Jahren konnte Gusty Bausch den haushohen Favoriten und letztjährigen Sieger Jempy Drucker in Leudelingen bezwingen. Bei der Generalprobe in Petingen fuhr der 31-Jährige sein bislang bestes Rennen, kam aber immerhin noch mehr als zwei Minuten hinter Helmig ins Ziel.
Spannendes Rennen
Das Rennen stand zunächst ganz im Zeichen der Espoirs, die zusammen mit der Elite starteten und ebenfalls sieben Runden im teils knöcheltiefen Schlamm zu absolvieren hatten. Lex Reichling (Tooltime Préizerdaul), Pit Schlechter (Leopard-Trek), Massimo Morabito (UC Dippach) und Vincent Dias dos Santos (LC Tetingen) hatten losgelegt wie die Feuerwehr. Helmig und Bausch hatten ihre liebe Mühe, dem Tempo der Nachwuchsleute zu folgen.
Eingangs der dritten Runde hatte Reichling einen Vorsprung von 20″ auf Helmig, Schlechter und Morabito.
Bausch lag noch etwas weiter zurück und rief seinem Vater sogar „fin de carrière“ zu. Wegen eines Wirbelschadens im Nacken hatte er bereits im Vorfeld angekündigt, dass die Meisterschaft sein letztes Rennen sein könnte.
Bausch holt auf
Doch die Kämpfernatur stieg nicht vom Rad und behielt das Führungstrio stets in Sichtweite. Eingangs der sechsten Runde lag Helmig alleine in Führung und hatte am Ende des asphaltierten Zielanstiegs 10″ Vorsprung auf Bausch und Reichling. Einen Umlauf später hatte Bausch den Anschluss an Helmig geschafft. Reichling, der lange Zeit wie der sichere Sieger bei den U23 aussah, hatte gestern erneut viel Pech, da ihm die Gangschaltung kaputt ging und er dadurch rund einen Kilometer, bis zum Materialposten, zu Fuß zurücklegen musste. Nutznießer waren Dias dos Santos und Massimo Morabito. Reichling stand am Ende mit leeren Händen da.
Vorne suchten sowohl Helmig als auch Bausch die Entscheidung und attackierten jeweils an den Streckenabschnitten, die ihnen entgegenkamen. Bausch, der die Strecke im Vorfeld fast wissenschaftlich analysiert hatte, griff seinen Rivalen in der rutschigen Abfahrt an, doch dieser machte erst einmal die „Tür zu“. Beim zweiten Versuch war er erfolgreicher und kam am Favoriten vorbei. „Ich hatte bemerkt, dass Christian müde wurde und ihm einige Fehler unterliefen“, so Bausch nach dem Rennen. Im letzten Kilometer versuchte Helmig, das Loch wieder zuzufahren. Zum Sprint sollte es jedoch nicht kommen, da Helmig gleich zweimal zu Boden ging.
Bausch gewinnt
Der Weg war frei für Bausch, der sich auf den letzten Metern, unter dem Glockengeläut seiner Fans, überschwänglich freute. Sein zweitschönster Titelgewinn.
Einen hätten wir fast vergessen, Pascal Triebel. Ähnlich wie im letzten Jahr zündete der 45-Jährige in der zweiten Rennhälfte den Turbo und sicherte sich mit einer Energieleistung sondergleichen erneut Bronze. „Ich habe mein Ziel erreicht und bin durch und durch zufrieden.
Auch bis ganz vorn war es nicht mehr weit. Aber Wunder darf man in meinem Alter nicht mehr erwarten. Ich wusste, dass das Rennen sehr schwer werden würde und habe meine Kräfte dementsprechend eingeteilt“, so Triebel, der nächstes Jahr in Beles mit Sicherheit nicht fehlen wird.
Schlechter zweifelte
Bei den Espoirs siegte bereits zum vierten Mal in Folge Pit Schlechter (Leopard-Trek). „Nach dem, was ich bislang im Cross gezeigt habe, bin ich von mir selbst überrascht. Nach der Streckenbesichtigung, wo ich sehr oft gestürzt bin, hab ich meinen Start sogar in Frage gestellt, da ich mich vor der kommenden Straßensaison auf keinen Fall verletzen wollte. Ich hab mich an Pascal drangehängt, was mir sehr geholfen hat. (Am Montag) geht’s mit der Mannschaft zu einem Lehrgang nach Mallorca“, so der ehemalige Teamkollege von Pascal Triebel.
De Maart

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